Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.gewisse Gegenstände in unserm Ge- Was ich Dir noch sagen wollte, Und doch sinds Gedanken über Für mein Gefühl giebts zwey gewiſſe Gegenſtände in unſerm Ge- Was ich Dir noch ſagen wollte, Und doch ſinds Gedanken über Für mein Gefühl giebts zwey <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0287" n="282"/> gewiſſe Gegenſtände in unſerm Ge-<lb/> ſpräch vermied. Darüber denke ich<lb/> iſt ja wohl die Gränzſcheidung zwi-<lb/> ſchen uns auf immer vernichtet!</p><lb/> <p>Was ich Dir noch ſagen wollte,<lb/> iſt etwas ganz Allgemeines; und<lb/> doch wähle ich lieber dieſen Um-<lb/> weg. Ich weiß nicht ob es eine<lb/> falſche oder eine wahre Delicateſſe<lb/> iſt, aber es würde mir ſchwer fallen,<lb/> viel von der Freundſchaft mit Dir<lb/> zu reden von Angeſicht zu Angeſicht.</p><lb/> <p>Und doch ſinds Gedanken über<lb/> dieſe, die ich Dir ſagen muß. Die<lb/> Anwendung — und auf die kommt<lb/> es am meiſten an — wirſt Du leicht<lb/> ſelbſt machen können.</p><lb/> <p>Für mein Gefühl giebts zwey<lb/> Arten von Freundſchaft.</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [282/0287]
gewiſſe Gegenſtände in unſerm Ge-
ſpräch vermied. Darüber denke ich
iſt ja wohl die Gränzſcheidung zwi-
ſchen uns auf immer vernichtet!
Was ich Dir noch ſagen wollte,
iſt etwas ganz Allgemeines; und
doch wähle ich lieber dieſen Um-
weg. Ich weiß nicht ob es eine
falſche oder eine wahre Delicateſſe
iſt, aber es würde mir ſchwer fallen,
viel von der Freundſchaft mit Dir
zu reden von Angeſicht zu Angeſicht.
Und doch ſinds Gedanken über
dieſe, die ich Dir ſagen muß. Die
Anwendung — und auf die kommt
es am meiſten an — wirſt Du leicht
ſelbſt machen können.
Für mein Gefühl giebts zwey
Arten von Freundſchaft.
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