Griechisch. U-reihe. Steigerungen des u, 1. eu, au, 2. ou.
pe-pnu-mai, pe-pnu-menos wurz. pnu; xu'-o wurz. xu; us und sus, vgl. lat. saus, altind. sau-kara, ahd. sau wurz. also su; dru-s got. triu (arbor) u. a. Es läßt sich nicht mit sicherheit ent- scheiden, wo denung anstatt des grundvocales und wo sie anstatt der steigerung urspr. au steht. In den zulezt an gefürten beispilen dürfte wol ursprünglich steigerung vorhanden gewesen sein.
Anm. Die ältere geltung des u als u hat sich im böotischen (tou = su, kounes = kunes u. s. f. Ahrens de diall. aeol. §. 38) und in dem diphthonge au erhalten. Die spätere außsprache des u als ü trat jedoch verhältnismäßig früh ein. Der selbe lautüber- gang findet sich auch in andern sprachen. So ist z. b. lat. una zu franz. une spr. ün geworden; lit. bau-ti entspricht slawischem byti spr. etwa büti, deutsch nutz, lautet holländ. nut spr. nüt, deutsch saur (jezt sauer), holländ. zuur spr. zür (z ist tönendes s) u. s. f.
Steigerungen desu.
1. steigerungeu, z. b. pheug-o (fugio), pe-pheug-a wurz. phug; eleu(th)-somai (veniam) wurz. eluth in eluthon = e-eluth- on; klew-os = altind. crav-as (gloria) grundf. krav-as wurz. klu; plew-o (navigo) = altind. u. grundf. plav-ami wurz. plu; Reu-ma (flumen), Reu-somai, Rew-o (fluo) = altind. u. grundf. srav-ami wurz. Ru, urspr. u. altind. sru (fluere); pneu-ma (spi- ritus), pneu-so, pnew-o (flo) wurz. pnu; seu-o (fugo, timorem incutio) wurz. su; khew-o (fundo) wurz. khu; xew-o (levigo) wurz. xu; Zeu-s (nom. propr. dei) auß *djeu-s, im altind. mit zweiter steigerung djau-s (coelum), in den andern casus stamm u. wur- zel div, diw = dju *dju, zu u. a.
au ist auch hier erstarte steigerung, z. b. au-o für *aus-o (accendo), en-aus-ma (fomes), vgl. eu-o, lat. aur-o = *ous-o, *eus-o (s. u. die lat. vocale), altind. os-ami grundf. aus-ami wurz. us urspr. us; aug-e (splendor) wurz. ug (vgl. altind. og- as vis); auxano, d. i. *aug-sano, vgl. lat. aug-eo wurz. ug (die im lit. rein erscheint).
Die zweite steigerungou ist selten, namentlich bei in- lautendem u (kein *pephouga = got. baug = *bubauga wie leloipa), da sie meist durch die erste steigerung ersezt wird, doch eileloutha Hom. zu wurz. eluth, vgl. eluthon u. eleu(th)-
Griechisch. U-reihe. Steigerungen des u, 1. ευ, αυ, 2. ου.
πέ-πνῡ-μαι, πε-πνῡ-μένος wurz. πνυ; ξῡʹ-ω wurz. ξυ; ὗς und σῦς, vgl. lat. sûs, altind. sû-kara, ahd. sû wurz. also su; δϱῦ-ς got. triu (arbor) u. a. Es läßt sich nicht mit sicherheit ent- scheiden, wo denung anstatt des grundvocales und wo sie anstatt der steigerung urspr. au steht. In den zulezt an gefürten beispilen dürfte wol ursprünglich steigerung vorhanden gewesen sein.
Anm. Die ältere geltung des υ als u hat sich im böotischen (τού = σύ, ϰούνες = ϰύνες u. s. f. Ahrens de diall. aeol. §. 38) und in dem diphthonge αυ erhalten. Die spätere außsprache des υ als ü trat jedoch verhältnismäßig früh ein. Der selbe lautüber- gang findet sich auch in andern sprachen. So ist z. b. lat. una zu franz. une spr. ü̂n geworden; lit. bû-ti entspricht slawischem byti spr. etwa büti, deutsch nutz, lautet holländ. nut spr. nüt, deutsch sûr (jezt sauer), holländ. zuur spr. zü̂r (z ist tönendes s) u. s. f.
Steigerungen desu.
1. steigerungευ, z. b. φεύγ-ω (fugio), πέ-φευγ-α wurz. φυγ; ἐλεύ(ϑ)-σομαι (veniam) wurz. ἐλυϑ in ἤλυϑον = ἐ-ελυϑ- ον; ϰλέϝ-ος = altind. çráv-as (gloria) grundf. krav-as wurz. ϰλυ; πλέϝ-ω (navigo) = altind. u. grundf. pláv-âmi wurz. πλυ; ῥεῦ-μα (flumen), ῥεύ-σομαι, ῥέϝ-ω (fluo) = altind. u. grundf. sráv-âmi wurz. ῥυ, urspr. u. altind. sru (fluere); πνεῦ-μα (spi- ritus), πνεύ-σω, πνέϝ-ω (flo) wurz. πνυ; σεύ-ω (fugo, timorem incutio) wurz. συ; χέϝ-ω (fundo) wurz. χυ; ξέϝ-ω (levigo) wurz. ξυ; Ζεύ-ς (nom. propr. dei) auß *δϳευ-ς, im altind. mit zweiter steigerung djâu-s (coelum), in den andern casus stamm u. wur- zel div, διϝ = dju *δϳυ, ζυ u. a.
αυ ist auch hier erstarte steigerung, z. b. αὔ-ω für *αὐσ-ω (accendo), ἔν-αυσ-μα (fomes), vgl. εὔ-ω, lat. ûr-o = *ous-o, *eus-o (s. u. die lat. vocale), altind. ốś-âmi grundf. aus-âmi wurz. uś urspr. us; αὐγ-ή (splendor) wurz. ug (vgl. altind. ốǵ- as vis); αὐξάνω, d. i. *αὐγ-σανω, vgl. lat. aug-eo wurz. ug (die im lit. rein erscheint).
Die zweite steigerungου ist selten, namentlich bei in- lautendem u (kein *πέφουγα = got. baug = *bubâuga wie λέλοιπα), da sie meist durch die erste steigerung ersezt wird, doch εἰλήλουϑα Hom. zu wurz. ἐλυϑ, vgl. ἤλυϑον u. ἐλεύ(ϑ)-
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Griechisch. U-reihe. Steigerungen des u, 1. ευ, αυ, 2. ου.
πέ-πνῡ-μαι, πε-πνῡ-μένος wurz. πνυ; ξῡʹ-ω wurz. ξυ; ὗς und
σῦς, vgl. lat. sûs, altind. sû-kara, ahd. sû wurz. also su; δϱῦ-ς
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scheiden, wo denung anstatt des grundvocales und wo sie anstatt
der steigerung urspr. au steht. In den zulezt an gefürten beispilen
dürfte wol ursprünglich steigerung vorhanden gewesen sein.
Anm. Die ältere geltung des υ als u hat sich im böotischen (τού
= σύ, ϰούνες = ϰύνες u. s. f. Ahrens de diall. aeol. §. 38) und
in dem diphthonge αυ erhalten. Die spätere außsprache des υ
als ü trat jedoch verhältnismäßig früh ein. Der selbe lautüber-
gang findet sich auch in andern sprachen. So ist z. b. lat. una
zu franz. une spr. ü̂n geworden; lit. bû-ti entspricht slawischem
byti spr. etwa büti, deutsch nutz, lautet holländ. nut spr. nüt,
deutsch sûr (jezt sauer), holländ. zuur spr. zü̂r (z ist tönendes
s) u. s. f.
Steigerungen des u.
1. steigerung ευ, z. b. φεύγ-ω (fugio), πέ-φευγ-α wurz.
φυγ; ἐλεύ(ϑ)-σομαι (veniam) wurz. ἐλυϑ in ἤλυϑον = ἐ-ελυϑ-
ον; ϰλέϝ-ος = altind. çráv-as (gloria) grundf. krav-as wurz.
ϰλυ; πλέϝ-ω (navigo) = altind. u. grundf. pláv-âmi wurz. πλυ;
ῥεῦ-μα (flumen), ῥεύ-σομαι, ῥέϝ-ω (fluo) = altind. u. grundf.
sráv-âmi wurz. ῥυ, urspr. u. altind. sru (fluere); πνεῦ-μα (spi-
ritus), πνεύ-σω, πνέϝ-ω (flo) wurz. πνυ; σεύ-ω (fugo, timorem
incutio) wurz. συ; χέϝ-ω (fundo) wurz. χυ; ξέϝ-ω (levigo) wurz.
ξυ; Ζεύ-ς (nom. propr. dei) auß *δϳευ-ς, im altind. mit zweiter
steigerung djâu-s (coelum), in den andern casus stamm u. wur-
zel div, διϝ = dju *δϳυ, ζυ u. a.
αυ ist auch hier erstarte steigerung, z. b. αὔ-ω für *αὐσ-ω
(accendo), ἔν-αυσ-μα (fomes), vgl. εὔ-ω, lat. ûr-o = *ous-o,
*eus-o (s. u. die lat. vocale), altind. ốś-âmi grundf. aus-âmi
wurz. uś urspr. us; αὐγ-ή (splendor) wurz. ug (vgl. altind. ốǵ-
as vis); αὐξάνω, d. i. *αὐγ-σανω, vgl. lat. aug-eo wurz. ug (die
im lit. rein erscheint).
Die zweite steigerung ου ist selten, namentlich bei in-
lautendem u (kein *πέφουγα = got. baug = *bubâuga wie
λέλοιπα), da sie meist durch die erste steigerung ersezt wird,
doch εἰλήλουϑα Hom. zu wurz. ἐλυϑ, vgl. ἤλυϑον u. ἐλεύ(ϑ)-
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Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 1. Weimar, 1861, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schleicher_indogermanische01_1861/69>, abgerufen am 09.01.2025.
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