Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Locat. sing. Urspr., Altind., Altbaktr. ana ist ein demonstrativer pronominalstamm, von welchem lat.§. 254.deutsch in, deutsch an, lit. i = in, griech en, slaw. vu = va, a, an, vgl. §. 84, 2, entspringt), woferne nicht in altin- disch tasm-in und nav-i zwei ursprünglich verschidene casus vor ligen. Der locativ ist als selbständiger casus erhalten im altind., Indogerm. urspr. i tritt einfach an; die stämme auf 1. vak-i; 2. manas-i; 3. naman-i; 4. bharant-i, vividvant-i; Altindisch. i tritt bei veränderlichen consonantischen 1. vak-i; 2. manas-i; 3. taksan-i, naman-i und namn-i; Altbaktrisch. Wie im altindischen. Casusendung ist Locat. sing. Urspr., Altind., Altbaktr. ana ist ein demonstrativer pronominalstamm, von welchem lat.§. 254.deutsch in, deutsch an, lit. i̧ = in, griech ἐν, slaw. vŭ = vą, ą, an, vgl. §. 84, 2, entspringt), woferne nicht in altin- disch tásm-in und nâv-í zwei ursprünglich verschidene casus vor ligen. Der locativ ist als selbständiger casus erhalten im altind., Indogerm. urspr. i tritt einfach an; die stämme auf 1. vâk-i; 2. manas-i; 3. nâman-i; 4. bharant-i, vividvant-i; Altindisch. i tritt bei veränderlichen consonantischen 1. vâḱ-í; 2. mánas-i; 3. tákśan-i, nấman-i und nấmn-i; Altbaktrisch. Wie im altindischen. Casusendung ist <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0185" n="459"/><fw place="top" type="header">Locat. sing. 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Locat. sing. Urspr., Altind., Altbaktr.
ana ist ein demonstrativer pronominalstamm, von welchem lat.
deutsch in, deutsch an, lit. i̧ = in, griech ἐν, slaw. vŭ =
vą, ą, an, vgl. §. 84, 2, entspringt), woferne nicht in altin-
disch tásm-in und nâv-í zwei ursprünglich verschidene casus
vor ligen.
§. 254.
Der locativ ist als selbständiger casus erhalten im altind.,
altbaktr., slaw., lit.; mit dem im nahe verwanten dativ zu
einem casus ist er zusammen gefloßen im griechischen, latein.
(wo auch berürung des locativs mit dem genitiv und ablativ
statt flndet), deutschen und, aller analogie nach, keltischen.
Indogerm. urspr. i tritt einfach an; die stämme auf
u und i steigern den stammaußlaut.
1. vâk-i; 2. manas-i; 3. nâman-i; 4. bharant-i, vividvant-i;
5. dâtar-i, bhrâtar-i, mâtar-i; 6. nâv-i; 7. bhruv-i; 8. sunav-i;
9. pataj-i; 10. masc. akva-i, neutr. juga-i, femin. akvâ-i, eine
form, die wegen des â mit dem dativ (s.d. flg.§.) zusammen fließt.
Altindisch. i tritt bei veränderlichen consonantischen
stämmen an die kürzeste stammform. Vocalische feminina auf
langen vocal (î, û, â) haben stäts -âm (dunkel) als casus-
suffix, das an â (10) mittels j an tritt; die feminina auf i und
u können ebenfals diß -âm haben. Die stämme auf u haben
das casussuffix ein gebüßt und lauten auf -au für ursprüng-
liches und älteres -av-i auß; diser analogie folgen auch die
i-stämme. Neutra auf i und u erweitern den stamm durch n.
1. vâḱ-í; 2. mánas-i; 3. tákśan-i, nấman-i und nấmn-i;
4. bhárat-i, vidúś-i, jávîjas-i; 5. dâtár-i, mâtâr-i; 6. nâv-í; 7.
bhruv-í, auch bhruv-ấm; 8. vêd. sûnáv-i, hánv-i, sanskrit sûnâú,
hánâu oder hánv-âm, neutr. mádhu-n-i; 9. (ávâu, kavấu,
zu stamm kavi, poeta nach 8; páti hat sogar pátj-âu) fem.
ávj-âm; 10. mascul. áçvê, d. i. *açva-i, neutr. jugế, femin.
áçvâ-j-âm, vêdisch auch bei weibl. substantiven (auf suffix -ta)
áçvê, wie im mascul. neutr. (Benfey, gr. sanskritgramm.
§. 731, anm. 4, pag. 301; Benfey fürt verschidene formen
dises casus als vêdische an, die wir hier vor der hand noch
übergehen wollen).
Altbaktrisch. Wie im altindischen. Casusendung ist
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