Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 1. Weimar, 1861.Griechisch. Consonant. lautgesetze. Assimilation. b. em peiros für *en-peiros), vor gutturalen in den gutturalennasal g über (z. b. sug-kaleo für *sun-kaleo). Vgl. §. 146, 1. Vor m gehen häufig die dentalen t, d, th in ire spirans Ferner ist bekant der wandel der gutturalen k, kh vor m Vor i wandelt sich t, außer im dorischen dialecte, in s Auch vor u tritt bisweilen diser wandel von t zu s ein, d. Anänlichung des folgenden lautes an den vor- Griechisch. Consonant. lautgesetze. Assimilation. b. ἔμ πειϱος für *ἐν-πειϱος), vor gutturalen in den gutturalennasal γ über (z. b. συγ-ϰαλέω für *συν-ϰαλέω). Vgl. §. 146, 1. Vor μ gehen häufig die dentalen τ, δ, ϑ in ire spirans Ferner ist bekant der wandel der gutturalen ϰ, χ vor μ Vor ι wandelt sich τ, außer im dorischen dialecte, in σ Auch vor υ tritt bisweilen diser wandel von τ zu σ ein, d. Anänlichung des folgenden lautes an den vor- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <p><pb facs="#f0203" n="189"/><fw place="top" type="header">Griechisch. Consonant. lautgesetze. Assimilation.</fw><lb/> b. <hi rendition="#i">ἔμ πειϱος</hi> für *<hi rendition="#i">ἐν-πειϱος),</hi> vor gutturalen in den gutturalen<lb/> nasal <hi rendition="#i">γ</hi> über (z. b. <hi rendition="#i">συγ-ϰαλέω</hi> für *<hi rendition="#i">συν-ϰαλέω)</hi>. Vgl. §. 146, 1.</p><lb/> <p>Vor <hi rendition="#i">μ</hi> gehen häufig die dentalen <hi rendition="#i">τ</hi>, <hi rendition="#i">δ</hi>, <hi rendition="#i">ϑ</hi> in ire spirans<lb/> über, z. b. <hi rendition="#i">ἤνυσ-μαι</hi> zu <hi rendition="#i">ἀνύτ-ω</hi>, <hi rendition="#i">πέπεισ-μαι</hi> für *<hi rendition="#i">πεπειϑ-μαι</hi><lb/> u. s. f.; doch findet sich ion. <hi rendition="#i">ὀδ-μή</hi> neben späterem <hi rendition="#i">ὀσ-μή</hi> von<lb/> wurz. <hi rendition="#i">ὀδ; ἴδ-μεν</hi> neben <hi rendition="#i">ἴσ-μεν; ἀϱιϑμός</hi>, <hi rendition="#i">ἀτμός</hi> u. a. haben<lb/> die wandlung in <hi rendition="#i">σ</hi> nicht.</p><lb/> <p>Ferner ist bekant der wandel der gutturalen <hi rendition="#i">ϰ</hi>, <hi rendition="#i">χ</hi> vor <hi rendition="#i">μ</hi><lb/> in <hi rendition="#i">γ</hi>, z. b. <hi rendition="#i">δόγ-μα</hi> wurz. <hi rendition="#i">δοϰ</hi>, <hi rendition="#i">τέτυγ-μαι</hi> wurz. <hi rendition="#i">τυχ;</hi> doch bleibt<lb/> oft <hi rendition="#i">χ,</hi> wie z. b. in <hi rendition="#i">δϱαχμή;</hi> diß gesetz wird ebenfals in der<lb/> älteren (ionischen) sprache nicht durch gefürt, z. b. <hi rendition="#i">ἴϰ-μενος,<lb/> ἀϰαχ-μένος</hi>.</p><lb/> <p>Vor <hi rendition="#i">ι</hi> wandelt sich <hi rendition="#i">τ</hi>, außer im dorischen dialecte, in <hi rendition="#i">σ</hi><lb/> z. b. <hi rendition="#i">φησί</hi>, dor. <hi rendition="#i">φατί</hi>, das <hi rendition="#i">-τι</hi> der 3. pers. sing. ist erhalten in<lb/><hi rendition="#i">ἐσ-τί;</hi> die abstracta auf <hi rendition="#i">-σι-ς</hi> für <hi rendition="#i">-τι-ς,</hi> z. b. <hi rendition="#i">φά-σις</hi>, bei Hom.<lb/> u. tragg. <hi rendition="#i">φά-τις</hi> (sermo); <hi rendition="#i">πέψις</hi> (wurz. <hi rendition="#i">πεπ</hi> grundf. <hi rendition="#i">kak</hi>, co-<lb/> quere) auß *<hi rendition="#i">πεπ-τις</hi> grundf. <hi rendition="#i">kak-ti-s;</hi> suffix <hi rendition="#i">ja,</hi> griech. <hi rendition="#i">ιο</hi> nach<lb/> stämmen auf <hi rendition="#i">t, ta</hi> bildet <hi rendition="#i">tja</hi> mit verlust des stamaußlautes <hi rendition="#i">a</hi><lb/> von <hi rendition="#i">ta</hi>, der vor suffix <hi rendition="#i">ja</hi> regelmäßig schwindet, griech. <hi rendition="#i">τιο</hi>,<lb/> darauß <hi rendition="#i">σιο</hi>, z. b. von <hi rendition="#i">πλοῦτος</hi> wird gebildet dorisch <hi rendition="#i">πλούτ-ιο-ς</hi><lb/> darauß <hi rendition="#i">πλούσιος;</hi> von <hi rendition="#i">ἐνιαυτός</hi> dor. <hi rendition="#i">ἐνιαύτ-ιο-ς</hi>, darauß <hi rendition="#i">ἐνιαύ-<lb/> σιος</hi>, stamm <hi rendition="#i">γεϱοντ</hi> (nom. sing. <hi rendition="#i">γέϱων)</hi> mit suffix <hi rendition="#i">ja</hi>, griech. <hi rendition="#i">ια</hi><lb/> bildet <hi rendition="#i">γεϱοντία</hi> darauß <hi rendition="#i">γεϱουσία;</hi> grundf. <hi rendition="#i">(d)vikati</hi>, dor. <hi rendition="#i">ϝίϰατι</hi>,<lb/><hi rendition="#i">εἴϰατι</hi> (wol auß <hi rendition="#i">ἐϝιϰατι)</hi>, att. <hi rendition="#i">εἴϰοσι;</hi> für dor. <hi rendition="#i">φέϱοντι</hi>, <hi rendition="#i">τιϑέντι</hi><lb/> (3. plur.) grundf. <hi rendition="#i">bharanti</hi>, <hi rendition="#i">dadhanti</hi> tritt *<hi rendition="#i">φεϱονσι</hi>, *<hi rendition="#i">τιϑενσι</hi> und<lb/> darauß nach der regel (s. o.) <hi rendition="#i">φέϱουσι</hi>, <hi rendition="#i">τιϑεῖσι</hi> (ion.) ein u. a.</p><lb/> <p>Auch vor <hi rendition="#i">υ</hi> tritt bisweilen diser wandel von <hi rendition="#i">τ</hi> zu <hi rendition="#i">σ</hi> ein,<lb/> so in <hi rendition="#i">σύ</hi> für dorisch <hi rendition="#i">τύ</hi>, vgl. lat. u. lit. <hi rendition="#i">tu;</hi> suffix <hi rendition="#i">-συ-νη</hi> grundf.<lb/><hi rendition="#i">-tu-nâ,</hi> weiterbildung des häufigen abstractsuffixes <hi rendition="#i">-tu (-tv-a)</hi>.</p><lb/> <p>d. <hi rendition="#g">Anänlichung des folgenden lautes an den vor-<lb/> her gehenden</hi>. 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Griechisch. Consonant. lautgesetze. Assimilation.
b. ἔμ πειϱος für *ἐν-πειϱος), vor gutturalen in den gutturalen
nasal γ über (z. b. συγ-ϰαλέω für *συν-ϰαλέω). Vgl. §. 146, 1.
Vor μ gehen häufig die dentalen τ, δ, ϑ in ire spirans
über, z. b. ἤνυσ-μαι zu ἀνύτ-ω, πέπεισ-μαι für *πεπειϑ-μαι
u. s. f.; doch findet sich ion. ὀδ-μή neben späterem ὀσ-μή von
wurz. ὀδ; ἴδ-μεν neben ἴσ-μεν; ἀϱιϑμός, ἀτμός u. a. haben
die wandlung in σ nicht.
Ferner ist bekant der wandel der gutturalen ϰ, χ vor μ
in γ, z. b. δόγ-μα wurz. δοϰ, τέτυγ-μαι wurz. τυχ; doch bleibt
oft χ, wie z. b. in δϱαχμή; diß gesetz wird ebenfals in der
älteren (ionischen) sprache nicht durch gefürt, z. b. ἴϰ-μενος,
ἀϰαχ-μένος.
Vor ι wandelt sich τ, außer im dorischen dialecte, in σ
z. b. φησί, dor. φατί, das -τι der 3. pers. sing. ist erhalten in
ἐσ-τί; die abstracta auf -σι-ς für -τι-ς, z. b. φά-σις, bei Hom.
u. tragg. φά-τις (sermo); πέψις (wurz. πεπ grundf. kak, co-
quere) auß *πεπ-τις grundf. kak-ti-s; suffix ja, griech. ιο nach
stämmen auf t, ta bildet tja mit verlust des stamaußlautes a
von ta, der vor suffix ja regelmäßig schwindet, griech. τιο,
darauß σιο, z. b. von πλοῦτος wird gebildet dorisch πλούτ-ιο-ς
darauß πλούσιος; von ἐνιαυτός dor. ἐνιαύτ-ιο-ς, darauß ἐνιαύ-
σιος, stamm γεϱοντ (nom. sing. γέϱων) mit suffix ja, griech. ια
bildet γεϱοντία darauß γεϱουσία; grundf. (d)vikati, dor. ϝίϰατι,
εἴϰατι (wol auß ἐϝιϰατι), att. εἴϰοσι; für dor. φέϱοντι, τιϑέντι
(3. plur.) grundf. bharanti, dadhanti tritt *φεϱονσι, *τιϑενσι und
darauß nach der regel (s. o.) φέϱουσι, τιϑεῖσι (ion.) ein u. a.
Auch vor υ tritt bisweilen diser wandel von τ zu σ ein,
so in σύ für dorisch τύ, vgl. lat. u. lit. tu; suffix -συ-νη grundf.
-tu-nâ, weiterbildung des häufigen abstractsuffixes -tu (-tv-a).
d. Anänlichung des folgenden lautes an den vor-
her gehenden. Das j der verbindung dj wird dem vorher ge-
henden dentalen tönenden laute dadurch änlich, daß es dentaler
tönender spirant (franz. oder poln. z) wird, dj wird so zu dz
(nach slaw. oder franz. außsprache), geschriben ζ, z. b. Ζεύς auß
*Δϳευς = altind. djâus (wurz. dju = div); ἓζομαι = *σεδϳομαι
wurz. ἑδ = σεδ (sedere) u. s. f.
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