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Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.

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ist intensive Unendlichkeit, Unzertrenn-
lichkeit ohne Zahl und Maaß; und
eigentlich brauchen sie nie zu ent-
behren, weil jener Zauber alles zu
ersetzen vermag. Aber still von die-
sen Geheimnissen! Der dritte und
höchste Grad ist das bleibende Ge-
fühl von harmonischer Wärme. Wel-
cher Jüngling das hat, der liebt
nicht mehr bloß wie ein Mann,
sondern zugleich auch wie ein Weib.
In ihm ist die Menschheit vollendet,
und er hat den Gipfel des Lebens
erstiegen. Denn gewiß ist es, daß
Männer von Natur bloß heiß oder
kalt sind: zur Wärme müssen sie erst
gebildet werden. Aber die Frauen
sind von Natur sinnlich und geistig
warm und haben Sinn für Wärme
jeder Art.


Wenn

iſt intenſive Unendlichkeit, Unzertrenn-
lichkeit ohne Zahl und Maaß; und
eigentlich brauchen ſie nie zu ent-
behren, weil jener Zauber alles zu
erſetzen vermag. Aber ſtill von die-
ſen Geheimniſſen! Der dritte und
höchſte Grad iſt das bleibende Ge-
fühl von harmoniſcher Wärme. Wel-
cher Jüngling das hat, der liebt
nicht mehr bloß wie ein Mann,
ſondern zugleich auch wie ein Weib.
In ihm iſt die Menſchheit vollendet,
und er hat den Gipfel des Lebens
erſtiegen. Denn gewiß iſt es, daß
Männer von Natur bloß heiß oder
kalt ſind: zur Wärme müſſen ſie erſt
gebildet werden. Aber die Frauen
ſind von Natur ſinnlich und geiſtig
warm und haben Sinn für Wärme
jeder Art.


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[64/0069] iſt intenſive Unendlichkeit, Unzertrenn- lichkeit ohne Zahl und Maaß; und eigentlich brauchen ſie nie zu ent- behren, weil jener Zauber alles zu erſetzen vermag. Aber ſtill von die- ſen Geheimniſſen! Der dritte und höchſte Grad iſt das bleibende Ge- fühl von harmoniſcher Wärme. Wel- cher Jüngling das hat, der liebt nicht mehr bloß wie ein Mann, ſondern zugleich auch wie ein Weib. In ihm iſt die Menſchheit vollendet, und er hat den Gipfel des Lebens erſtiegen. Denn gewiß iſt es, daß Männer von Natur bloß heiß oder kalt ſind: zur Wärme müſſen ſie erſt gebildet werden. Aber die Frauen ſind von Natur ſinnlich und geiſtig warm und haben Sinn für Wärme jeder Art. Wenn

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Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_lucinde_1799/69>, abgerufen am 25.11.2024.