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Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 3. Berlin, 1800.

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Nüancen beziehungsvoll auf die Ritterbücher ist, worin die redenden Personen vorkommen. Man müßte diese genau kennen, um allen Witz darin zu fühlen; indessen läßt sich auch ohne das einsehen, daß sie zu den meisterhaftesten Sonetten der feineren burlesken Art gehören, die es giebt. Mit einem solchen nicht zum Don Quixote gehörigen Sonette, weiß sich Cervantes im Viage so viel, als mit irgend einem großen Werke.

Unter den Liedern ist das vom Antonio noch am besten gerathen, es hat durch das dem Original nähere Sylbenmaß einen Vorzug vor Tiecks Uebersetzung, die ich deshalb schon in der A. L. Z. getadelt. Doch ist die Vertauschung von Olalla mit dem Griechischen Namen Lalage unschicklich, daß in der sechsten Strophe "dem Endzweck ein Ziel bevorsteht," ein gar übler Pleonasmus, und in der fünften ist die Anspielung Jlamado und escogido auf den Spruch: viele sind berufen, aber wenige sind auserwählet, ein feiner Zug, da ein Geistlicher das Lied gedichtet haben soll, nicht gegeben. Die eignen Verse des Don Quixote auf die Dulcinea hat Tieck weit genauer und besser. Das Drollige liegt im Original besonders darin, daß Quixote immer zum Reimworte gebraucht, und dazu unedle Wörter herbeygehohlt sind, und dann daß der Zusatz del Toboso, der dem Ritter unentbehrlich schien, über das festgesetzte und bekannte Maß der Copla real überfließt; das erste ist von Herrn S. ganz aus der Acht gelassen, das zweyte durch die zweckwidrige Verkürzung der Strophe verlohren gegangen. Jn dem

Nuͤancen beziehungsvoll auf die Ritterbuͤcher ist, worin die redenden Personen vorkommen. Man muͤßte diese genau kennen, um allen Witz darin zu fuͤhlen; indessen laͤßt sich auch ohne das einsehen, daß sie zu den meisterhaftesten Sonetten der feineren burlesken Art gehoͤren, die es giebt. Mit einem solchen nicht zum Don Quixote gehoͤrigen Sonette, weiß sich Cervantes im Viage so viel, als mit irgend einem großen Werke.

Unter den Liedern ist das vom Antonio noch am besten gerathen, es hat durch das dem Original naͤhere Sylbenmaß einen Vorzug vor Tiecks Uebersetzung, die ich deshalb schon in der A. L. Z. getadelt. Doch ist die Vertauschung von Olalla mit dem Griechischen Namen Lalage unschicklich, daß in der sechsten Strophe “dem Endzweck ein Ziel bevorsteht,” ein gar uͤbler Pleonasmus, und in der fuͤnften ist die Anspielung Jlamado und escogido auf den Spruch: viele sind berufen, aber wenige sind auserwaͤhlet, ein feiner Zug, da ein Geistlicher das Lied gedichtet haben soll, nicht gegeben. Die eignen Verse des Don Quixote auf die Dulcinea hat Tieck weit genauer und besser. Das Drollige liegt im Original besonders darin, daß Quixote immer zum Reimworte gebraucht, und dazu unedle Woͤrter herbeygehohlt sind, und dann daß der Zusatz del Toboso, der dem Ritter unentbehrlich schien, uͤber das festgesetzte und bekannte Maß der Copla real uͤberfließt; das erste ist von Herrn S. ganz aus der Acht gelassen, das zweyte durch die zweckwidrige Verkuͤrzung der Strophe verlohren gegangen. Jn dem

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[320/0332] Nuͤancen beziehungsvoll auf die Ritterbuͤcher ist, worin die redenden Personen vorkommen. Man muͤßte diese genau kennen, um allen Witz darin zu fuͤhlen; indessen laͤßt sich auch ohne das einsehen, daß sie zu den meisterhaftesten Sonetten der feineren burlesken Art gehoͤren, die es giebt. Mit einem solchen nicht zum Don Quixote gehoͤrigen Sonette, weiß sich Cervantes im Viage so viel, als mit irgend einem großen Werke. Unter den Liedern ist das vom Antonio noch am besten gerathen, es hat durch das dem Original naͤhere Sylbenmaß einen Vorzug vor Tiecks Uebersetzung, die ich deshalb schon in der A. L. Z. getadelt. Doch ist die Vertauschung von Olalla mit dem Griechischen Namen Lalage unschicklich, daß in der sechsten Strophe “dem Endzweck ein Ziel bevorsteht,” ein gar uͤbler Pleonasmus, und in der fuͤnften ist die Anspielung Jlamado und escogido auf den Spruch: viele sind berufen, aber wenige sind auserwaͤhlet, ein feiner Zug, da ein Geistlicher das Lied gedichtet haben soll, nicht gegeben. Die eignen Verse des Don Quixote auf die Dulcinea hat Tieck weit genauer und besser. Das Drollige liegt im Original besonders darin, daß Quixote immer zum Reimworte gebraucht, und dazu unedle Woͤrter herbeygehohlt sind, und dann daß der Zusatz del Toboso, der dem Ritter unentbehrlich schien, uͤber das festgesetzte und bekannte Maß der Copla real uͤberfließt; das erste ist von Herrn S. ganz aus der Acht gelassen, das zweyte durch die zweckwidrige Verkuͤrzung der Strophe verlohren gegangen. Jn dem

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Zitationshilfe: Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 3. Berlin, 1800, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_athenaeum_1800/332>, abgerufen am 25.11.2024.