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Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.

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Wohlstandes der Ueberfluß selbst die Auswande-
rung zum Bedürfniß machen!

Fast noch weiter und ungleich schneller als
die Römer haben die Araber durch Eroberungen,
Handel und Kolonien ihren Einfluß und ihre
Sprache über einen großen Theil von Asien, den
ganzen Norden, die Küsten und bis tief in das
Innre Afrikas, ja bis auf die entlegenen indischen
Inseln verbreitet, wo unsre Geschichte oft nicht
zureicht, zu erklären, wie das Arabische, was wir
daselbst in Sprache und sonst unläugbar finden,
in so ferne Gegenden gekommen sei. Kann etwas
ähnliches nicht auch zu einer viel frühern Zeit in
Rücksicht der Indier Statt gefunden haben, wenn
gleich sie niemals eigentliche Eroberer waren? Wir
haben Grund genug, es zu behaupten, und kön-
nen wenigstens im Allgemeinen nachweisen, wie
es möglich war.

Was die weite Entfernung der Römer und
Griechen und noch mehr der germanischen Völker-
schaften von dem Mutterlande betrifft, so sind
schon im ersten Buche einige Sprachen und Völ-
ker, die mit jener Familie in einer geringeren
aber doch noch in einiger Verwandtschaft stehen,

Wohlſtandes der Ueberfluß ſelbſt die Auswande-
rung zum Beduͤrfniß machen!

Faſt noch weiter und ungleich ſchneller als
die Roͤmer haben die Araber durch Eroberungen,
Handel und Kolonien ihren Einfluß und ihre
Sprache uͤber einen großen Theil von Aſien, den
ganzen Norden, die Kuͤſten und bis tief in das
Innre Afrikas, ja bis auf die entlegenen indiſchen
Inſeln verbreitet, wo unſre Geſchichte oft nicht
zureicht, zu erklaͤren, wie das Arabiſche, was wir
daſelbſt in Sprache und ſonſt unlaͤugbar finden,
in ſo ferne Gegenden gekommen ſei. Kann etwas
aͤhnliches nicht auch zu einer viel fruͤhern Zeit in
Ruͤckſicht der Indier Statt gefunden haben, wenn
gleich ſie niemals eigentliche Eroberer waren? Wir
haben Grund genug, es zu behaupten, und koͤn-
nen wenigſtens im Allgemeinen nachweiſen, wie
es moͤglich war.

Was die weite Entfernung der Roͤmer und
Griechen und noch mehr der germaniſchen Voͤlker-
ſchaften von dem Mutterlande betrifft, ſo ſind
ſchon im erſten Buche einige Sprachen und Voͤl-
ker, die mit jener Familie in einer geringeren
aber doch noch in einiger Verwandtſchaft ſtehen,

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[178/0197] Wohlſtandes der Ueberfluß ſelbſt die Auswande- rung zum Beduͤrfniß machen! Faſt noch weiter und ungleich ſchneller als die Roͤmer haben die Araber durch Eroberungen, Handel und Kolonien ihren Einfluß und ihre Sprache uͤber einen großen Theil von Aſien, den ganzen Norden, die Kuͤſten und bis tief in das Innre Afrikas, ja bis auf die entlegenen indiſchen Inſeln verbreitet, wo unſre Geſchichte oft nicht zureicht, zu erklaͤren, wie das Arabiſche, was wir daſelbſt in Sprache und ſonſt unlaͤugbar finden, in ſo ferne Gegenden gekommen ſei. Kann etwas aͤhnliches nicht auch zu einer viel fruͤhern Zeit in Ruͤckſicht der Indier Statt gefunden haben, wenn gleich ſie niemals eigentliche Eroberer waren? Wir haben Grund genug, es zu behaupten, und koͤn- nen wenigſtens im Allgemeinen nachweiſen, wie es moͤglich war. Was die weite Entfernung der Roͤmer und Griechen und noch mehr der germaniſchen Voͤlker- ſchaften von dem Mutterlande betrifft, ſo ſind ſchon im erſten Buche einige Sprachen und Voͤl- ker, die mit jener Familie in einer geringeren aber doch noch in einiger Verwandtſchaft ſtehen,

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Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/197>, abgerufen am 22.11.2024.