Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.Zweites Kapitel. Von der Verwandtschaft der Wurzeln. Daß die behauptete Verwandtschaft nicht irgend Wir erlauben uns dabei keine Art von Ver- Zweites Kapitel. Von der Verwandtſchaft der Wurzeln. Daß die behauptete Verwandtſchaft nicht irgend Wir erlauben uns dabei keine Art von Ver- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb n="6" facs="#f0025"/> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Zweites Kapitel.<lb/> Von der Verwandtſchaft der Wurzeln</hi>.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>aß die behauptete Verwandtſchaft nicht irgend<lb/> auf etymologiſchen Kuͤnſteleien beruhe, deren man<lb/> ehe die rechte Quelle gefunden war, ſo viele er-<lb/> ſonnen hat, ſondern daß ſie dem unbefangenen<lb/> Forſcher als einfache Thaiſache ſich darbiete, wer-<lb/> den einige Beiſpiele am deutlichſten zeigen koͤnnen.</p><lb/> <p>Wir erlauben uns dabei keine Art von Ver-<lb/> aͤnderungs- oder Verſetzungsregel der Buchſtaben,<lb/> ſondern fodern voͤllige Gleichheit des Worts zum<lb/> Beweiſe der Abſtammung. Freilich wenn ſich die<lb/> Mittelglieder hiſtoriſch nachweiſen laſſen, ſo mag<lb/><hi rendition="#aq">giorno</hi> von <hi rendition="#aq">dies</hi> abgeleitet werden, und wenn<lb/> ſtatt des lateiniſchen <hi rendition="#aq">f</hi> im Spaniſchen ſo oft <hi rendition="#aq">h</hi><lb/> eintritt, das lateiniſche <hi rendition="#aq">p</hi> in der deutſchen Form<lb/> deſſelben Worts ſehr haͤufig f wird, und <hi rendition="#aq">c</hi> nicht<lb/> ſelten <hi rendition="#aq">h</hi>, ſo gruͤndet dieß allerdings eine Analogie<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [6/0025]
Zweites Kapitel.
Von der Verwandtſchaft der Wurzeln.
Daß die behauptete Verwandtſchaft nicht irgend
auf etymologiſchen Kuͤnſteleien beruhe, deren man
ehe die rechte Quelle gefunden war, ſo viele er-
ſonnen hat, ſondern daß ſie dem unbefangenen
Forſcher als einfache Thaiſache ſich darbiete, wer-
den einige Beiſpiele am deutlichſten zeigen koͤnnen.
Wir erlauben uns dabei keine Art von Ver-
aͤnderungs- oder Verſetzungsregel der Buchſtaben,
ſondern fodern voͤllige Gleichheit des Worts zum
Beweiſe der Abſtammung. Freilich wenn ſich die
Mittelglieder hiſtoriſch nachweiſen laſſen, ſo mag
giorno von dies abgeleitet werden, und wenn
ſtatt des lateiniſchen f im Spaniſchen ſo oft h
eintritt, das lateiniſche p in der deutſchen Form
deſſelben Worts ſehr haͤufig f wird, und c nicht
ſelten h, ſo gruͤndet dieß allerdings eine Analogie
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Zitationshilfe: | Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/25>, abgerufen am 03.03.2025. |