und imperf. z. b. veze urspr. vagha-s; eben so im optat. (im- perativ) z. b. vezi = urspr. vaghai-s u. s. f.
t fiel ab in der 3. sg. und plur. secundärer form, z. b. aor. veze = urspr. vagha-t, veza = urspr. vagha-nt. Fälle, wie die 3. sg. aor. compos. by-s-tu, da-s-tu grundf. *bhu-s-t, *da-s-t sind wol nicht durch ansatz eines vocals zur erhaltung des conso- nanten zu erklären, sondern tu steht hier wol für ti, wie u nicht selten für i erscheint, und die primäre endung ist, wie oft, für die secundäre ein gedrungen.
m oder wol n (got. u. lit. haben wenigstens im accus. n) fiel ab im acc. sg., z. b. vluku grundf. vlaka-m, vlaka-n urspr. varka-m, synu = urspr. sunu-m u. s. f.; in der 1. sg. aor. u. imperf., z. b. vezu grundf. vagha-m, vezo-chu grundf. vagha- sa-m u. a.
2. Nasalvocale. Folgendes sind die für die grammatik wichtigsten fälle, in welchen ursprünglich auß lautender nasal mit dem vorher gehenden vocale zu einem nasalvocale ver- schmilzt, der, wie bemerkt, der schwächung zu y, u in gewis- sen fällen unterligt.
Acc. sing. des femin. der a-stämme, z. b. nova (novam), altind. u. urspr. nava-m, slaw. grundf. wol nava-n.
1. sing. praes. z. b. veza grundf. vagha-m oder vagha-m urspr. vagha-mi; instr. sing. fem. z. b. novoja auß einer slawi- schen grundf. *navaja-mi.
Im gen. plur. ward auß urspr. am wol zunächst ebenfals *a, für diß a ist aber bereits in der älteren sprache durchauß u ein getreten (durch die mittelstufen a, au, u, u), eine im neu- bulgarischen regelmäßige schwächung, z. b. slovesu (nom. sing. slovo verbum) urspr. kravas-am; vluku grundf. vlakam; techu (istorum) grundf. taisam, altind. tesam u. s. f.
Nom. sg. masc. part. praes. wenn j vorher geht, z. b. bije (infin. bi-ti percutere) grundf. *bija-nt-s, oder wenn i vor nt stund, z. b. gore (infin. gore-ti ardere) für *gori-nt-s; acc. plur. msc. fem. der ja-stämme, z. b. kraje (nom. sg. kraj für *kraju, *kraja-s margo), grundf. * kraja-ns; duse (nom. sing. dusa für *duchja anima) grundf. dausja-ns u. a.
Altbulg. Consonantische lautgesetze. Außlaut.
und imperf. z. b. veze urspr. vagha-s; eben so im optat. (im- perativ) z. b. vezi = urspr. vaghai-s u. s. f.
t fiel ab in der 3. sg. und plur. secundärer form, z. b. aor. veze = urspr. vagha-t, vezą = urspr. vagha-nt. Fälle, wie die 3. sg. aor. compos. by-s-tŭ, da-s-tŭ grundf. *bhu-s-t, *da-s-t sind wol nicht durch ansatz eines vocals zur erhaltung des conso- nanten zu erklären, sondern tŭ steht hier wol für tĭ, wie ŭ nicht selten für ĭ erscheint, und die primäre endung ist, wie oft, für die secundäre ein gedrungen.
m oder wol n (got. u. lit. haben wenigstens im accus. n) fiel ab im acc. sg., z. b. vlŭkŭ grundf. vlaka-m, vlaka-n urspr. varka-m, synŭ = urspr. sunu-m u. s. f.; in der 1. sg. aor. u. imperf., z. b. vezŭ grundf. vagha-m, vezo-chu grundf. vagha- sa-m u. a.
2. Nasalvocale. Folgendes sind die für die grammatik wichtigsten fälle, in welchen ursprünglich auß lautender nasal mit dem vorher gehenden vocale zu einem nasalvocale ver- schmilzt, der, wie bemerkt, der schwächung zu y, ŭ in gewis- sen fällen unterligt.
Acc. sing. des femin. der a-stämme, z. b. novą (novam), altind. u. urspr. návâ-m, slaw. grundf. wol navâ-n.
1. sing. praes. z. b. vezą grundf. vagha-m oder vaghâ-m urspr. vaghâ-mi; instr. sing. fem. z. b. novoją auß einer slawi- schen grundf. *navajâ-mi.
Im gen. plur. ward auß urspr. âm wol zunächst ebenfals *ą, für diß ą ist aber bereits in der älteren sprache durchauß ŭ ein getreten (durch die mittelstufen ą, û, u, ŭ), eine im neu- bulgarischen regelmäßige schwächung, z. b. slovesŭ (nom. sing. slovo verbum) urspr. kravas-âm; vlŭkŭ grundf. vlakâm; těchŭ (istorum) grundf. taisâm, altind. tếśâm u. s. f.
Nom. sg. masc. part. praes. wenn j vorher geht, z. b. biję (infin. bi-ti percutere) grundf. *bija-nt-s, oder wenn i vor nt stund, z. b. gorę (infin. gorě-ti ardere) für *gori-nt-s; acc. plur. msc. fem. der ja-stämme, z. b. kraję (nom. sg. kraj für *krajŭ, *kraja-s margo), grundf. * kraja-ns; dušę (nom. sing. duša für *duchjâ anima) grundf. dausjâ-ns u. a.
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Altbulg. Consonantische lautgesetze. Außlaut.
und imperf. z. b. veze urspr. vagha-s; eben so im optat. (im-
perativ) z. b. vezi = urspr. vaghai-s u. s. f.
t fiel ab in der 3. sg. und plur. secundärer form, z. b. aor.
veze = urspr. vagha-t, vezą = urspr. vagha-nt. Fälle, wie die
3. sg. aor. compos. by-s-tŭ, da-s-tŭ grundf. *bhu-s-t, *da-s-t sind
wol nicht durch ansatz eines vocals zur erhaltung des conso-
nanten zu erklären, sondern tŭ steht hier wol für tĭ, wie ŭ
nicht selten für ĭ erscheint, und die primäre endung ist, wie
oft, für die secundäre ein gedrungen.
m oder wol n (got. u. lit. haben wenigstens im accus. n)
fiel ab im acc. sg., z. b. vlŭkŭ grundf. vlaka-m, vlaka-n urspr.
varka-m, synŭ = urspr. sunu-m u. s. f.; in der 1. sg. aor. u.
imperf., z. b. vezŭ grundf. vagha-m, vezo-chu grundf. vagha-
sa-m u. a.
2. Nasalvocale. Folgendes sind die für die grammatik
wichtigsten fälle, in welchen ursprünglich auß lautender nasal
mit dem vorher gehenden vocale zu einem nasalvocale ver-
schmilzt, der, wie bemerkt, der schwächung zu y, ŭ in gewis-
sen fällen unterligt.
Acc. sing. des femin. der a-stämme, z. b. novą (novam),
altind. u. urspr. návâ-m, slaw. grundf. wol navâ-n.
1. sing. praes. z. b. vezą grundf. vagha-m oder vaghâ-m
urspr. vaghâ-mi; instr. sing. fem. z. b. novoją auß einer slawi-
schen grundf. *navajâ-mi.
Im gen. plur. ward auß urspr. âm wol zunächst ebenfals
*ą, für diß ą ist aber bereits in der älteren sprache durchauß
ŭ ein getreten (durch die mittelstufen ą, û, u, ŭ), eine im neu-
bulgarischen regelmäßige schwächung, z. b. slovesŭ (nom. sing.
slovo verbum) urspr. kravas-âm; vlŭkŭ grundf. vlakâm; těchŭ
(istorum) grundf. taisâm, altind. tếśâm u. s. f.
Nom. sg. masc. part. praes. wenn j vorher geht, z. b. biję
(infin. bi-ti percutere) grundf. *bija-nt-s, oder wenn i vor nt
stund, z. b. gorę (infin. gorě-ti ardere) für *gori-nt-s; acc. plur.
msc. fem. der ja-stämme, z. b. kraję (nom. sg. kraj für *krajŭ,
*kraja-s margo), grundf. * kraja-ns; dušę (nom. sing. duša für
*duchjâ anima) grundf. dausjâ-ns u. a.
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Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 1. Weimar, 1861, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schleicher_indogermanische01_1861/267>, abgerufen am 11.01.2025.
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