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Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.

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Die von Jonoko's Geschlecht stammt, Maya 10)
der Göttin gleich an Werth;
Jeglicher Zierde reichbegabt, der Fraun Erste
an frommem Sinn,
60. Schön und jugendlich blühend sie, sittsam wan-
delnd der Pflicht gemäß;
Sita auch war gefolgt Ramo'n, wie Rohi-
ni's Gestirn 11) dem Mond.
Ihn begleitet des Volks Menge, auch Doshoroth
der Vater weit;
Bei Sringover am Rand Gonga's trennt
er von seinem Sohne sich.
64. Zu Guho geht der gerechte, Nishado's 12)
werthem Könige.
Mit Guho nun vereint Ramo, mit Lokshmo-
nno, mit Sita auch,
Nach Gonga's Lauf, in Freud' allstets, hin zum
Walde da wandern sie.
10) Die göttliche Täuschung, woraus die Welt der Erscheinung
entspringt. Man könnte es auch ohne Personification
geben: "einer Göttererscheinung gleich."
11) Eine weibliche Sterngöttin, die der Mond liebt, in dessen
Nähe sie immer weilt.
12) Ob Nishado ein Volk oder einen Ort bezeichne, ist aus der
Form des Wortes nishad'adhipotin nicht klar.
Die von Jonoko’s Geſchlecht ſtammt, Maya 10)
der Göttin gleich an Werth;
Jeglicher Zierde reichbegabt, der Fraun Erſte
an frommem Sinn,
60. Schön und jugendlich blühend ſie, ſittſam wan-
delnd der Pflicht gemäß;
Sita auch war gefolgt Ramo’n, wie Rohi-
nī’s Geſtirn 11) dem Mond.
Ihn begleitet des Volks Menge, auch Doſhoroth
der Vater weit;
Bei Sringover am Rand Gonga’s trennt
er von ſeinem Sohne ſich.
64. Zu Guho geht der gerechte, Niſhado’s 12)
werthem Könige.
Mit Guho nun vereint Ramo, mit Lokſhmo-
ño, mit Sita auch,
Nach Gonga’s Lauf, in Freud’ allſtets, hin zum
Walde da wandern ſie.
10) Die göttliche Täuſchung, woraus die Welt der Erſcheinung
entſpringt. Man könnte es auch ohne Perſonification
geben: „einer Göttererſcheinung gleich.“
11) Eine weibliche Sterngöttin, die der Mond liebt, in deſſen
Nähe ſie immer weilt.
12) Ob Niſhado ein Volk oder einen Ort bezeichne, iſt aus der
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[246/0265] Die von Jonoko’s Geſchlecht ſtammt, Maya 10) der Göttin gleich an Werth; Jeglicher Zierde reichbegabt, der Fraun Erſte an frommem Sinn, 60. Schön und jugendlich blühend ſie, ſittſam wan- delnd der Pflicht gemäß; Sita auch war gefolgt Ramo’n, wie Rohi- nī’s Geſtirn 11) dem Mond. Ihn begleitet des Volks Menge, auch Doſhoroth der Vater weit; Bei Sringover am Rand Gonga’s trennt er von ſeinem Sohne ſich. 64. Zu Guho geht der gerechte, Niſhado’s 12) werthem Könige. Mit Guho nun vereint Ramo, mit Lokſhmo- ño, mit Sita auch, Nach Gonga’s Lauf, in Freud’ allſtets, hin zum Walde da wandern ſie. 10) Die göttliche Täuſchung, woraus die Welt der Erſcheinung entſpringt. Man könnte es auch ohne Perſonification geben: „einer Göttererſcheinung gleich.“ 11) Eine weibliche Sterngöttin, die der Mond liebt, in deſſen Nähe ſie immer weilt. 12) Ob Niſhado ein Volk oder einen Ort bezeichne, iſt aus der Form des Wortes niſhad’adhipotin nicht klar.

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Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/265>, abgerufen am 25.11.2024.