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Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.

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liche, Selbstständige erschuf alles, es aus seinem eignen
Wesen hervorziehend. Nun folgt das bekannte
Bild vom Welt-Ei, das auch der ägyptischen My-
thologie bekannt war. Dann folgt eine Dreiheit
ganz geistiger Grundkräfte; aus dem unbegreifli-
chen Grund des selbstständigen Wesens ging zu-
nächst der Geist hervor, aus diesem die Ichheit;
Atmo, Mono, Ohonkaro. Alsdann folgen
sieben Naturkräfte; die große Weltseele, die fünf
Sinnlichkeiten oder Elemente und die Ausflüsse
-- Matra -- des ursprünglichen Selbst, des
Atmo. Zuletzt kommt die ganze Mannichfaltigkeit
einzelner Wesen und entgegengesetzter Naturen,
alle einem unabwendbaren Schicksale nach uner-
forschlicher Vorherbestimmung unterworfen.

Monu spricht.

Einst war dieß alles Finsterniß, unerkannt, unbezeichnet
auch,
Unenthüllt noch, unerkennbar, als wie noch ganz in
Schlaf versenkt.
Der seelig Selbständige drauf, der unenthüllt ent-
hüllende,
Der Wesen Anfang, so stets wächst, wars der wirksam
die Nacht zerstreut;

liche, Selbſtſtaͤndige erſchuf alles, es aus ſeinem eignen
Weſen hervorziehend. Nun folgt das bekannte
Bild vom Welt-Ei, das auch der aͤgyptiſchen My-
thologie bekannt war. Dann folgt eine Dreiheit
ganz geiſtiger Grundkraͤfte; aus dem unbegreifli-
chen Grund des ſelbſtſtaͤndigen Weſens ging zu-
naͤchſt der Geiſt hervor, aus dieſem die Ichheit;
Atmo, Mono, Ohonkaro. Alsdann folgen
ſieben Naturkraͤfte; die große Weltſeele, die fuͤnf
Sinnlichkeiten oder Elemente und die Ausfluͤſſe
Matra — des urſpruͤnglichen Selbſt, des
Atmo. Zuletzt kommt die ganze Mannichfaltigkeit
einzelner Weſen und entgegengeſetzter Naturen,
alle einem unabwendbaren Schickſale nach uner-
forſchlicher Vorherbeſtimmung unterworfen.

Monu ſpricht.

Einſt war dieß alles Finſterniß, unerkannt, unbezeichnet
auch,
Unenthüllt noch, unerkennbar, als wie noch ganz in
Schlaf verſenkt.
Der ſeelig Selbſtändige drauf, der unenthüllt ent-
hüllende,
Der Weſen Anfang, ſo ſtets wächſt, wars der wirkſam
die Nacht zerſtreut;
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[274/0293] liche, Selbſtſtaͤndige erſchuf alles, es aus ſeinem eignen Weſen hervorziehend. Nun folgt das bekannte Bild vom Welt-Ei, das auch der aͤgyptiſchen My- thologie bekannt war. Dann folgt eine Dreiheit ganz geiſtiger Grundkraͤfte; aus dem unbegreifli- chen Grund des ſelbſtſtaͤndigen Weſens ging zu- naͤchſt der Geiſt hervor, aus dieſem die Ichheit; Atmo, Mono, Ohonkaro. Alsdann folgen ſieben Naturkraͤfte; die große Weltſeele, die fuͤnf Sinnlichkeiten oder Elemente und die Ausfluͤſſe — Matra — des urſpruͤnglichen Selbſt, des Atmo. Zuletzt kommt die ganze Mannichfaltigkeit einzelner Weſen und entgegengeſetzter Naturen, alle einem unabwendbaren Schickſale nach uner- forſchlicher Vorherbeſtimmung unterworfen. Monu ſpricht. Einſt war dieß alles Finſterniß, unerkannt, unbezeichnet auch, Unenthüllt noch, unerkennbar, als wie noch ganz in Schlaf verſenkt. Der ſeelig Selbſtändige drauf, der unenthüllt ent- hüllende, Der Weſen Anfang, ſo ſtets wächſt, wars der wirkſam die Nacht zerſtreut;

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Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/293>, abgerufen am 27.11.2024.