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Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.

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es noch zu früh ist, lieber etwas, was allen Un-
tersuchungen der Art zur sichern Grundlage die-
nen kann; eine Darstellung der orientalischen
Denkart nehmlich, nach ihren wichtigsten Stufen
und Verschiedenheiten. Freilich bleibt auch hier
im Einzelnen noch vieles zu wünschen übrig, doch
ist das, was wir schon jetzt haben, zureichend,
um sich einen Begriff des Ganzen zu bilden, wenn
man es nur versteht, sich in die alte Denkart zu
versetzen; es ordnen sich die Thatsachen, wenn sie
nur rein aufgefaßt werden, von selbst zur voll-
kommnen Deutlichkeit.

Als eben so viel Epochen der orientalischen
Denkart betrachte man die einzelnen Theile der
folgenden Darstellung, nicht als philosophische Sy-
steme; denn wiewohl alle diese Denkarten wo
nicht gleich, so doch später auch systematisch dar-
gestellt worden sind, so waren sie doch ursprüng-
lich alle mehr als bloß Philosophie. Gesondert
haben wir diese Denkarten, weil sie wirklich ge-
sondert sind, ihrem Geiste und auch der Geschichte
nach; wie sich eine Denkart aus der andern durch
allmählige Uebergänge entwickelt habe, oder durch
den Gegensatz an sie schliesse, wird im Einzelnen

es noch zu fruͤh iſt, lieber etwas, was allen Un-
terſuchungen der Art zur ſichern Grundlage die-
nen kann; eine Darſtellung der orientaliſchen
Denkart nehmlich, nach ihren wichtigſten Stufen
und Verſchiedenheiten. Freilich bleibt auch hier
im Einzelnen noch vieles zu wuͤnſchen uͤbrig, doch
iſt das, was wir ſchon jetzt haben, zureichend,
um ſich einen Begriff des Ganzen zu bilden, wenn
man es nur verſteht, ſich in die alte Denkart zu
verſetzen; es ordnen ſich die Thatſachen, wenn ſie
nur rein aufgefaßt werden, von ſelbſt zur voll-
kommnen Deutlichkeit.

Als eben ſo viel Epochen der orientaliſchen
Denkart betrachte man die einzelnen Theile der
folgenden Darſtellung, nicht als philoſophiſche Sy-
ſteme; denn wiewohl alle dieſe Denkarten wo
nicht gleich, ſo doch ſpaͤter auch ſyſtematiſch dar-
geſtellt worden ſind, ſo waren ſie doch urſpruͤng-
lich alle mehr als bloß Philoſophie. Geſondert
haben wir dieſe Denkarten, weil ſie wirklich ge-
ſondert ſind, ihrem Geiſte und auch der Geſchichte
nach; wie ſich eine Denkart aus der andern durch
allmaͤhlige Uebergaͤnge entwickelt habe, oder durch
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[93/0112] es noch zu fruͤh iſt, lieber etwas, was allen Un- terſuchungen der Art zur ſichern Grundlage die- nen kann; eine Darſtellung der orientaliſchen Denkart nehmlich, nach ihren wichtigſten Stufen und Verſchiedenheiten. Freilich bleibt auch hier im Einzelnen noch vieles zu wuͤnſchen uͤbrig, doch iſt das, was wir ſchon jetzt haben, zureichend, um ſich einen Begriff des Ganzen zu bilden, wenn man es nur verſteht, ſich in die alte Denkart zu verſetzen; es ordnen ſich die Thatſachen, wenn ſie nur rein aufgefaßt werden, von ſelbſt zur voll- kommnen Deutlichkeit. Als eben ſo viel Epochen der orientaliſchen Denkart betrachte man die einzelnen Theile der folgenden Darſtellung, nicht als philoſophiſche Sy- ſteme; denn wiewohl alle dieſe Denkarten wo nicht gleich, ſo doch ſpaͤter auch ſyſtematiſch dar- geſtellt worden ſind, ſo waren ſie doch urſpruͤng- lich alle mehr als bloß Philoſophie. Geſondert haben wir dieſe Denkarten, weil ſie wirklich ge- ſondert ſind, ihrem Geiſte und auch der Geſchichte nach; wie ſich eine Denkart aus der andern durch allmaͤhlige Uebergaͤnge entwickelt habe, oder durch den Gegenſatz an ſie ſchlieſſe, wird im Einzelnen

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Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/112>, abgerufen am 23.11.2024.