Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite
Die der Sinn faßt, die Eindrück' all, die fünf Sinne 6)
allmählig auch.
So nun dieser Gebild' zarte, der sechs Wesen gewaltger
Kraft,
Mit des Selbsts Ausfluß 7) durchdringend, bildet
er alle Dinge dann.
Nun regen drauf die Beweger, die mächtgen, sich im
Wirken all,
Wird aus zartem Gebild des Geists allen Seins Grund,
der nie vergeht.
Von diesen sieben Kräften nun männlichen Wirkens
geht hervor,
Durch sterblichen Gebilds Ausfluß, aus dem Ewgen
Vergängliches.
Stets hat an sich des Ersten Art, ihm nachfolgend,
das andre stets;
So wie jeglichen Dings Stelle, also wird seine Art
gerühmt.
All der Dinge Benennungen, Thaten auch, sondernd
jegliches,
6) Die fünf Sinnlichkeiten; fowohl die Gegenstände un-
Naturkräfte, welche die Eindrücke der Sinne hervorbrind
gen und veranlassen, als diese Eindrücke selbst.
7) Atmomotrosu. Ob die Matra als Atome zu verstehen
seien, ist eine wichtige Frage, aber wenigstens in Monu's
Gesetzbuch nicht mit Gewißheit klar. S. die Abhandlung.
Die der Sinn faßt, die Eindrück’ all, die fünf Sinne 6)
allmählig auch.
So nun dieſer Gebild’ zarte, der ſechs Weſen gewaltger
Kraft,
Mit des Selbſts Ausfluß 7) durchdringend, bildet
er alle Dinge dann.
Nun regen drauf die Beweger, die mächtgen, ſich im
Wirken all,
Wird aus zartem Gebild des Geiſts allen Seins Grund,
der nie vergeht.
Von dieſen ſieben Kräften nun männlichen Wirkens
geht hervor,
Durch ſterblichen Gebilds Ausfluß, aus dem Ewgen
Vergängliches.
Stets hat an ſich des Erſten Art, ihm nachfolgend,
das andre ſtets;
So wie jeglichen Dings Stelle, alſo wird ſeine Art
gerühmt.
All der Dinge Benennungen, Thaten auch, ſondernd
jegliches,
6) Die fünf Sinnlichkeiten; fowohl die Gegenſtände un-
Naturkräfte, welche die Eindrücke der Sinne hervorbrind
gen und veranlaſſen, als dieſe Eindrücke ſelbſt.
7) Atmomotroſu. Ob die Matra als Atome zu verſtehen
ſeien, iſt eine wichtige Frage, aber wenigſtens in Monu’s
Geſetzbuch nicht mit Gewißheit klar. S. die Abhandlung.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0296" n="277"/>
            <l>Die der Sinn faßt, die Eindrück&#x2019; all, die fünf Sinne <note place="foot" n="6)">Die <hi rendition="#g">fünf Sinnlichkeiten</hi>; fowohl die Gegen&#x017F;tände un-<lb/>
Naturkräfte, welche die Eindrücke der Sinne hervorbrind<lb/>
gen und veranla&#x017F;&#x017F;en, als die&#x017F;e Eindrücke &#x017F;elb&#x017F;t.</note></l><lb/>
            <l>allmählig auch.</l><lb/>
            <l>So nun die&#x017F;er Gebild&#x2019; zarte, der &#x017F;echs We&#x017F;en gewaltger</l><lb/>
            <l>Kraft,</l><lb/>
            <l>Mit des <hi rendition="#g">Selb&#x017F;ts Ausfluß</hi> <note place="foot" n="7)"><hi rendition="#g">Atmomotro&#x017F;u</hi>. Ob die <hi rendition="#g">Matra</hi> als Atome zu ver&#x017F;tehen<lb/>
&#x017F;eien, i&#x017F;t eine wichtige Frage, aber wenig&#x017F;tens in Monu&#x2019;s<lb/>
Ge&#x017F;etzbuch nicht mit Gewißheit klar. S. die Abhandlung.</note> durchdringend, bildet</l><lb/>
            <l>er alle Dinge dann.</l><lb/>
            <l>Nun regen drauf die Beweger, die mächtgen, &#x017F;ich im</l><lb/>
            <l>Wirken all,</l><lb/>
            <l>Wird aus zartem Gebild des Gei&#x017F;ts allen Seins Grund,</l><lb/>
            <l>der nie vergeht.</l><lb/>
            <l>Von die&#x017F;en &#x017F;ieben Kräften nun männlichen Wirkens</l><lb/>
            <l>geht hervor,</l><lb/>
            <l>Durch &#x017F;terblichen Gebilds Ausfluß, aus dem Ewgen</l><lb/>
            <l>Vergängliches.</l><lb/>
            <l>Stets hat an &#x017F;ich des Er&#x017F;ten Art, ihm nachfolgend,</l><lb/>
            <l>das andre &#x017F;tets;</l><lb/>
            <l>So wie jeglichen Dings Stelle, al&#x017F;o wird &#x017F;eine Art</l><lb/>
            <l>gerühmt.</l><lb/>
            <l>All der Dinge Benennungen, Thaten auch, &#x017F;ondernd</l><lb/>
            <l>jegliches,</l><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[277/0296] Die der Sinn faßt, die Eindrück’ all, die fünf Sinne 6) allmählig auch. So nun dieſer Gebild’ zarte, der ſechs Weſen gewaltger Kraft, Mit des Selbſts Ausfluß 7) durchdringend, bildet er alle Dinge dann. Nun regen drauf die Beweger, die mächtgen, ſich im Wirken all, Wird aus zartem Gebild des Geiſts allen Seins Grund, der nie vergeht. Von dieſen ſieben Kräften nun männlichen Wirkens geht hervor, Durch ſterblichen Gebilds Ausfluß, aus dem Ewgen Vergängliches. Stets hat an ſich des Erſten Art, ihm nachfolgend, das andre ſtets; So wie jeglichen Dings Stelle, alſo wird ſeine Art gerühmt. All der Dinge Benennungen, Thaten auch, ſondernd jegliches, 6) Die fünf Sinnlichkeiten; fowohl die Gegenſtände un- Naturkräfte, welche die Eindrücke der Sinne hervorbrind gen und veranlaſſen, als dieſe Eindrücke ſelbſt. 7) Atmomotroſu. Ob die Matra als Atome zu verſtehen ſeien, iſt eine wichtige Frage, aber wenigſtens in Monu’s Geſetzbuch nicht mit Gewißheit klar. S. die Abhandlung.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/296
Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/296>, abgerufen am 23.11.2024.