Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Medium. III. pers. plur. I. pers. plur. sammensetzung wie im altindischen, wobei der übergang von§. 282.s in r auf fält (vgl. oben pg. 524, wo änliche bildungen ver- zeichnet sind). Griechisch. Primär -ntai, secund. nto, z. b. phero-ntai, Der imperativ hat die endung -sthon, z. b. phere-sthon, Gotisch. Primäre endung ist -nda = urspr. -ntai, z. b. I. person pluralis medii. Indogerm. urspr. Die älteste in den sprachen vor li-§. 283. Altind. Für das zu erwartende primäre *madhe ist mit Medium. III. pers. plur. I. pers. plur. sammensetzung wie im altindischen, wobei der übergang von§. 282.s in r auf fält (vgl. oben pg. 524, wo änliche bildungen ver- zeichnet sind). Griechisch. Primär -νται, secund. ντο, z. b. φέρο-νται, Der imperativ hat die endung -σθων, z. b. φερέ-σθων, Gotisch. Primäre endung ist -nda = urspr. -ntai, z. b. I. person pluralis medii. Indogerm. urspr. Die älteste in den sprachen vor li-§. 283. Altind. Für das zu erwartende primäre *madhê ist mit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <p><pb facs="#f0259" n="533"/><fw place="top" type="header">Medium. III. pers. plur. I. pers. plur.</fw><lb/> sammensetzung wie im altindischen, wobei der übergang von<note place="right">§. 282.</note><lb/><hi rendition="#i">s</hi> in <hi rendition="#i">r</hi> auf fält (vgl. oben pg. 524, wo änliche bildungen ver-<lb/> zeichnet sind).</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Griechisch</hi>. Primär <hi rendition="#i">-νται</hi>, secund. <hi rendition="#i">ντο</hi>, z. b. <hi rendition="#i">φέρο-νται</hi>,<lb/><hi rendition="#i">λέλυ-νται</hi>, <hi rendition="#i">ἐφέρο-ντο</hi>, <hi rendition="#i">φέροι-ντο</hi> u. s. f. 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Medium. III. pers. plur. I. pers. plur.
sammensetzung wie im altindischen, wobei der übergang von
s in r auf fält (vgl. oben pg. 524, wo änliche bildungen ver-
zeichnet sind).
§. 282.
Griechisch. Primär -νται, secund. ντο, z. b. φέρο-νται,
λέλυ-νται, ἐφέρο-ντο, φέροι-ντο u. s. f. In formen wie γεγράφ-
αται gehört α zur endung -ανται, die hier ir ν verloren hat;
diß α von -αται, secundär -ατο, haftet bekantlich im ionischen
auch nach vocalen (z. b. βεβλή-αται Hom., wurzel βλα = βαλ,
praes. βάλλω u. s. f.).
Der imperativ hat die endung -σθων, z. b. φερέ-σθων,
nach analogie anderer medialer formen. In φερέθω-σαν ist,
wie im activen φερέτω-σαν, -σαν späterer zusatz (s. o. §. 276,
pag. 524).
Gotisch. Primäre endung ist -nda = urspr. -ntai, z. b.
baíra-nda = φέρο-νται, altind. bhára-ntê, urspr. bhara-ntai.
Secundär ist -ndau = -ntâm (vgl. 2. 3. sing.), z. b. optativ
praes. baírai-ndau, grundf. bharai-ntâm, imperativ baíra-ndau,
grundf. und altindisch bhára-ntâm.
I. person pluralis medii.
Indogerm. urspr. Die älteste in den sprachen vor li-
gende form ist altbaktr. -maidhê, d. i. -madhai. Diß -madhai
mag rest eines ursprünglichen -madhimasi sein, oder wie die
verdoppelung des pronominalwurzelpares sonst gelautet haben
mag (nimt man, nach dem griechischen -μεσθα, -masdhai als
älteste erreichbare form an, so ist das -dhai unerklärbar, wo-
ferne man nicht etwa mit umstellung der personen eine urform
*masidhami annemen will; das griechische σθ kann aber ser
wol erzeugnis der analogie anderer medialpersonen sein). Als
secundäre form haben wir also madha vorauß zu setzen; dem-
nach nemen wir also als formen der indogermanischen ursprache
der 1. pers. plur. medii primär -madhai, secundär -madha an;
z. b. bharâ-madhai, praes. indic.; babhâr-madhai, perf. indicativ;
abharâ—madha, imperfectum; bharai-madha, optat. praes. u. s. f.
§. 283.
Altind. Für das zu erwartende primäre *madhê ist mit
abschwächung des dh zu h (§. 125, 2) -mahê ein getreten;
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