Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite
Dieß Heiligthum, das Gleichmuth wirkt, ist auch
heilsamer Wasser reich.
Hier will vollziehn das heilge Bad ich in Tomo-
sa's Fluthen nun.
16. Bring das Gewand von Baumrinde 1) schnell
hieher aus der Hütte mir.
Daß nicht lang dauernd die Zeit sei, darauf denke,
mein edler Freund!
An Tomosa's geweihtem Ort hier will vollziehn
ich das heilge Bad.
Dieses mein Wort vernehmend wollst du hingehn
in schneller Eil!
20. Nach des Meisters Geheiß eilends kam zurück aus
der Hütte der,
Hertragend ihm das Baumgewand, seinem Mei-
ster da zeigte ers.
Als nun in der Hand darbrachte, hin der Schüler
ihm reicht das Kleid,
Er in der Fluth das Bad vollbracht, den Betkranz
abgebetet fromm,
24. Nach dem Gebrauch versöhnt auch hat sprengend
der heilgen Ahnen Geist,
Da durchwandelt umherschauend er nun Tomo-
sa's ganzen Wald.
1) Die gewöhnliche Tracht der Einstedler.
Dieß Heiligthum, das Gleichmuth wirkt, iſt auch
heilſamer Waſſer reich.
Hier will vollziehn das heilge Bad ich in Tomo-
ſa’s Fluthen nun.
16. Bring das Gewand von Baumrinde 1) ſchnell
hieher aus der Hütte mir.
Daß nicht lang dauernd die Zeit ſei, darauf denke,
mein edler Freund!
An Tomoſa’s geweihtem Ort hier will vollziehn
ich das heilge Bad.
Dieſes mein Wort vernehmend wollſt du hingehn
in ſchneller Eil!
20. Nach des Meiſters Geheiß eilends kam zurück aus
der Hütte der,
Hertragend ihm das Baumgewand, ſeinem Mei-
ſter da zeigte ers.
Als nun in der Hand darbrachte, hin der Schüler
ihm reicht das Kleid,
Er in der Fluth das Bad vollbracht, den Betkranz
abgebetet fromm,
24. Nach dem Gebrauch verſöhnt auch hat ſprengend
der heilgen Ahnen Geiſt,
Da durchwandelt umherſchauend er nun Tomo-
ſa’s ganzen Wald.
1) Die gewöhnliche Tracht der Einſtedler.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <pb facs="#f0283" n="264"/>
              <l>Dieß Heiligthum, das Gleichmuth wirkt, i&#x017F;t auch</l><lb/>
              <l>heil&#x017F;amer Wa&#x017F;&#x017F;er reich.</l><lb/>
              <l>Hier will vollziehn das heilge Bad ich in <hi rendition="#g">Tomo-</hi></l><lb/>
              <l><hi rendition="#g">&#x017F;a&#x2019;s</hi> Fluthen nun.</l><lb/>
              <l>16. Bring das Gewand von Baumrinde <note place="foot" n="1)">Die gewöhnliche Tracht der Ein&#x017F;tedler.</note> &#x017F;chnell</l><lb/>
              <l>hieher aus der Hütte mir.</l><lb/>
              <l>Daß nicht lang dauernd die Zeit &#x017F;ei, darauf denke,</l><lb/>
              <l>mein edler Freund!</l><lb/>
              <l>An <hi rendition="#g">Tomo&#x017F;a&#x2019;s</hi> geweihtem Ort hier will vollziehn</l><lb/>
              <l>ich das heilge Bad.</l><lb/>
              <l>Die&#x017F;es mein Wort vernehmend woll&#x017F;t du hingehn</l><lb/>
              <l>in &#x017F;chneller Eil!</l>
            </lg><lb/>
            <lg type="poem">
              <l>20. Nach des Mei&#x017F;ters Geheiß eilends kam zurück aus</l><lb/>
              <l>der Hütte der,</l><lb/>
              <l>Hertragend ihm das Baumgewand, &#x017F;einem Mei-</l><lb/>
              <l>&#x017F;ter da zeigte ers.</l><lb/>
              <l>Als nun in der Hand darbrachte, hin der Schüler</l><lb/>
              <l>ihm reicht das Kleid,</l><lb/>
              <l>Er in der Fluth das Bad vollbracht, den Betkranz</l><lb/>
              <l>abgebetet fromm,</l><lb/>
              <l>24. Nach dem Gebrauch ver&#x017F;öhnt auch hat &#x017F;prengend</l><lb/>
              <l>der heilgen Ahnen Gei&#x017F;t,</l><lb/>
              <l>Da durchwandelt umher&#x017F;chauend er nun <hi rendition="#g">Tomo-</hi></l><lb/>
              <l><hi rendition="#g">&#x017F;a&#x2019;s</hi> ganzen Wald.</l>
            </lg><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[264/0283] Dieß Heiligthum, das Gleichmuth wirkt, iſt auch heilſamer Waſſer reich. Hier will vollziehn das heilge Bad ich in Tomo- ſa’s Fluthen nun. 16. Bring das Gewand von Baumrinde 1) ſchnell hieher aus der Hütte mir. Daß nicht lang dauernd die Zeit ſei, darauf denke, mein edler Freund! An Tomoſa’s geweihtem Ort hier will vollziehn ich das heilge Bad. Dieſes mein Wort vernehmend wollſt du hingehn in ſchneller Eil! 20. Nach des Meiſters Geheiß eilends kam zurück aus der Hütte der, Hertragend ihm das Baumgewand, ſeinem Mei- ſter da zeigte ers. Als nun in der Hand darbrachte, hin der Schüler ihm reicht das Kleid, Er in der Fluth das Bad vollbracht, den Betkranz abgebetet fromm, 24. Nach dem Gebrauch verſöhnt auch hat ſprengend der heilgen Ahnen Geiſt, Da durchwandelt umherſchauend er nun Tomo- ſa’s ganzen Wald. 1) Die gewöhnliche Tracht der Einſtedler.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/283
Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/283>, abgerufen am 24.11.2024.