Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 3. Berlin, 1800.Mädchen. Aber dem ältlichen Vater, was soll, was soll ich ihm sagen? Daphnis. Loben wird er dein Lager, wenn meinen Namen er höret. Mädchen. Sage den Namen mir dann, oftmals erfreut auch ein Name. Daphnis. 40 Daphnis heiß' ich, mein Vater ist Lykidas, Nome die Mutter. Mädchen. Rühmliche Eltern! allein auch ich bin geringer als du nicht. Daphnis. Angesehn und in Ehren, dein Vater ist ja Menalkas. Mädchen. Zeige mir doch dein Gehölz, und wo der Hof dir umhersteht. Daphnis. Komm und sieh, wie sie blühn, dort meine geschlanken Cypressen. Mädchen. 45 Graset, ihr Ziegen! ich gehe, des Hirten Gewerk zu beschauen. Daphnis. Rinder, weidet! ich zeig' indeß die Gehölze dem Mädchen. Mädchen. Was, Satyriske, beginnst du? was greifst du hinein an die Brüste? Maͤdchen. Aber dem aͤltlichen Vater, was soll, was soll ich ihm sagen? Daphnis. Loben wird er dein Lager, wenn meinen Namen er hoͤret. Maͤdchen. Sage den Namen mir dann, oftmals erfreut auch ein Name. Daphnis. 40 Daphnis heiß' ich, mein Vater ist Lykidas, Nome die Mutter. Maͤdchen. Ruͤhmliche Eltern! allein auch ich bin geringer als du nicht. Daphnis. Angesehn und in Ehren, dein Vater ist ja Menalkas. Maͤdchen. Zeige mir doch dein Gehoͤlz, und wo der Hof dir umhersteht. Daphnis. Komm und sieh, wie sie bluͤhn, dort meine geschlanken Cypressen. Maͤdchen. 45 Graset, ihr Ziegen! ich gehe, des Hirten Gewerk zu beschauen. Daphnis. Rinder, weidet! ich zeig' indeß die Gehoͤlze dem Maͤdchen. Maͤdchen. Was, Satyriske, beginnst du? was greifst du hinein an die Bruͤste? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0234" n="222"/> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Maͤdchen</hi>.</p><lb/> <p>Aber dem aͤltlichen Vater, was soll, was soll ich ihm sagen?</p><lb/> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Daphnis</hi>.</p><lb/> <p>Loben wird er dein Lager, wenn meinen Namen er hoͤret.</p><lb/> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Maͤdchen</hi>.</p><lb/> <p>Sage den Namen mir dann, oftmals erfreut auch ein Name.</p><lb/> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Daphnis</hi>.</p><lb/> <p>40 Daphnis heiß' ich, mein Vater ist Lykidas, Nome die Mutter.</p><lb/> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Maͤdchen</hi>.</p><lb/> <p>Ruͤhmliche Eltern! allein auch ich bin geringer als du nicht.</p><lb/> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Daphnis</hi>.</p><lb/> <p>Angesehn und in Ehren, dein Vater ist ja Menalkas.</p><lb/> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Maͤdchen</hi>.</p><lb/> <p>Zeige mir doch dein Gehoͤlz, und wo der Hof dir umhersteht.</p><lb/> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Daphnis</hi>.</p><lb/> <p>Komm und sieh, wie sie bluͤhn, dort meine geschlanken Cypressen.</p><lb/> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Maͤdchen</hi>.</p><lb/> <p>45 Graset, ihr Ziegen! ich gehe, des Hirten Gewerk zu beschauen.</p><lb/> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Daphnis</hi>.</p><lb/> <p>Rinder, weidet! ich zeig' indeß die Gehoͤlze dem Maͤdchen.</p><lb/> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Maͤdchen</hi>.</p><lb/> <p>Was, Satyriske, beginnst du? was greifst du hinein an die Bruͤste?</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [222/0234]
Maͤdchen.
Aber dem aͤltlichen Vater, was soll, was soll ich ihm sagen?
Daphnis.
Loben wird er dein Lager, wenn meinen Namen er hoͤret.
Maͤdchen.
Sage den Namen mir dann, oftmals erfreut auch ein Name.
Daphnis.
40 Daphnis heiß' ich, mein Vater ist Lykidas, Nome die Mutter.
Maͤdchen.
Ruͤhmliche Eltern! allein auch ich bin geringer als du nicht.
Daphnis.
Angesehn und in Ehren, dein Vater ist ja Menalkas.
Maͤdchen.
Zeige mir doch dein Gehoͤlz, und wo der Hof dir umhersteht.
Daphnis.
Komm und sieh, wie sie bluͤhn, dort meine geschlanken Cypressen.
Maͤdchen.
45 Graset, ihr Ziegen! ich gehe, des Hirten Gewerk zu beschauen.
Daphnis.
Rinder, weidet! ich zeig' indeß die Gehoͤlze dem Maͤdchen.
Maͤdchen.
Was, Satyriske, beginnst du? was greifst du hinein an die Bruͤste?
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_athenaeum_1800 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_athenaeum_1800/234 |
Zitationshilfe: | Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 3. Berlin, 1800, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_athenaeum_1800/234>, abgerufen am 27.07.2024. |