Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 2. Berlin, 1799.Weiblichkeit in der Kunst, in der Natur und in der Gesellschaft, beyde mit H -- r unterzeichnet, verirrt, wer weiß durch welchen Zufall, aber verirrt gewiß, denn sie gehören gar nicht in das Gefolge dieses lahmen Musenführers, wie er auch durch eigenhändige Noten deutlich zu machen gesucht hat. Das Gespräch enthält Urtheile über die beyden Engländischen Schriftstellerinnen, Mrs. Jnchbald und Mrs. d'Arblay, artig eingekleidet in eine Unterhaltung zweyer Freunde, wozu eine Anzeige des Romans Nature and art von der ersten in der A. L. Z. den Anlaß giebt. Die Beliebtheit, Fruchtbarkeit und Manier der Verfasserin von Evelina, Cecilia, Camilla u. s. w. wird mit der interessanten -- Armuth der Mrs. Jnchbald zusammengestellt. Ueber die erste ist schwerlich noch etwas so durchgreifendes gesagt worden. -- Der andre Aufsatz schließt sich dem Jnhalt und Geist nach an diesen an: er ist ungemein belebt und anziehend geschrieben, voll gutgedachter Winke, die reicher und treffender sind als förmliche methodische Abhandlungen über die Weiblichkeit. So muß man eben von ihr reden, so muß man sie nehmen. Einzelne Hinweisungen, anschauliche Beyspiele sind ihr viel gemäßer als ein vollständiges System, das sie grade recht vernichtet, statt sie festzusetzen. Der Verfasser freut sich darüber, daß Deutschlands erster Dichter zugleich der Dichter der Weiblichkeit ist: dies werden auch die Frauen eben so schön als billig finden. Weiblichkeit in der Kunst, in der Natur und in der Gesellschaft, beyde mit H — r unterzeichnet, verirrt, wer weiß durch welchen Zufall, aber verirrt gewiß, denn sie gehoͤren gar nicht in das Gefolge dieses lahmen Musenfuͤhrers, wie er auch durch eigenhaͤndige Noten deutlich zu machen gesucht hat. Das Gespraͤch enthaͤlt Urtheile uͤber die beyden Englaͤndischen Schriftstellerinnen, Mrs. Jnchbald und Mrs. d'Arblay, artig eingekleidet in eine Unterhaltung zweyer Freunde, wozu eine Anzeige des Romans Nature and art von der ersten in der A. L. Z. den Anlaß giebt. Die Beliebtheit, Fruchtbarkeit und Manier der Verfasserin von Evelina, Cecilia, Camilla u. s. w. wird mit der interessanten — Armuth der Mrs. Jnchbald zusammengestellt. Ueber die erste ist schwerlich noch etwas so durchgreifendes gesagt worden. — Der andre Aufsatz schließt sich dem Jnhalt und Geist nach an diesen an: er ist ungemein belebt und anziehend geschrieben, voll gutgedachter Winke, die reicher und treffender sind als foͤrmliche methodische Abhandlungen uͤber die Weiblichkeit. So muß man eben von ihr reden, so muß man sie nehmen. Einzelne Hinweisungen, anschauliche Beyspiele sind ihr viel gemaͤßer als ein vollstaͤndiges System, das sie grade recht vernichtet, statt sie festzusetzen. Der Verfasser freut sich daruͤber, daß Deutschlands erster Dichter zugleich der Dichter der Weiblichkeit ist: dies werden auch die Frauen eben so schoͤn als billig finden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><hi rendition="#g"><pb facs="#f0321" n="311"/> Weiblichkeit in der Kunst, in der Natur und in der Gesellschaft</hi>, beyde mit H — r unterzeichnet, verirrt, wer weiß durch welchen Zufall, aber verirrt gewiß, denn sie gehoͤren gar nicht in das Gefolge dieses lahmen Musenfuͤhrers, wie er auch durch eigenhaͤndige Noten deutlich zu machen gesucht hat. Das Gespraͤch enthaͤlt Urtheile uͤber die beyden Englaͤndischen Schriftstellerinnen, Mrs. Jnchbald und Mrs. d'Arblay, artig eingekleidet in eine Unterhaltung zweyer Freunde, wozu eine Anzeige des Romans Nature and art von der ersten in der A. L. Z. den Anlaß giebt. Die Beliebtheit, Fruchtbarkeit und Manier der Verfasserin von Evelina, Cecilia, Camilla u. s. w. wird mit der interessanten — Armuth der Mrs. Jnchbald zusammengestellt. Ueber die erste ist schwerlich noch etwas so durchgreifendes gesagt worden. — Der andre Aufsatz schließt sich dem Jnhalt und Geist nach an diesen an: er ist ungemein belebt und anziehend geschrieben, voll gutgedachter Winke, die reicher und treffender sind als foͤrmliche methodische Abhandlungen uͤber die Weiblichkeit. So muß man eben von ihr reden, so muß man sie nehmen. Einzelne Hinweisungen, anschauliche Beyspiele sind ihr viel gemaͤßer als ein vollstaͤndiges System, das sie grade recht vernichtet, statt sie festzusetzen. Der Verfasser freut sich daruͤber, daß Deutschlands erster Dichter zugleich der Dichter der Weiblichkeit ist: dies werden auch die Frauen eben so schoͤn als billig finden.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [311/0321]
Weiblichkeit in der Kunst, in der Natur und in der Gesellschaft, beyde mit H — r unterzeichnet, verirrt, wer weiß durch welchen Zufall, aber verirrt gewiß, denn sie gehoͤren gar nicht in das Gefolge dieses lahmen Musenfuͤhrers, wie er auch durch eigenhaͤndige Noten deutlich zu machen gesucht hat. Das Gespraͤch enthaͤlt Urtheile uͤber die beyden Englaͤndischen Schriftstellerinnen, Mrs. Jnchbald und Mrs. d'Arblay, artig eingekleidet in eine Unterhaltung zweyer Freunde, wozu eine Anzeige des Romans Nature and art von der ersten in der A. L. Z. den Anlaß giebt. Die Beliebtheit, Fruchtbarkeit und Manier der Verfasserin von Evelina, Cecilia, Camilla u. s. w. wird mit der interessanten — Armuth der Mrs. Jnchbald zusammengestellt. Ueber die erste ist schwerlich noch etwas so durchgreifendes gesagt worden. — Der andre Aufsatz schließt sich dem Jnhalt und Geist nach an diesen an: er ist ungemein belebt und anziehend geschrieben, voll gutgedachter Winke, die reicher und treffender sind als foͤrmliche methodische Abhandlungen uͤber die Weiblichkeit. So muß man eben von ihr reden, so muß man sie nehmen. Einzelne Hinweisungen, anschauliche Beyspiele sind ihr viel gemaͤßer als ein vollstaͤndiges System, das sie grade recht vernichtet, statt sie festzusetzen. Der Verfasser freut sich daruͤber, daß Deutschlands erster Dichter zugleich der Dichter der Weiblichkeit ist: dies werden auch die Frauen eben so schoͤn als billig finden.
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