Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 1. Weimar, 1861.Altindisch. Vocalische lautgesetze. lagh-is-tha-s e-lakh-is-to-s, wo -is- v. rest jas, -jams ist. So hatferner das suffix ja auch die form eija, z. b. stamm karan-eija (faciendus) für *karan-ja von stamm kara-na, der vor ja den außlaut verliert (§. 14, 1, b) u. s. f. Anm. eij = j entwickelte sich im indischen erst nach der schei- dung von arisch in indisch und eranisch; das dem altindischen so nahe stehende altbaktrische hat noch j = altind. eij. c. ja wird bisweilen in ei zusammen gezogen. Diß scheint Bisweilen ist ei auch product änlicher alter zusammenzie- d. Ersazdenung. Namentlich in declinationsformen (nom. Nom. sg. raga für *ragan-s stamm ragan (msc. rex) Altindisch. Vocalische lautgesetze. lágh-iś-t́ha-s ἐ-λάχ-ισ-το-ς, wo -is- v. rest jas, -jaṁs ist. So hatferner das suffix ja auch die form îja, z. b. stamm karań-î́ja (faciendus) für *karan-ja von stamm kára-ńa, der vor ja den außlaut verliert (§. 14, 1, b) u. s. f. Anm. îj = j entwickelte sich im indischen erst nach der schei- dung von arisch in indisch und eranisch; das dem altindischen so nahe stehende altbaktrische hat noch j = altind. îj. c. jâ wird bisweilen in î zusammen gezogen. Diß scheint Bisweilen ist î auch product änlicher alter zusammenzie- d. Ersazdenung. Namentlich in declinationsformen (nom. Nom. sg. rấǵâ für *râǵan-s stamm rấǵan (msc. rex) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <p><pb facs="#f0042" n="28"/><fw place="top" type="header">Altindisch. Vocalische lautgesetze.</fw><lb/><hi rendition="#i">lágh-iś-t́ha-s ἐ-λάχ-ισ-το-ς</hi>, wo <hi rendition="#i">-is-</hi> v. rest <hi rendition="#i">jas, -jaṁs</hi> ist. So hat<lb/> ferner das suffix <hi rendition="#i">ja</hi> auch die form <hi rendition="#i">îja</hi>, z. b. stamm <hi rendition="#i">karań-î́ja</hi><lb/> (faciendus) für *<hi rendition="#i">karan-ja</hi> von stamm <hi rendition="#i">kára-ńa,</hi> der vor <hi rendition="#i">ja</hi> den<lb/> außlaut verliert (§. 14, 1, b) u. s. f.</p><lb/> <list> <item><hi rendition="#g">Anm</hi>. <hi rendition="#i">îj</hi> = <hi rendition="#i">j</hi> entwickelte sich im indischen erst nach der schei-<lb/> dung von arisch in indisch und eranisch; das dem altindischen<lb/> so nahe stehende altbaktrische hat noch <hi rendition="#i">j</hi> = altind. <hi rendition="#i">îj</hi>.</item> </list><lb/> <p>c. <hi rendition="#i">jâ</hi> wird bisweilen in <hi rendition="#i">î</hi> zusammen gezogen. Diß scheint<lb/> vor allem der fall zu sein in den weiblichen stämmen auf <hi rendition="#i">î,</hi> das<lb/> wol nur = <hi rendition="#i">jâ</hi> sein kann, z. b. <hi rendition="#i">bhárantî</hi> (ferens) = *<hi rendition="#i">bharant-jâ</hi><lb/> = gr. <hi rendition="#i">φέϱουσα</hi> = <hi rendition="#i">φεϱοντ-ϳᾱ, ǵanitrî́</hi> = *<hi rendition="#i">ǵanitr-jâ</hi> auß *<hi rendition="#i">ǵan-i-<lb/> tar-jâ</hi> (genitrix) = <hi rendition="#i">γενέτειϱα</hi> d. i. *<hi rendition="#i">γενετεϱ-ϳα</hi> u. s. f.<hi rendition="#i">, ja</hi>-stämme<lb/> auß den als masc. bräuchlichen stämmen altind. <hi rendition="#i">bhárant, ǵani-<lb/> tár,</hi> gr. <hi rendition="#i">φέϱοντ</hi>, <hi rendition="#i">γενε-τήϱ; dêvî́</hi> = *<hi rendition="#i">daivjâ</hi> (dea), vgl. lit. <hi rendition="#i">deivė́</hi><lb/> d. i. *<hi rendition="#i">deivjấ</hi> grundf. <hi rendition="#i">daivjâ</hi> (dea, jezt simulacrum vanum, spec-<lb/> trum), weiterbildung von stamm <hi rendition="#i">dêvá,</hi> lit. <hi rendition="#i">dë́va,</hi> grundf. <hi rendition="#i">daiva</hi><lb/> (deus) u. s. f.; deutlich zeigt sich <hi rendition="#i">î</hi> als schwächere lautform<lb/> von <hi rendition="#i">jâ</hi> im optat., z. b. 3 sg. activ <hi rendition="#i">bibhr-jấ-t,</hi> 3. sg. med. aber<lb/><hi rendition="#i">bíbhr-î-ta,</hi> wurz. <hi rendition="#i">bhar</hi> (ferre, praesensstamm <hi rendition="#i">bibhar</hi>) u. s. f.</p><lb/> <p>Bisweilen ist <hi rendition="#i">î</hi> auch product änlicher alter zusammenzie-<lb/> hungen von <hi rendition="#i">i-a</hi> oder <hi rendition="#i">ja</hi> nach außfall von consonanten zwischen<lb/><hi rendition="#i">i</hi> und <hi rendition="#i">a</hi> wie in <hi rendition="#i">sîd-áti</hi> (3. sg. praes.) auß *<hi rendition="#i">si-adati</hi> für *<hi rendition="#i">si-sad-<lb/> ati</hi> wurz. <hi rendition="#i">sad</hi> (considere, perf. <hi rendition="#i">sa-sấd-a,</hi> aor. <hi rendition="#i">á-sad-at)</hi> wie <hi rendition="#i">ἵζω</hi><lb/> auß *<hi rendition="#i">ἱἑζω</hi> = *<hi rendition="#i">si-sed-jô</hi> grundf. *<hi rendition="#i">si-sad-jâmi,</hi> lat. <hi rendition="#i">sìdo</hi> auß *<hi rendition="#i">si-sd-o</hi><lb/> *<hi rendition="#i">si-sed-o</hi> grundf. *<hi rendition="#i">si-sad-âmi</hi> (mit der nicht seltenen praesens-<lb/> reduplication); auch <hi rendition="#i">îr</hi> z. b. <hi rendition="#i">îr-tế</hi> (3. praes. med. oritur, surgit,<lb/> caus. <hi rendition="#i">îr-ájati</hi> excitat, emittit) ist als entstanden auß derselben<lb/> praesensreduplication erkant: <hi rendition="#i">îr</hi> = *<hi rendition="#i">i-ar,</hi> *<hi rendition="#i">ijar</hi> von wurzel <hi rendition="#i">ar</hi><lb/> (ire) u. s. f.</p><lb/> <p>d. <hi rendition="#g">Ersazdenung</hi>. Namentlich in declinationsformen (nom.<lb/> sg., acc. plur.) tritt nach abfall von consonanten denung des<lb/> vorher gehenden vocals ein. Beispile:</p><lb/> <p>Nom. sg. <hi rendition="#i">rấǵâ</hi> für *<hi rendition="#i">râǵan-s</hi> stamm <hi rendition="#i">rấǵan</hi> (msc. rex)<lb/> und nominativelement <hi rendition="#i">s,</hi> vgl. <hi rendition="#i">ποιμήν</hi> für *<hi rendition="#i">ποιμ-εν-ς; dhanî́</hi> für<lb/> *<hi rendition="#i">dhanín-s</hi> stamm <hi rendition="#i">dhanín</hi> (dives); <hi rendition="#i">mâtấ</hi> für *<hi rendition="#i">mâtár-s</hi> stamm <hi rendition="#i">mâ-<lb/> tar</hi> (mater) vgl. <hi rendition="#i">μήτηϱ</hi> für *<hi rendition="#i">μητεϱ-ς; dúr-manâs</hi> für *<hi rendition="#i">dur-manas-s</hi><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [28/0042]
Altindisch. Vocalische lautgesetze.
lágh-iś-t́ha-s ἐ-λάχ-ισ-το-ς, wo -is- v. rest jas, -jaṁs ist. So hat
ferner das suffix ja auch die form îja, z. b. stamm karań-î́ja
(faciendus) für *karan-ja von stamm kára-ńa, der vor ja den
außlaut verliert (§. 14, 1, b) u. s. f.
Anm. îj = j entwickelte sich im indischen erst nach der schei-
dung von arisch in indisch und eranisch; das dem altindischen
so nahe stehende altbaktrische hat noch j = altind. îj.
c. jâ wird bisweilen in î zusammen gezogen. Diß scheint
vor allem der fall zu sein in den weiblichen stämmen auf î, das
wol nur = jâ sein kann, z. b. bhárantî (ferens) = *bharant-jâ
= gr. φέϱουσα = φεϱοντ-ϳᾱ, ǵanitrî́ = *ǵanitr-jâ auß *ǵan-i-
tar-jâ (genitrix) = γενέτειϱα d. i. *γενετεϱ-ϳα u. s. f., ja-stämme
auß den als masc. bräuchlichen stämmen altind. bhárant, ǵani-
tár, gr. φέϱοντ, γενε-τήϱ; dêvî́ = *daivjâ (dea), vgl. lit. deivė́
d. i. *deivjấ grundf. daivjâ (dea, jezt simulacrum vanum, spec-
trum), weiterbildung von stamm dêvá, lit. dë́va, grundf. daiva
(deus) u. s. f.; deutlich zeigt sich î als schwächere lautform
von jâ im optat., z. b. 3 sg. activ bibhr-jấ-t, 3. sg. med. aber
bíbhr-î-ta, wurz. bhar (ferre, praesensstamm bibhar) u. s. f.
Bisweilen ist î auch product änlicher alter zusammenzie-
hungen von i-a oder ja nach außfall von consonanten zwischen
i und a wie in sîd-áti (3. sg. praes.) auß *si-adati für *si-sad-
ati wurz. sad (considere, perf. sa-sấd-a, aor. á-sad-at) wie ἵζω
auß *ἱἑζω = *si-sed-jô grundf. *si-sad-jâmi, lat. sìdo auß *si-sd-o
*si-sed-o grundf. *si-sad-âmi (mit der nicht seltenen praesens-
reduplication); auch îr z. b. îr-tế (3. praes. med. oritur, surgit,
caus. îr-ájati excitat, emittit) ist als entstanden auß derselben
praesensreduplication erkant: îr = *i-ar, *ijar von wurzel ar
(ire) u. s. f.
d. Ersazdenung. Namentlich in declinationsformen (nom.
sg., acc. plur.) tritt nach abfall von consonanten denung des
vorher gehenden vocals ein. Beispile:
Nom. sg. rấǵâ für *râǵan-s stamm rấǵan (msc. rex)
und nominativelement s, vgl. ποιμήν für *ποιμ-εν-ς; dhanî́ für
*dhanín-s stamm dhanín (dives); mâtấ für *mâtár-s stamm mâ-
tar (mater) vgl. μήτηϱ für *μητεϱ-ς; dúr-manâs für *dur-manas-s
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