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Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.

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große und kleine Yang; das große und kleine Yn,
je nachdem zwei gebrochne, oder zwei nicht ge-
brochne Linien über einander gesetzt werden, oder
in den beiden andern Fällen die gebrochne Linie
über oder unter der nicht gebrochnen steht. Die
acht Koua oder Symbole in der dreifachen Zusam-
mensetzung des Yang und Yn bedeuten eben so
viele Grundkräfte. In der sechsfachen Zusam-
mensetzung aus Verdopplung jener dreifachen,
können schon moralische Begriffe ausgedrückt
werden. Es löst sich alles in ein Zahlenspiel
auf, oder philosophisch ausgesprochen, ist alle
scheinbare Individualität nur eine Verschiedenheit
des Grades und der Zusammensetzung. Unter
den Zahlen ist noch bei Kon -- fu -- tse nicht
die Vier oder die Sechs, wie in andern Zahlen-
philosophien, sondern die Fünf als vollkommne
Mittelzahl die erste, und die fünf ungleichen der
ersten Zahlen bis Zehn sind nach ihm die himm-
lischen, die gleichen dagegen die irdischen.

Wenn der Pantheismus nicht blos Denkart
und Gesinnung ist, wie bei den indischen Yoghuis
und Sonnyasis nach der Darstellung des Bhog-
votgita, sondern mehr oder minder als wissen-

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große und kleine Yang; das große und kleine Yn,
je nachdem zwei gebrochne, oder zwei nicht ge-
brochne Linien uͤber einander geſetzt werden, oder
in den beiden andern Faͤllen die gebrochne Linie
uͤber oder unter der nicht gebrochnen ſteht. Die
acht Koua oder Symbole in der dreifachen Zuſam-
menſetzung des Yang und Yn bedeuten eben ſo
viele Grundkraͤfte. In der ſechsfachen Zuſam-
menſetzung aus Verdopplung jener dreifachen,
koͤnnen ſchon moraliſche Begriffe ausgedruͤckt
werden. Es loͤst ſich alles in ein Zahlenſpiel
auf, oder philoſophiſch ausgeſprochen, iſt alle
ſcheinbare Individualitaͤt nur eine Verſchiedenheit
des Grades und der Zuſammenſetzung. Unter
den Zahlen iſt noch bei Kon — fu — tſe nicht
die Vier oder die Sechs, wie in andern Zahlen-
philoſophien, ſondern die Fuͤnf als vollkommne
Mittelzahl die erſte, und die fuͤnf ungleichen der
erſten Zahlen bis Zehn ſind nach ihm die himm-
liſchen, die gleichen dagegen die irdiſchen.

Wenn der Pantheismus nicht blos Denkart
und Geſinnung iſt, wie bei den indiſchen Yoghuis
und Sonnyaſis nach der Darſtellung des Bhog-
votgita, ſondern mehr oder minder als wiſſen-

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[145/0164] große und kleine Yang; das große und kleine Yn, je nachdem zwei gebrochne, oder zwei nicht ge- brochne Linien uͤber einander geſetzt werden, oder in den beiden andern Faͤllen die gebrochne Linie uͤber oder unter der nicht gebrochnen ſteht. Die acht Koua oder Symbole in der dreifachen Zuſam- menſetzung des Yang und Yn bedeuten eben ſo viele Grundkraͤfte. In der ſechsfachen Zuſam- menſetzung aus Verdopplung jener dreifachen, koͤnnen ſchon moraliſche Begriffe ausgedruͤckt werden. Es loͤst ſich alles in ein Zahlenſpiel auf, oder philoſophiſch ausgeſprochen, iſt alle ſcheinbare Individualitaͤt nur eine Verſchiedenheit des Grades und der Zuſammenſetzung. Unter den Zahlen iſt noch bei Kon — fu — tſe nicht die Vier oder die Sechs, wie in andern Zahlen- philoſophien, ſondern die Fuͤnf als vollkommne Mittelzahl die erſte, und die fuͤnf ungleichen der erſten Zahlen bis Zehn ſind nach ihm die himm- liſchen, die gleichen dagegen die irdiſchen. Wenn der Pantheismus nicht blos Denkart und Geſinnung iſt, wie bei den indiſchen Yoghuis und Sonnyaſis nach der Darſtellung des Bhog- votgita, ſondern mehr oder minder als wiſſen- 10

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Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/164>, abgerufen am 23.11.2024.