Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.das meinige war als ich jene Tha- Endlich nahm ich wahr, das sey R 2
das meinige war als ich jene Tha- Endlich nahm ich wahr, das ſey R 2
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das meinige war als ich jene Tha-
ten und Werke für das was ſie hei-
ßen nahm. Es waren mir nur hei-
lige Sinnbilder, alles Beziehungen
auf die eine Geliebte, die die Mitt-
lerin war zwiſchen meinem zerſtück-
ten Ich und der untheilbaren ewi-
gen Menſchheit; das ganze Daſeyn
ein ſteter Gottesdienſt einſamer Liebe.
Endlich nahm ich wahr, das ſey
nun das lezte. Die Stirn war nicht
mehr glatt und die Locken wurden
bleich. Meine Laufbahn war geen-
digt aber nicht vollendet. Die beſte
Kraft des Lebens war dahin und
noch ſtand die Kunſt und die Tu-
gend ewig unerreichbar vor mir.
Ich wäre verzweifelt, hätte ich nicht
beyde in Dir geſehn und vergöttert,
R 2
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Zitationshilfe: | Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_lucinde_1799/264>, abgerufen am 27.07.2024. |