Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.wollen, und das ist selten der Fall. wollen, und das iſt ſelten der Fall. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0115" n="110"/> wollen, und das iſt ſelten der Fall.<lb/> Der feine Scherz verwandelt ſich in<lb/> ihren Händen gleich wieder in gro-<lb/> ben Ernſt. — Dieſes im Scherz lie-<lb/> ben iſt nur gar nicht ſcherzhaft zu-<lb/> zuſehen. — Daran iſt der Scherz<lb/> unſchuldig; das iſt nichts wie die<lb/> fatale Eiferſucht. Verzeih mir, Liebe!<lb/> ich will nicht auffahren, aber ich<lb/> begreife durchaus nicht wie man ei-<lb/> ferſüchtig ſeyn kann: denn Beleidi-<lb/> gungen finden ja nicht Statt unter<lb/> Liebenden, ſo wenig wie Wohltha-<lb/> ten. Alſo muß es Unſicherheit ſeyn,<lb/> Mangel an Liebe und Untreue ge-<lb/> gen ſich ſelbſt. Für mich iſt das<lb/> Glück gewiß und die Liebe Eins mit<lb/> der Treue. Freylich wie die Men-<lb/> ſchen ſo lieben, iſt es etwas anders.<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [110/0115]
wollen, und das iſt ſelten der Fall.
Der feine Scherz verwandelt ſich in
ihren Händen gleich wieder in gro-
ben Ernſt. — Dieſes im Scherz lie-
ben iſt nur gar nicht ſcherzhaft zu-
zuſehen. — Daran iſt der Scherz
unſchuldig; das iſt nichts wie die
fatale Eiferſucht. Verzeih mir, Liebe!
ich will nicht auffahren, aber ich
begreife durchaus nicht wie man ei-
ferſüchtig ſeyn kann: denn Beleidi-
gungen finden ja nicht Statt unter
Liebenden, ſo wenig wie Wohltha-
ten. Alſo muß es Unſicherheit ſeyn,
Mangel an Liebe und Untreue ge-
gen ſich ſelbſt. Für mich iſt das
Glück gewiß und die Liebe Eins mit
der Treue. Freylich wie die Men-
ſchen ſo lieben, iſt es etwas anders.
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