Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.
(zusammensetzung s. §. 276, pg. 524). Lateinisch. Das imperfectum ist als regelmäßige bil- Dem lateinischen -bam, -bas u. s. w. entspricht ein oski- Neubildungen einfacher tempusstämme. 1. das 1. Das einfache plusquamperfectum des griechischen. Auß dem perfectstamme bildet das griechische mittels der Beispile des activs: 1. sing. e-memek-o-n (mit notwendigem Man siht daß dise bildung auß einer zeit stamt, wo man
(zusammensetzung s. §. 276, pg. 524). Lateinisch. Das imperfectum ist als regelmäßige bil- Dem lateinischen -bam, -bas u. s. w. entspricht ein oski- Neubildungen einfacher tempusstämme. 1. das 1. Das einfache plusquamperfectum des griechischen. Auß dem perfectstamme bildet das griechische mittels der Beispile des activs: 1. sing. ἐ-μέμηϰ-ο-ν (mit notwendigem Man siht daß dise bildung auß einer zeit stamt, wo man <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <table> <pb facs="#f0336" n="610"/> <fw place="top" type="header">Imperfectum; Lat. Einf. plusquamperf. des Griech.</fw><lb/> <note place="left">§. 292.</note> <row> <cell>3. <hi rendition="#i">ἔ-φερο-ν</hi></cell> <cell> <hi rendition="#i">ἐ-δίδο-σαν</hi> </cell> <cell><hi rendition="#i">ἐ-δείϰ-νῠ-σαν</hi>.</cell> </row><lb/> </table> <p> <hi rendition="#et">(zusammensetzung s. §. 276, pg. 524).</hi> </p><lb/> <p><hi rendition="#g">Lateinisch</hi>. Das imperfectum ist als regelmäßige bil-<lb/> dung verloren, da kein augment und unterschidene personalen-<lb/> dungen mer vorhanden sind. Nur <hi rendition="#i">eram</hi> für <hi rendition="#i">es-am,</hi> wurzel <hi rendition="#i">es</hi><lb/> (vgl. altind. <hi rendition="#i">ấsam</hi> auß <hi rendition="#i">a-asam)</hi> und <hi rendition="#i">-bam</hi> auß *<hi rendition="#i">fuam</hi> und diß<lb/> wol auß *<hi rendition="#i">fovam</hi> (praesens *<hi rendition="#i">fovo,</hi> *<hi rendition="#i">fuvo,</hi> *<hi rendition="#i">fuo,</hi> grundf. <hi rendition="#i">bhavâmi</hi><lb/> I, b) zeugen vom einstigen vorhandensein diser tempusform.<lb/> Dise zwei imperfecta sind eigentlich neubildungen, da sie durch<lb/> das <hi rendition="#i">â</hi> vor den personalendungen <hi rendition="#i">(erâ-tis, -bâ-tis)</hi> von den<lb/> formen aller andern sprachen sich unterscheiden. Solten vil-<lb/> leicht conjunctivische formen die analogie für dise bildung ge-<lb/> geben haben wie z. b. in der 2. sing. perfecti des deutschen<lb/> (z. b. 2. sg. <hi rendition="#i">wâri</hi> neben 1. 3. sg. <hi rendition="#i">was</hi> u. s. f.) eine opta-<lb/> tivische form vor ligt?</p><lb/> <p>Dem lateinischen <hi rendition="#i">-bam, -bas</hi> u. s. w. entspricht ein oski-<lb/> sches *<hi rendition="#i">-fam,</hi> *<hi rendition="#i">-fas,</hi> erhalten im plural <hi rendition="#i">-fans</hi> = latein. <hi rendition="#i">-bant<lb/> (fu-fans</hi> = latein. *<hi rendition="#i">fu-bant)</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Neubildungen einfacher tempusstämme</hi>. 1. das<lb/><note place="left">§. 295.</note>einfache plusquamperfectum des griechischen. 2. das praeteri-<lb/> tum des litauischen.</p><lb/> <div n="6"> <head>1. <hi rendition="#g">Das einfache plusquamperfectum des<lb/> griechischen</hi>.</head><lb/> <p>Auß dem perfectstamme bildet das griechische mittels der<lb/> secundären endungen und des augments ein nur im medium<lb/> von allen perfecten gebildetes, im activ nur vereinzelt vorkom-<lb/> mendes plusquamperfcctum.</p><lb/> <p>Beispile des activs: 1. sing. <hi rendition="#i">ἐ-μέμηϰ-ο-ν</hi> (mit notwendigem<lb/> hilfsvocale <hi rendition="#i">o</hi> vor dem <hi rendition="#i">ν</hi> der 1. sing. act.), perf. <hi rendition="#i">μέμηϰ-α</hi>, wurz.<lb/><hi rendition="#i">μαϰ;</hi> 1. plur. <hi rendition="#i">ἐ-πέπιθ-μεν,</hi> perf. <hi rendition="#i">πέποιθ-α</hi>, wurz. <hi rendition="#i">πιθ;</hi> 3. pl.<lb/><hi rendition="#i">(ἀπ)ε-τέθνα-σαν</hi>, perfectum <hi rendition="#i">τεθνᾰ-μεν</hi>, wurzel <hi rendition="#i">θνα</hi> u. s. f.<lb/> (eben so wird das plusquamperfectum vom zusammen gesezten<lb/> perfectum gebildet, z. b. <hi rendition="#i">ἐ-πέφυϰ-ο-ν</hi>, perfectum <hi rendition="#i">πέφυϰα</hi>,<lb/> wurzel <hi rendition="#i">φυ)</hi>.</p><lb/> <p>Man siht daß dise bildung auß einer zeit stamt, wo man<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [610/0336]
Imperfectum; Lat. Einf. plusquamperf. des Griech.
3. ἔ-φερο-ν ἐ-δίδο-σαν ἐ-δείϰ-νῠ-σαν.
(zusammensetzung s. §. 276, pg. 524).
Lateinisch. Das imperfectum ist als regelmäßige bil-
dung verloren, da kein augment und unterschidene personalen-
dungen mer vorhanden sind. Nur eram für es-am, wurzel es
(vgl. altind. ấsam auß a-asam) und -bam auß *fuam und diß
wol auß *fovam (praesens *fovo, *fuvo, *fuo, grundf. bhavâmi
I, b) zeugen vom einstigen vorhandensein diser tempusform.
Dise zwei imperfecta sind eigentlich neubildungen, da sie durch
das â vor den personalendungen (erâ-tis, -bâ-tis) von den
formen aller andern sprachen sich unterscheiden. Solten vil-
leicht conjunctivische formen die analogie für dise bildung ge-
geben haben wie z. b. in der 2. sing. perfecti des deutschen
(z. b. 2. sg. wâri neben 1. 3. sg. was u. s. f.) eine opta-
tivische form vor ligt?
Dem lateinischen -bam, -bas u. s. w. entspricht ein oski-
sches *-fam, *-fas, erhalten im plural -fans = latein. -bant
(fu-fans = latein. *fu-bant).
Neubildungen einfacher tempusstämme. 1. das
einfache plusquamperfectum des griechischen. 2. das praeteri-
tum des litauischen.
§. 295.
1. Das einfache plusquamperfectum des
griechischen.
Auß dem perfectstamme bildet das griechische mittels der
secundären endungen und des augments ein nur im medium
von allen perfecten gebildetes, im activ nur vereinzelt vorkom-
mendes plusquamperfcctum.
Beispile des activs: 1. sing. ἐ-μέμηϰ-ο-ν (mit notwendigem
hilfsvocale o vor dem ν der 1. sing. act.), perf. μέμηϰ-α, wurz.
μαϰ; 1. plur. ἐ-πέπιθ-μεν, perf. πέποιθ-α, wurz. πιθ; 3. pl.
(ἀπ)ε-τέθνα-σαν, perfectum τεθνᾰ-μεν, wurzel θνα u. s. f.
(eben so wird das plusquamperfectum vom zusammen gesezten
perfectum gebildet, z. b. ἐ-πέφυϰ-ο-ν, perfectum πέφυϰα,
wurzel φυ).
Man siht daß dise bildung auß einer zeit stamt, wo man
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |