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Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 3. Berlin, 1800.

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erst durch die Uebung zulernt; und wie sehr dieß bey ihm der Fall ist, beweist der Fortgang bis zu dem eben erschienenen dritten Bande zur Genüge.

Statt aller Antwort auf Herrn S s. Angriffe*) mag hier eine Beurtheilung seiner Uebersetzung stehen, die aber, bey so bewandten Umständen, und da Herr S. zu verstehen giebt, ich sey ihr nicht gewachsen, so viel möglich aus Beyspielen wird bestehen müssen, wegen deren ich meine der Spanischen nicht kundigen Leser im voraus um Entschuldigung bitte.

Jn Ansehung der Richtigkeit des Sinnes leistet Herrn S s. Uebersetzung noch am meisten; jedoch trifft man auf beträchtliche Fehler. Z. B. am Schluß des Prologs S. 74. "Hiemit Gott befohlen, und behalte mich in gutem Andenken." Olvide geht auf Dios: "Gott beschütze dich und vergesse mich nicht." Derselbe Fehler findet sich bey Tieck. Th. I.

*) Herr Soltau findet es (A. L. Z. D. I. Jntell. Bl. Nr. 83.) besonders äußerst inurban, daß wir die Dinge so bey ihren eigentlichen Namen nennen, z. B. eine Katze eine Katze, und eine wissentliche Unwahrheit eine Lüge. Da er indessen nichts thut als seine Behauptung ohne Beweis wiederhohlen, so wird es doch wohl dabey sein Bewenden haben müssen. Erst sollten Tieck und ich in der Ankündigung unsrer Uebersetzung der Werke des Cervantes von unsern dichterischen Talenten viel gutes gerühmt haben. Nun will er diese Beschuldigung auf das Athenäum beziehen: aber dann ist wenigstens die eine Hälfte davon gewiß falsch, da Tieck nie etwas im Athenäum geschrieben; uud was mich betrifft, so fordre ich ihn auf, die Stelle im Athenäum darzulegen, wo ich "ganz beyläufiger Weise mich selbst mit hyperbolischen Lobsprüchen überströme."

erst durch die Uebung zulernt; und wie sehr dieß bey ihm der Fall ist, beweist der Fortgang bis zu dem eben erschienenen dritten Bande zur Genuͤge.

Statt aller Antwort auf Herrn S s. Angriffe*) mag hier eine Beurtheilung seiner Uebersetzung stehen, die aber, bey so bewandten Umstaͤnden, und da Herr S. zu verstehen giebt, ich sey ihr nicht gewachsen, so viel moͤglich aus Beyspielen wird bestehen muͤssen, wegen deren ich meine der Spanischen nicht kundigen Leser im voraus um Entschuldigung bitte.

Jn Ansehung der Richtigkeit des Sinnes leistet Herrn S s. Uebersetzung noch am meisten; jedoch trifft man auf betraͤchtliche Fehler. Z. B. am Schluß des Prologs S. 74. “Hiemit Gott befohlen, und behalte mich in gutem Andenken.” Olvide geht auf Dios: “Gott beschuͤtze dich und vergesse mich nicht.” Derselbe Fehler findet sich bey Tieck. Th. I.

*) Herr Soltau findet es (A. L. Z. D. I. Jntell. Bl. Nr. 83.) besonders aͤußerst inurban, daß wir die Dinge so bey ihren eigentlichen Namen nennen, z. B. eine Katze eine Katze, und eine wissentliche Unwahrheit eine Luͤge. Da er indessen nichts thut als seine Behauptung ohne Beweis wiederhohlen, so wird es doch wohl dabey sein Bewenden haben muͤssen. Erst sollten Tieck und ich in der Ankuͤndigung unsrer Uebersetzung der Werke des Cervantes von unsern dichterischen Talenten viel gutes geruͤhmt haben. Nun will er diese Beschuldigung auf das Athenaͤum beziehen: aber dann ist wenigstens die eine Haͤlfte davon gewiß falsch, da Tieck nie etwas im Athenaͤum geschrieben; uud was mich betrifft, so fordre ich ihn auf, die Stelle im Athenaͤum darzulegen, wo ich “ganz beylaͤufiger Weise mich selbst mit hyperbolischen Lobspruͤchen uͤberstroͤme.”
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[299/0311] erst durch die Uebung zulernt; und wie sehr dieß bey ihm der Fall ist, beweist der Fortgang bis zu dem eben erschienenen dritten Bande zur Genuͤge. Statt aller Antwort auf Herrn S s. Angriffe *) mag hier eine Beurtheilung seiner Uebersetzung stehen, die aber, bey so bewandten Umstaͤnden, und da Herr S. zu verstehen giebt, ich sey ihr nicht gewachsen, so viel moͤglich aus Beyspielen wird bestehen muͤssen, wegen deren ich meine der Spanischen nicht kundigen Leser im voraus um Entschuldigung bitte. Jn Ansehung der Richtigkeit des Sinnes leistet Herrn S s. Uebersetzung noch am meisten; jedoch trifft man auf betraͤchtliche Fehler. Z. B. am Schluß des Prologs S. 74. “Hiemit Gott befohlen, und behalte mich in gutem Andenken.” Olvide geht auf Dios: “Gott beschuͤtze dich und vergesse mich nicht.” Derselbe Fehler findet sich bey Tieck. Th. I. *) Herr Soltau findet es (A. L. Z. D. I. Jntell. Bl. Nr. 83.) besonders aͤußerst inurban, daß wir die Dinge so bey ihren eigentlichen Namen nennen, z. B. eine Katze eine Katze, und eine wissentliche Unwahrheit eine Luͤge. Da er indessen nichts thut als seine Behauptung ohne Beweis wiederhohlen, so wird es doch wohl dabey sein Bewenden haben muͤssen. Erst sollten Tieck und ich in der Ankuͤndigung unsrer Uebersetzung der Werke des Cervantes von unsern dichterischen Talenten viel gutes geruͤhmt haben. Nun will er diese Beschuldigung auf das Athenaͤum beziehen: aber dann ist wenigstens die eine Haͤlfte davon gewiß falsch, da Tieck nie etwas im Athenaͤum geschrieben; uud was mich betrifft, so fordre ich ihn auf, die Stelle im Athenaͤum darzulegen, wo ich “ganz beylaͤufiger Weise mich selbst mit hyperbolischen Lobspruͤchen uͤberstroͤme.”

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Zitationshilfe: Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 3. Berlin, 1800, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_athenaeum_1800/311>, abgerufen am 22.11.2024.