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Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.

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welche wir für jetzt bei Seite setzen, um im dritten
Buch darauf zurück zu kommen, zeigen die mei-
sten und ältesten andern asiatischen Denkmale und
geschichtliche Thatsachen einstimmig darauf hin,
daß der Mensch seine irdische Laufbahn nicht ohne
Gott angefangen habe. Besonders von Indien
her zeigen sich sehr merkwürdige und unerwartete
Aufschlüsse über den Gang der menschlichen Denk-
art in den ältesten Zeiten. Einiges ist schon aus
dem Wenigen klar, was wir bis jetzt haben, und
noch weit mehr läßt sich erwarten.

Nachdem wir im ersten Buche die Sprache
der Indier in ihrem Verhältniß zu den übrigen
merkwürdigsten asiatischen und europäischen Spra-
chen betrachtet haben, so wäre es vielleicht in
der Ordnung in diesem zweiten Buche von der
indischen Mythologie, als der Quelle so mancher
andern, zu handeln; und allerdings würden wir,
ohne auf einzelne oft täuschende Aehnlichkeiten
so sehr einzugehen, als es bisweilen in den
Schriften der calcutischen Gesellschaft geschehen
ist, auch hier zeigen können, daß es wie in der
Sprache, so auch in der Mythologie eine innere
Structur giebt, ein Grundgewebe, dessen Aehn-

welche wir fuͤr jetzt bei Seite ſetzen, um im dritten
Buch darauf zuruͤck zu kommen, zeigen die mei-
ſten und aͤlteſten andern aſiatiſchen Denkmale und
geſchichtliche Thatſachen einſtimmig darauf hin,
daß der Menſch ſeine irdiſche Laufbahn nicht ohne
Gott angefangen habe. Beſonders von Indien
her zeigen ſich ſehr merkwuͤrdige und unerwartete
Aufſchluͤſſe uͤber den Gang der menſchlichen Denk-
art in den aͤlteſten Zeiten. Einiges iſt ſchon aus
dem Wenigen klar, was wir bis jetzt haben, und
noch weit mehr laͤßt ſich erwarten.

Nachdem wir im erſten Buche die Sprache
der Indier in ihrem Verhaͤltniß zu den uͤbrigen
merkwuͤrdigſten aſiatiſchen und europaͤiſchen Spra-
chen betrachtet haben, ſo waͤre es vielleicht in
der Ordnung in dieſem zweiten Buche von der
indiſchen Mythologie, als der Quelle ſo mancher
andern, zu handeln; und allerdings wuͤrden wir,
ohne auf einzelne oft taͤuſchende Aehnlichkeiten
ſo ſehr einzugehen, als es bisweilen in den
Schriften der calcutiſchen Geſellſchaft geſchehen
iſt, auch hier zeigen koͤnnen, daß es wie in der
Sprache, ſo auch in der Mythologie eine innere
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[90/0109] welche wir fuͤr jetzt bei Seite ſetzen, um im dritten Buch darauf zuruͤck zu kommen, zeigen die mei- ſten und aͤlteſten andern aſiatiſchen Denkmale und geſchichtliche Thatſachen einſtimmig darauf hin, daß der Menſch ſeine irdiſche Laufbahn nicht ohne Gott angefangen habe. Beſonders von Indien her zeigen ſich ſehr merkwuͤrdige und unerwartete Aufſchluͤſſe uͤber den Gang der menſchlichen Denk- art in den aͤlteſten Zeiten. Einiges iſt ſchon aus dem Wenigen klar, was wir bis jetzt haben, und noch weit mehr laͤßt ſich erwarten. Nachdem wir im erſten Buche die Sprache der Indier in ihrem Verhaͤltniß zu den uͤbrigen merkwuͤrdigſten aſiatiſchen und europaͤiſchen Spra- chen betrachtet haben, ſo waͤre es vielleicht in der Ordnung in dieſem zweiten Buche von der indiſchen Mythologie, als der Quelle ſo mancher andern, zu handeln; und allerdings wuͤrden wir, ohne auf einzelne oft taͤuſchende Aehnlichkeiten ſo ſehr einzugehen, als es bisweilen in den Schriften der calcutiſchen Geſellſchaft geſchehen iſt, auch hier zeigen koͤnnen, daß es wie in der Sprache, ſo auch in der Mythologie eine innere Structur giebt, ein Grundgewebe, deſſen Aehn-

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Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/109>, abgerufen am 23.11.2024.