Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.den im Genuß meines Daseyns über den im Genuß meines Daſeyns über <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0093" n="88"/> den im Genuß meines Daſeyns über<lb/> alle doch endliche, und alſo verächt-<lb/> liche Zwecke und Vorſätze zu erhe-<lb/> ben. Die Natur ſelbſt ſchien mich<lb/> in dieſem Unternehmen zu beſtärken,<lb/> und mich gleichſam in vielſtimmigen<lb/> Chorälen zum fernern Müſſiggang<lb/> zu ermahnen, als ſich plötzlich eine<lb/> neue Erſcheinung offenbarte. Ich<lb/> glaubte unſichtbarerweiſe in einem<lb/> Theater zu ſeyn: auf der einen Seite<lb/> zeigten ſich die bekannten Bretter,<lb/> Lampen, und bemalten Pappen; auf<lb/> der andern ein unermeßliches Ge-<lb/> dränge von Zuſchauern, ein wahres<lb/> Meer von wißbegierigen Köpfen und<lb/> theilnehmenden Augen. An der rech-<lb/> ten Seite des Vorgrundes war ſtatt<lb/> der Dekoration ein Prometheus ab-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [88/0093]
den im Genuß meines Daſeyns über
alle doch endliche, und alſo verächt-
liche Zwecke und Vorſätze zu erhe-
ben. Die Natur ſelbſt ſchien mich
in dieſem Unternehmen zu beſtärken,
und mich gleichſam in vielſtimmigen
Chorälen zum fernern Müſſiggang
zu ermahnen, als ſich plötzlich eine
neue Erſcheinung offenbarte. Ich
glaubte unſichtbarerweiſe in einem
Theater zu ſeyn: auf der einen Seite
zeigten ſich die bekannten Bretter,
Lampen, und bemalten Pappen; auf
der andern ein unermeßliches Ge-
dränge von Zuſchauern, ein wahres
Meer von wißbegierigen Köpfen und
theilnehmenden Augen. An der rech-
ten Seite des Vorgrundes war ſtatt
der Dekoration ein Prometheus ab-
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