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Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.

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sche aner zusammen; in trasoh -- Zittern
und Furcht -- das griechische treo, das lateini-
sche tremo und das persische [ - Zeichen fehlt]; sa-
mudron
-- das Meer -- vereinigt das Deut-
sche See und das griechische udor; Knie wür-
de man nicht von janu ableiten wollen, wenn
nicht gonu und genu den Uebergang zeigten.

Noch wichtiger ist es vielleicht, daß einige
Worte der neuern Sprachen, die sich in diesen
selbst nicht weiter auflösen lassen, aus dem Indi-
schen sich ableiten und nach ihrer Zusammensetzung
erklären lassen. Prandium z. B. wird gewiß
ohne Zwang von dem indischen prahnoh --
der Vormittag -- abgeleitet, welches selbst aus
der Partikel pro und ohoh der Tag, im fünf-
ten und sechsten Casus ohnoh zusammengesetzt
ist. Eben so monile von moni Edelstein.
Sponte kömmt mit dem Ablativ svante auch
in der Bedeutung überein; svanton aber ist
zusammengesetzt aus der Partikel svo und
onto -- quod finem suum in se habet.

Auffallend ist es, wie groß mannichmal selbst
in einer bestimmten Flexion die Uebereinstimmung
ist; ayonton z. B. und euntem, von yati,

ſche ανηρ zuſammen; in traſoh — Zittern
und Furcht — das griechiſche τρεω, das lateini-
ſche tremo und das perſiſche [ – Zeichen fehlt]; ſa-
mudron
— das Meer — vereinigt das Deut-
ſche See und das griechiſche ὑδωρ; Knie wuͤr-
de man nicht von janu ableiten wollen, wenn
nicht γονυ und genu den Uebergang zeigten.

Noch wichtiger iſt es vielleicht, daß einige
Worte der neuern Sprachen, die ſich in dieſen
ſelbſt nicht weiter aufloͤſen laſſen, aus dem Indi-
ſchen ſich ableiten und nach ihrer Zuſammenſetzung
erklaͤren laſſen. Prandium z. B. wird gewiß
ohne Zwang von dem indiſchen prahnoh
der Vormittag — abgeleitet, welches ſelbſt aus
der Partikel pro und ohoh der Tag, im fuͤnf-
ten und ſechſten Caſus ohnoh zuſammengeſetzt
iſt. Eben ſo monile von moni Edelſtein.
Sponte koͤmmt mit dem Ablativ ſvante auch
in der Bedeutung uͤberein; ſvanton aber iſt
zuſammengeſetzt aus der Partikel ſvo und
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[16/0035] ſche ανηρ zuſammen; in traſoh — Zittern und Furcht — das griechiſche τρεω, das lateini- ſche tremo und das perſiſche _ ; ſa- mudron — das Meer — vereinigt das Deut- ſche See und das griechiſche ὑδωρ; Knie wuͤr- de man nicht von janu ableiten wollen, wenn nicht γονυ und genu den Uebergang zeigten. Noch wichtiger iſt es vielleicht, daß einige Worte der neuern Sprachen, die ſich in dieſen ſelbſt nicht weiter aufloͤſen laſſen, aus dem Indi- ſchen ſich ableiten und nach ihrer Zuſammenſetzung erklaͤren laſſen. Prandium z. B. wird gewiß ohne Zwang von dem indiſchen prahnoh — der Vormittag — abgeleitet, welches ſelbſt aus der Partikel pro und ohoh der Tag, im fuͤnf- ten und ſechſten Caſus ohnoh zuſammengeſetzt iſt. Eben ſo monile von moni Edelſtein. Sponte koͤmmt mit dem Ablativ ſvante auch in der Bedeutung uͤberein; ſvanton aber iſt zuſammengeſetzt aus der Partikel ſvo und onto — quod finem ſuum in ſe habet. Auffallend iſt es, wie groß mannichmal ſelbſt in einer beſtimmten Flexion die Uebereinſtimmung iſt; ayonton z. B. und euntem, von yati,

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Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/35>, abgerufen am 25.11.2024.