Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Participium auf -na. Altbulg., Lit., Got. §. 218.fült', wurz. ple = pla, urspr. par (implere); mag-no 'gewach-sen', wurz. mag = altind. mah (crescere); do-no 'das gegebene', wurz. da (dare); reg-no 'das regierte', wurz. reg (regere) u. a. Altirisch. Es ist mir kein beispiel zur hand. Altbulgarisch. Die bildung des partic. praet. pass. auf Daß dise bildung mit -ana jünger ist als die mit -na, scheint Ab geleitete verba setzen teils -nu einfach an den verbal- Litauisch. Nicht als regelmäßiges suffix eines participium Gotisch. Alle stamverba bilden ir partic. praeter. pass. Participium auf -na. Altbulg., Lit., Got. §. 218.fült’, wurz. ple = pla, urspr. par (implere); mag-no ‘gewach-sen’, wurz. mag = altind. mah (crescere); do-no ‘das gegebene’, wurz. da (dare); reg-no ‘das regierte’, wurz. reg (regere) u. a. Altirisch. Es ist mir kein beispiel zur hand. Altbulgarisch. Die bildung des partic. praet. pass. auf Daß dise bildung mit -ana jünger ist als die mit -na, scheint Ab geleitete verba setzen teils -nŭ einfach an den verbal- Litauisch. Nicht als regelmäßiges suffix eines participium Gotisch. Alle stamverba bilden ir partic. praeter. pass. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0054" n="328"/><fw place="top" type="header">Participium auf <hi rendition="#i">-na</hi>. Altbulg., Lit., Got.</fw><lb/><note place="left">§. 218.</note>fült’, wurz. <hi rendition="#i">ple</hi> = <hi rendition="#i">pla</hi>, urspr. <hi rendition="#i">par</hi> (implere); <hi rendition="#i">mag-no</hi> ‘gewach-<lb/> sen’, wurz. <hi rendition="#i">mag</hi> = altind. <hi rendition="#i">mah</hi> (crescere); <hi rendition="#i">do-no</hi> ‘das gegebene’,<lb/> wurz. <hi rendition="#i">da</hi> (dare); <hi rendition="#i">reg-no</hi> ‘das regierte’, wurz. <hi rendition="#i">reg</hi> (regere) u. a.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Altirisch</hi>. Es ist mir kein beispiel zur hand.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Altbulgarisch</hi>. Die bildung des partic. praet. pass. auf<lb/><hi rendition="#i">-nŭ</hi> = urspr. <hi rendition="#i">-na</hi>, nom. sg. msc. <hi rendition="#i">-nŭ</hi>, neutr. <hi rendition="#i">-no</hi>, fem. <hi rendition="#i">-na</hi>, ist<lb/> bei weitem häufiger im gebrauche, als die auf <hi rendition="#i">-tŭ</hi> = urspr. <hi rendition="#i">-ta</hi>.<lb/> Sie wird bei den meisten stamverben und bei allen ab geleite-<lb/> ten an gewant. 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Participium auf -na. Altbulg., Lit., Got.
fült’, wurz. ple = pla, urspr. par (implere); mag-no ‘gewach-
sen’, wurz. mag = altind. mah (crescere); do-no ‘das gegebene’,
wurz. da (dare); reg-no ‘das regierte’, wurz. reg (regere) u. a.
§. 218.
Altirisch. Es ist mir kein beispiel zur hand.
Altbulgarisch. Die bildung des partic. praet. pass. auf
-nŭ = urspr. -na, nom. sg. msc. -nŭ, neutr. -no, fem. -na, ist
bei weitem häufiger im gebrauche, als die auf -tŭ = urspr. -ta.
Sie wird bei den meisten stamverben und bei allen ab geleite-
ten an gewant. Stamverba haben stäts die endung -enŭ, grundf.
-ana, deren anlaut wol zu dem zu grunde ligenden verbalstamme
gehören mag, schwerlich ist er zum eigentlichen suffix zu rech-
nen, z. b. bĭj-e-nŭ, wurz. bi (percutere); mŭv-e-nŭ, wurz. my (la-
vare); stiž-e-nŭ, wurz. stig (1. sg. praes. do-stig-ną pervenio);
peč-e-nŭ, wurz. pek (coquere, ž und č vor e = g und k, §. 182,
A, 3) u. s. f.
Daß dise bildung mit -ana jünger ist als die mit -na, scheint
das auf uralte art gebildete adjectiv plŭ-nŭ (plenus), grundf.
pra-na für par-na (§. 181, anm.) zu beweisen, dem man noch
andre bildungen zur seite stellen kann.
Ab geleitete verba setzen teils -nŭ einfach an den verbal-
stamm, wie z. b. děla-nŭ, stamm děla (facere); želě-nŭ, stamm
želě (cupere); teils haben auch sie das suffix -enŭ, z. b. chvalj-
enŭ, stamm chvali (laudare).
Litauisch. Nicht als regelmäßiges suffix eines participium
praet. pass. gebräuchlich, doch in nominalbildungen erhalten,
z. b. pìl-na, grundf. par-na, adj. plenus, wurz. pil, urspr. par,
infin. pìl-ti implere; adj. pló-na, tenuis, vgl. infin. pló-ti percu-
tere; sìlp-na adj. debilis ‘geschwächt’, vgl. sìlp-stu, 1. sg. praes.
debilitor; kál-na subst. masc. mons ‘erhabener’, vgl. infin. kél-ti
tollere u. a.
Gotisch. Alle stamverba bilden ir partic. praeter. pass.
auf -ana, nom. sg. msc. -an-s, ntr. -an, fem. -ana, grundf. -ana-s,
ana-m, -anâ; diß suffix entspricht also völlig dem slawischen
-enŭ, z. b. vig-a-na, wurz. vag (movere), urspr. vagh; baír-a-na,
wurz. bar (ferre), urspr. bhar; stig-a-na, wurz. stig (ascendere),
urspr. stigh, 3. sg. praes. steigi-th, urspr. staigha-ti; bug-a-na,
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