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Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.

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Du weißt nun, wie Sokuntola, o Heilger, 7)
meine Tochter ward;
Für ihren Vater auch hält mich Sokuntola,
die Tadels frei."
Also that meine Geburth er, sie dem Heilgen er-
zählend, kund.
Wie ich die Tochter des Konvo sei, weißt du
also, erhabner Fürst.
Als Vater acht' ich den Konvo, kenne ja meinen
Vater nicht;
Diese Geschichte, o König! hörtest du, wie es
sich begab.

Rede der Sokuntola an den Dushvonto.

In der Behandlung dieses Theils der Ge-
schichte weicht das alte Heldengedicht sehr vom
Kalidas ab. Auch im Mohabharot wird Sokun-
tola von dem Dushvonto zuerst verläugnet und
verworfen, worauf denn endlich die Wiederer-
kennung und Versöhnung folgt. Von der Zau-
berei mit dem Ringe aber kommt hier nichts
vor. Der Knabe ist schon sechs Jahre alt, als

7) Man erinnere sich, daß Konvo zu dem frommen Pilger
spricht, der nach Sokuntola's Herkunft gefragt hatte.
Du weißt nun, wie Sokuntola, o Heilger, 7)
meine Tochter ward;
Für ihren Vater auch hält mich Sokuntola,
die Tadels frei.“
Alſo that meine Geburth er, ſie dem Heilgen er-
zählend, kund.
Wie ich die Tochter des Konvo ſei, weißt du
alſo, erhabner Fürſt.
Als Vater acht’ ich den Konvo, kenne ja meinen
Vater nicht;
Dieſe Geſchichte, o König! hörteſt du, wie es
ſich begab.

Rede der Sokuntola an den Duſhvonto.

In der Behandlung dieſes Theils der Ge-
ſchichte weicht das alte Heldengedicht ſehr vom
Kalidas ab. Auch im Mohabharot wird Sokun-
tola von dem Duſhvonto zuerſt verlaͤugnet und
verworfen, worauf denn endlich die Wiederer-
kennung und Verſoͤhnung folgt. Von der Zau-
berei mit dem Ringe aber kommt hier nichts
vor. Der Knabe iſt ſchon ſechs Jahre alt, als

7) Man erinnere ſich, daß Konvo zu dem frommen Pilger
ſpricht, der nach Sokuntola’s Herkunft gefragt hatte.
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[318/0337] Du weißt nun, wie Sokuntola, o Heilger, 7) meine Tochter ward; Für ihren Vater auch hält mich Sokuntola, die Tadels frei.“ Alſo that meine Geburth er, ſie dem Heilgen er- zählend, kund. Wie ich die Tochter des Konvo ſei, weißt du alſo, erhabner Fürſt. Als Vater acht’ ich den Konvo, kenne ja meinen Vater nicht; Dieſe Geſchichte, o König! hörteſt du, wie es ſich begab. Rede der Sokuntola an den Duſhvonto. In der Behandlung dieſes Theils der Ge- ſchichte weicht das alte Heldengedicht ſehr vom Kalidas ab. Auch im Mohabharot wird Sokun- tola von dem Duſhvonto zuerſt verlaͤugnet und verworfen, worauf denn endlich die Wiederer- kennung und Verſoͤhnung folgt. Von der Zau- berei mit dem Ringe aber kommt hier nichts vor. Der Knabe iſt ſchon ſechs Jahre alt, als 7) Man erinnere ſich, daß Konvo zu dem frommen Pilger ſpricht, der nach Sokuntola’s Herkunft gefragt hatte.

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Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/337>, abgerufen am 24.11.2024.