Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite
Seines Volks hochbegünstigten durch angebohrner
Anmuth Kraft,
Wollt' als Erbherrn zum Königthum erhöhn der
herrlich strahlende.
Doch dieser Weihe Fest sehend, bat die dem
Koiki-stamm entsproß,
48. Erster Bitte Geschenk nutzend, diese Bitte vom
Könige:
Daß Ramo gleich verbannt werde, Bhoroto
dann erhoben sei.
Der König um des Worts Wahrheit, von des
Rechts Bande fest umstrickt,
Verbannte selbst seinen Ramo, Doshoroth
den geliebten Sohn.
52. Jener ging nun der Held waldwärts, die Gelo-
bung erfüllend gleich,
Was seines Vaters Befehlswort, wie es der
Koika Haß bewirkt.
Nach wandert da dem wandernden Lokshmonno,
nach ihm eilet er,
Aus Liebe, der bescheidnen Sinns wohl ein
Freund, Freudengeber war;
56. Bruder war er des Bruders Lust, bewährend edlen
Bruderbund.
Auch das geliebte Weib Ramo's, stets geachtet
dem Leben gleich,
Seines Volks hochbegünſtigten durch angebohrner
Anmuth Kraft,
Wollt’ als Erbherrn zum Königthum erhöhn der
herrlich ſtrahlende.
Doch dieſer Weihe Feſt ſehend, bat die dem
Koiki-ſtamm entſproß,
48. Erſter Bitte Geſchenk nutzend, dieſe Bitte vom
Könige:
Daß Ramo gleich verbannt werde, Bhoroto
dann erhoben ſei.
Der König um des Worts Wahrheit, von des
Rechts Bande feſt umſtrickt,
Verbannte ſelbſt ſeinen Ramo, Doſhoroth
den geliebten Sohn.
52. Jener ging nun der Held waldwärts, die Gelo-
bung erfüllend gleich,
Was ſeines Vaters Befehlswort, wie es der
Koika Haß bewirkt.
Nach wandert da dem wandernden Lokſhmoño,
nach ihm eilet er,
Aus Liebe, der beſcheidnen Sinns wohl ein
Freund, Freudengeber war;
56. Bruder war er des Bruders Luſt, bewährend edlen
Bruderbund.
Auch das geliebte Weib Ramo’s, ſtets geachtet
dem Leben gleich,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <pb facs="#f0264" n="245"/>
              <l>Seines Volks hochbegün&#x017F;tigten durch angebohrner</l><lb/>
              <l>Anmuth Kraft,</l><lb/>
              <l>Wollt&#x2019; als Erbherrn zum Königthum erhöhn der</l><lb/>
              <l>herrlich &#x017F;trahlende.</l><lb/>
              <l>Doch die&#x017F;er Weihe Fe&#x017F;t &#x017F;ehend, bat die dem</l><lb/>
              <l><hi rendition="#g">Koiki</hi>-&#x017F;tamm ent&#x017F;proß,</l><lb/>
              <l>48. Er&#x017F;ter Bitte Ge&#x017F;chenk nutzend, die&#x017F;e Bitte vom</l><lb/>
              <l>Könige:</l><lb/>
              <l>Daß <hi rendition="#g">Ramo</hi> gleich verbannt werde, <hi rendition="#g">Bhoroto</hi></l><lb/>
              <l>dann erhoben &#x017F;ei.</l><lb/>
              <l>Der König um des Worts Wahrheit, von des</l><lb/>
              <l>Rechts Bande fe&#x017F;t um&#x017F;trickt,</l><lb/>
              <l>Verbannte &#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;einen <hi rendition="#g">Ramo, Do&#x017F;horoth</hi></l><lb/>
              <l>den geliebten Sohn.</l>
            </lg><lb/>
            <lg type="poem">
              <l>52. Jener ging nun der Held waldwärts, die Gelo-</l><lb/>
              <l>bung erfüllend gleich,</l><lb/>
              <l>Was &#x017F;eines Vaters Befehlswort, wie es der</l><lb/>
              <l><hi rendition="#g">Koika</hi> Haß bewirkt.</l><lb/>
              <l>Nach wandert da dem wandernden <hi rendition="#g">Lok&#x017F;hmoño</hi>,</l><lb/>
              <l>nach ihm eilet er,</l><lb/>
              <l>Aus Liebe, der be&#x017F;cheidnen Sinns wohl ein</l><lb/>
              <l>Freund, Freudengeber war;</l><lb/>
              <l>56. Bruder war er des Bruders Lu&#x017F;t, bewährend edlen</l><lb/>
              <l>Bruderbund.</l><lb/>
              <l>Auch das geliebte Weib <hi rendition="#g">Ramo&#x2019;s</hi>, &#x017F;tets geachtet</l><lb/>
              <l>dem Leben gleich,</l><lb/>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[245/0264] Seines Volks hochbegünſtigten durch angebohrner Anmuth Kraft, Wollt’ als Erbherrn zum Königthum erhöhn der herrlich ſtrahlende. Doch dieſer Weihe Feſt ſehend, bat die dem Koiki-ſtamm entſproß, 48. Erſter Bitte Geſchenk nutzend, dieſe Bitte vom Könige: Daß Ramo gleich verbannt werde, Bhoroto dann erhoben ſei. Der König um des Worts Wahrheit, von des Rechts Bande feſt umſtrickt, Verbannte ſelbſt ſeinen Ramo, Doſhoroth den geliebten Sohn. 52. Jener ging nun der Held waldwärts, die Gelo- bung erfüllend gleich, Was ſeines Vaters Befehlswort, wie es der Koika Haß bewirkt. Nach wandert da dem wandernden Lokſhmoño, nach ihm eilet er, Aus Liebe, der beſcheidnen Sinns wohl ein Freund, Freudengeber war; 56. Bruder war er des Bruders Luſt, bewährend edlen Bruderbund. Auch das geliebte Weib Ramo’s, ſtets geachtet dem Leben gleich,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/264
Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/264>, abgerufen am 22.11.2024.