Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 1. Weimar, 1861.Umbrisch. Vocalische lautgesetze. Oskisch. Vocale. In änlicher weise, wie im lateinischen, litauischen und go- 3. Oskisch*). §. 64.Vocale des oskischen. Die bezeichnung der vocallaute Über die oskischen consonanten ist hier nur zu bemerken, Die vocale des oskischen stimmen wesentlich zu denen des Eigentümlich ist dem oskischen eine regelmäßige vocalein- *) Hauptwerk über das oskische, im grammatischen aber vilfach der
berichtigung bedürfend, ist Th. Mommsen, die unteritalischen Dialekte. Lpz. 1850. Ferner: A. Kirchhoff, das Stadtrecht von Bantia, ein Send- schreiben an Hrn. Th. Mommsen. Berl. 1853. L. Lange, die oskische In- schrift der tabula Bantina etc. Göttingen 1853. Außerdem verschidenes in Kuhns Ztschr.; Kirchhoff in der kieler Monatsschr, s. o. zu §. 44 pg. 61. Umbrisch. Vocalische lautgesetze. Oskisch. Vocale. In änlicher weise, wie im lateinischen, litauischen und go- 3. Oskisch*). §. 64.Vocale des oskischen. Die bezeichnung der vocallaute Über die oskischen consonanten ist hier nur zu bemerken, Die vocale des oskischen stimmen wesentlich zu denen des Eigentümlich ist dem oskischen eine regelmäßige vocalein- *) Hauptwerk über das oskische, im grammatischen aber vilfach der
berichtigung bedürfend, ist Th. Mommsen, die unteritalischen Dialekte. Lpz. 1850. Ferner: A. Kirchhoff, das Stadtrecht von Bantia, ein Send- schreiben an Hrn. Th. Mommsen. Berl. 1853. L. Lange, die oskische In- schrift der tabula Bantina etc. Göttingen 1853. Außerdem verschidenes in Kuhns Ztschr.; Kirchhoff in der kieler Monatsschr, s. o. zu §. 44 pg. 61. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <pb facs="#f0098" n="84"/> <fw place="top" type="header">Umbrisch. Vocalische lautgesetze. Oskisch. Vocale.</fw><lb/> <p>In änlicher weise, wie im lateinischen, litauischen und go-<lb/> tischen (vgl. die darstellung des vocalismus diser sprachen) wird<lb/> in folge dises schwundes von <hi rendition="#i">o</hi> = urspr. <hi rendition="#i">a</hi>, <hi rendition="#i">io</hi> in <hi rendition="#i">i</hi> gewandelt,<lb/> z. b. <hi rendition="#i">tertim</hi> = <hi rendition="#i">tertiom</hi> (tertium), *<hi rendition="#i">tertis</hi> (diß wort ist im nom.<lb/> sg. masc. nicht belegbar) = <hi rendition="#i">tertios</hi>. Solcher bildung war das<lb/> altlateinische ebenfals fähig, vgl. z. b. lat. <hi rendition="#i">alis</hi>, <hi rendition="#i">alid</hi> = <hi rendition="#i">alios,<lb/> aliud</hi>.</p> </div> </div><lb/> <div n="5"> <head>3. <hi rendition="#g">Oskisch</hi><note place="foot" n="*)">Hauptwerk über das oskische, im grammatischen aber vilfach der<lb/> berichtigung bedürfend, ist <hi rendition="#g">Th. Mommsen</hi>, die unteritalischen Dialekte.<lb/> Lpz. 1850. Ferner: A. <hi rendition="#g">Kirchhoff</hi>, das Stadtrecht von Bantia, ein Send-<lb/> schreiben an Hrn. Th. Mommsen. Berl. 1853. L. <hi rendition="#g">Lange</hi>, die oskische In-<lb/> schrift der tabula Bantina etc. Göttingen 1853. Außerdem verschidenes in<lb/><hi rendition="#g">Kuhns</hi> Ztschr.; <hi rendition="#g">Kirchhoff</hi> in der kieler Monatsschr, s. o. zu §. 44 pg. 61.</note>.</head><lb/> <note place="left">§. 64.</note> <p><hi rendition="#g">Vocale des oskischen</hi>. Die bezeichnung der vocallaute<lb/> ist in der nationalen oskischen schrift eine genaue und sorgfäl-<lb/> tige. Vocallänge wird jedoch nur außnamsweise, und zwar<lb/> durch verdoppelung in der schrift an gedeutet. Außer den os-<lb/> kischen denkmalen in nationaler schrift gibt es auch dergleichen<lb/> in lateinischer (tab. Bantina) und in griechischer (einige nicht<lb/> umfangreiche inschriften).</p><lb/> <p>Über die oskischen consonanten ist hier nur zu bemerken,<lb/> daß <hi rendition="#i">z</hi> anlautend wol wie <hi rendition="#i">dz</hi> (slawisch), d. i. wie <hi rendition="#i">d</hi> und tönen-<lb/> des <hi rendition="#i">s</hi>, inlautend wie tönendes <hi rendition="#i">s</hi> (franz. u. slaw. <hi rendition="#i">z),</hi> auß lautend<lb/> aber wie <hi rendition="#i">ts</hi> zu sprechen ist.</p><lb/> <p>Die vocale des oskischen stimmen wesentlich zu denen des<lb/> altlateinischen; die alten diphthonge sind erhalten, welche das<lb/> umbrische und das classische latein fast völlig verloren haben.<lb/> Mit dem umbrischen teilt es die abneigung gegen die schwä-<lb/> chung von <hi rendition="#i">a</hi> zu <hi rendition="#i">i</hi>, mit umbrisch und altlatein die außstoßung<lb/> des vocals vor schließendem <hi rendition="#i">s</hi> des nom. sing.</p><lb/> <p>Eigentümlich ist dem oskischen eine regelmäßige vocalein-<lb/> schaltung zwischen zwei silbeschließenden consonanten, von de-<lb/> nen der erste eine liquida ist.</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [84/0098]
Umbrisch. Vocalische lautgesetze. Oskisch. Vocale.
In änlicher weise, wie im lateinischen, litauischen und go-
tischen (vgl. die darstellung des vocalismus diser sprachen) wird
in folge dises schwundes von o = urspr. a, io in i gewandelt,
z. b. tertim = tertiom (tertium), *tertis (diß wort ist im nom.
sg. masc. nicht belegbar) = tertios. Solcher bildung war das
altlateinische ebenfals fähig, vgl. z. b. lat. alis, alid = alios,
aliud.
3. Oskisch *).
Vocale des oskischen. Die bezeichnung der vocallaute
ist in der nationalen oskischen schrift eine genaue und sorgfäl-
tige. Vocallänge wird jedoch nur außnamsweise, und zwar
durch verdoppelung in der schrift an gedeutet. Außer den os-
kischen denkmalen in nationaler schrift gibt es auch dergleichen
in lateinischer (tab. Bantina) und in griechischer (einige nicht
umfangreiche inschriften).
Über die oskischen consonanten ist hier nur zu bemerken,
daß z anlautend wol wie dz (slawisch), d. i. wie d und tönen-
des s, inlautend wie tönendes s (franz. u. slaw. z), auß lautend
aber wie ts zu sprechen ist.
Die vocale des oskischen stimmen wesentlich zu denen des
altlateinischen; die alten diphthonge sind erhalten, welche das
umbrische und das classische latein fast völlig verloren haben.
Mit dem umbrischen teilt es die abneigung gegen die schwä-
chung von a zu i, mit umbrisch und altlatein die außstoßung
des vocals vor schließendem s des nom. sing.
Eigentümlich ist dem oskischen eine regelmäßige vocalein-
schaltung zwischen zwei silbeschließenden consonanten, von de-
nen der erste eine liquida ist.
*) Hauptwerk über das oskische, im grammatischen aber vilfach der
berichtigung bedürfend, ist Th. Mommsen, die unteritalischen Dialekte.
Lpz. 1850. Ferner: A. Kirchhoff, das Stadtrecht von Bantia, ein Send-
schreiben an Hrn. Th. Mommsen. Berl. 1853. L. Lange, die oskische In-
schrift der tabula Bantina etc. Göttingen 1853. Außerdem verschidenes in
Kuhns Ztschr.; Kirchhoff in der kieler Monatsschr, s. o. zu §. 44 pg. 61.
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