glänzenden Blättern und großen prachtvollen Blumen wie der Tul- penbaum, die Magnolie und andere den Character bestimmend hervortreten. Zwischen dem China und Japan umfassenden Reiche Kämpfer's, dem Wallich'schen Reiche im Hochlande von In- dien und dem durch seinen Giftbaum und seine Riesenblume berühm- ten polynesischen oder Inselreiche Reinwardt's liegt Roxburgh's Reich, welches in beiden indischen Halbinseln sich ausbreitet und im Schatten der riesigen Feigenbäume die prachtvollen Scitamineen od. Gewürzlilien, wie Ingwer, Cardamomen und Gelbwurz birgt oder in kleinen Wäldern die gewürzigen Rinden des Zimmts und der Cassie, in dicken unförmlichen Stämmen das Stärkemehl des Sagos zeitigt. -- Wir überspringen das Reich Blume's in den Gebirgen Javas, das Reich Chamisso's oder den Archipel der Südsee und das Reich Forster's auf Neuseeland, und wenden uns wieder nach Africa, wo die Wüste, das Reich Delile's, in den Oasen die Dattel reift und in den zartblättrigen Acacien die Mengen des arabischen und Senegalgummi's kocht, welche der Handel unserem Kunstfleiß zuführt. -- Hieran schließt sich nach Osten das Reich der Bal- sambäume von Forskael beherrscht, nach Süden das Reich Adan- son's, dessen Characterpflanze ebenfalls den Namen jenes genialen Botanikers verewigt, die tausendjährigen Riesenstämme der Adan- sonia digitata (oder Baobab). Das dürftig gekannte Africa bietet uns nur noch in seiner Südspitze das Reich Thunberg's mit Sta- pelien, Mesembryanthemen, bunter Haide und übelriechenden Buccosträuchern bedeckt, aber arm an Wäldern. -- Neuholland und Van Diemens Land tragen den Namen ihres ersten und gründlichsten botanischen Erforschers Rob. Brown's und das mittlere und südliche America vertheilt seinen Pflanzenreichthum noch in acht Reiche, welche Jacquin, Bonpland, Humboldt, Ruiz und Pavon, Swartz, Martius, St. Hilaire und d'Urville gewidmet sind, unter denen das Jacquinsche Reich durch seine seltsamen Cacteen, das Reich Humboldt's auf den Höhen der südamerica- nischen Anden durch seine Chinawälder, und Martius' Reich im
Schleiden, Pflanze. 16
glänzenden Blättern und großen prachtvollen Blumen wie der Tul- penbaum, die Magnolie und andere den Character beſtimmend hervortreten. Zwiſchen dem China und Japan umfaſſenden Reiche Kämpfer's, dem Wallich'ſchen Reiche im Hochlande von In- dien und dem durch ſeinen Giftbaum und ſeine Rieſenblume berühm- ten polyneſiſchen oder Inſelreiche Reinwardt's liegt Roxburgh's Reich, welches in beiden indiſchen Halbinſeln ſich ausbreitet und im Schatten der rieſigen Feigenbäume die prachtvollen Scitamineen od. Gewürzlilien, wie Ingwer, Cardamomen und Gelbwurz birgt oder in kleinen Wäldern die gewürzigen Rinden des Zimmts und der Caſſie, in dicken unförmlichen Stämmen das Stärkemehl des Sagos zeitigt. — Wir überſpringen das Reich Blume's in den Gebirgen Javas, das Reich Chamiſſo's oder den Archipel der Südſee und das Reich Forſter's auf Neuſeeland, und wenden uns wieder nach Africa, wo die Wüſte, das Reich Delile's, in den Oaſen die Dattel reift und in den zartblättrigen Acacien die Mengen des arabiſchen und Senegalgummi's kocht, welche der Handel unſerem Kunſtfleiß zuführt. — Hieran ſchließt ſich nach Oſten das Reich der Bal- ſambäume von Forskael beherrſcht, nach Süden das Reich Adan- ſon's, deſſen Characterpflanze ebenfalls den Namen jenes genialen Botanikers verewigt, die tauſendjährigen Rieſenſtämme der Adan- sonia digitata (oder Baobab). Das dürftig gekannte Africa bietet uns nur noch in ſeiner Südſpitze das Reich Thunberg's mit Sta- pelien, Meſembryanthemen, bunter Haide und übelriechenden Buccoſträuchern bedeckt, aber arm an Wäldern. — Neuholland und Van Diemens Land tragen den Namen ihres erſten und gründlichſten botaniſchen Erforſchers Rob. Brown's und das mittlere und ſüdliche America vertheilt ſeinen Pflanzenreichthum noch in acht Reiche, welche Jacquin, Bonpland, Humboldt, Ruiz und Pavon, Swartz, Martius, St. Hilaire und d'Urville gewidmet ſind, unter denen das Jacquinſche Reich durch ſeine ſeltſamen Cacteen, das Reich Humboldt's auf den Höhen der ſüdamerica- niſchen Anden durch ſeine Chinawälder, und Martius' Reich im
Schleiden, Pflanze. 16
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hervortreten. Zwiſchen dem China und Japan umfaſſenden Reiche
Kämpfer's, dem Wallich'ſchen Reiche im Hochlande von In-
dien und dem durch ſeinen Giftbaum und ſeine Rieſenblume berühm-
ten polyneſiſchen oder Inſelreiche Reinwardt's liegt Roxburgh's
Reich, welches in beiden indiſchen Halbinſeln ſich ausbreitet und im
Schatten der rieſigen Feigenbäume die prachtvollen Scitamineen od.
Gewürzlilien, wie Ingwer, Cardamomen und Gelbwurz
birgt oder in kleinen Wäldern die gewürzigen Rinden des Zimmts
und der Caſſie, in dicken unförmlichen Stämmen das Stärkemehl
des Sagos zeitigt. — Wir überſpringen das Reich Blume's in
den Gebirgen Javas, das Reich Chamiſſo's oder den Archipel der
Südſee und das Reich Forſter's auf Neuſeeland, und wenden uns
wieder nach Africa, wo die Wüſte, das Reich Delile's, in den Oaſen
die Dattel reift und in den zartblättrigen Acacien die Mengen
des arabiſchen und Senegalgummi's kocht, welche der Handel unſerem
Kunſtfleiß zuführt. — Hieran ſchließt ſich nach Oſten das Reich der Bal-
ſambäume von Forskael beherrſcht, nach Süden das Reich Adan-
ſon's, deſſen Characterpflanze ebenfalls den Namen jenes genialen
Botanikers verewigt, die tauſendjährigen Rieſenſtämme der Adan-
sonia digitata (oder Baobab). Das dürftig gekannte Africa bietet
uns nur noch in ſeiner Südſpitze das Reich Thunberg's mit Sta-
pelien, Meſembryanthemen, bunter Haide und übelriechenden
Buccoſträuchern bedeckt, aber arm an Wäldern. — Neuholland
und Van Diemens Land tragen den Namen ihres erſten und gründlichſten
botaniſchen Erforſchers Rob. Brown's und das mittlere und ſüdliche
America vertheilt ſeinen Pflanzenreichthum noch in acht Reiche, welche
Jacquin, Bonpland, Humboldt, Ruiz und Pavon,
Swartz, Martius, St. Hilaire und d'Urville gewidmet
ſind, unter denen das Jacquinſche Reich durch ſeine ſeltſamen
Cacteen, das Reich Humboldt's auf den Höhen der ſüdamerica-
niſchen Anden durch ſeine Chinawälder, und Martius' Reich im
Schleiden, Pflanze. 16
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Schleiden, Matthias Jacob: Die Pflanze und ihr Leben. Leipzig, 1848, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schleiden_pflanze_1848/257>, abgerufen am 04.07.2024.
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