Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 2. Berlin, 1799.39.
Sobald die Stütze steht, und er die PfortenDer Kehle weiß gesichert hinter sich, Zieht er sein Schwert, und führt bald hier, bald dorten, Jn dieser dunklen Höhle Hieb und Stich. Wie man sich wehren kann in festen Orten, Wenn sich der Feind schon in die Mauern schlich: So viel kann auch das Ungeheuer machen, Da es den Ritter trägt in seinem Rachen. 40.
Bald schleudert es vor Schmerz sich auf die WellenUnd zeigt den Rücken und die schupp'gen Seiten, Taucht bald den Bauch bis zu den tiefsten Stellen, Daß Sand und Schlamm sich rings herum verbreiten. Doch Frankreichs Ritter, da die Wasser schwellen, So rettet er mit Schwimmen sich bey Zeiten. Er läßt den Anker sitzen, und ergreifet Das Tau, das hintennach am Anker schleifet. 41.
Und schwimmt damit in Eil zum Felsenstrande;Da faßt er Fuß, und zieht den Anker leicht Zu sich heran, der an des Schlundes Rande Die Spitzen einbohrt, und nicht wankt noch weicht. Das Ungeheuer folgt dem hanfnen Bande, Gezwungen durch die Kraft, der keine gleicht, Die Kraft, von der Ein Rucken mehr kann helfen, Als wie ein Krahn zu ziehn vermag in zwölfen. 39.
Sobald die Stuͤtze steht, und er die PfortenDer Kehle weiß gesichert hinter sich, Zieht er sein Schwert, und fuͤhrt bald hier, bald dorten, Jn dieser dunklen Hoͤhle Hieb und Stich. Wie man sich wehren kann in festen Orten, Wenn sich der Feind schon in die Mauern schlich: So viel kann auch das Ungeheuer machen, Da es den Ritter traͤgt in seinem Rachen. 40.
Bald schleudert es vor Schmerz sich auf die WellenUnd zeigt den Ruͤcken und die schupp'gen Seiten, Taucht bald den Bauch bis zu den tiefsten Stellen, Daß Sand und Schlamm sich rings herum verbreiten. Doch Frankreichs Ritter, da die Wasser schwellen, So rettet er mit Schwimmen sich bey Zeiten. Er laͤßt den Anker sitzen, und ergreifet Das Tau, das hintennach am Anker schleifet. 41.
Und schwimmt damit in Eil zum Felsenstrande;Da faßt er Fuß, und zieht den Anker leicht Zu sich heran, der an des Schlundes Rande Die Spitzen einbohrt, und nicht wankt noch weicht. Das Ungeheuer folgt dem hanfnen Bande, Gezwungen durch die Kraft, der keine gleicht, Die Kraft, von der Ein Rucken mehr kann helfen, Als wie ein Krahn zu ziehn vermag in zwoͤlfen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0272" n="262"/> <lg n="39"> <head> <hi rendition="#c">39.</hi> </head> <l>Sobald die Stuͤtze steht, und er die Pforten</l><lb/> <l>Der Kehle weiß gesichert hinter sich,</l><lb/> <l>Zieht er sein Schwert, und fuͤhrt bald hier, bald dorten,</l><lb/> <l>Jn dieser dunklen Hoͤhle Hieb und Stich.</l><lb/> <l>Wie man sich wehren kann in festen Orten,</l><lb/> <l>Wenn sich der Feind schon in die Mauern schlich:</l><lb/> <l>So viel kann auch das Ungeheuer machen,</l><lb/> <l>Da es den Ritter traͤgt in seinem Rachen.</l> </lg><lb/> <lg n="40"> <head> <hi rendition="#c">40.</hi> </head> <l>Bald schleudert es vor Schmerz sich auf die Wellen</l><lb/> <l>Und zeigt den Ruͤcken und die schupp'gen Seiten,</l><lb/> <l>Taucht bald den Bauch bis zu den tiefsten Stellen,</l><lb/> <l>Daß Sand und Schlamm sich rings herum verbreiten.</l><lb/> <l>Doch Frankreichs Ritter, da die Wasser schwellen,</l><lb/> <l>So rettet er mit Schwimmen sich bey Zeiten.</l><lb/> <l>Er laͤßt den Anker sitzen, und ergreifet</l><lb/> <l>Das Tau, das hintennach am Anker schleifet.</l> </lg><lb/> <lg n="41"> <head> <hi rendition="#c">41.</hi> </head> <l>Und schwimmt damit in Eil zum Felsenstrande;</l><lb/> <l>Da faßt er Fuß, und zieht den Anker leicht</l><lb/> <l>Zu sich heran, der an des Schlundes Rande</l><lb/> <l>Die Spitzen einbohrt, und nicht wankt noch weicht.</l><lb/> <l>Das Ungeheuer folgt dem hanfnen Bande,</l><lb/> <l>Gezwungen durch die Kraft, der keine gleicht,</l><lb/> <l>Die Kraft, von der Ein Rucken mehr kann helfen,</l><lb/> <l>Als wie ein Krahn zu ziehn vermag in zwoͤlfen.</l> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [262/0272]
39. Sobald die Stuͤtze steht, und er die Pforten
Der Kehle weiß gesichert hinter sich,
Zieht er sein Schwert, und fuͤhrt bald hier, bald dorten,
Jn dieser dunklen Hoͤhle Hieb und Stich.
Wie man sich wehren kann in festen Orten,
Wenn sich der Feind schon in die Mauern schlich:
So viel kann auch das Ungeheuer machen,
Da es den Ritter traͤgt in seinem Rachen.
40. Bald schleudert es vor Schmerz sich auf die Wellen
Und zeigt den Ruͤcken und die schupp'gen Seiten,
Taucht bald den Bauch bis zu den tiefsten Stellen,
Daß Sand und Schlamm sich rings herum verbreiten.
Doch Frankreichs Ritter, da die Wasser schwellen,
So rettet er mit Schwimmen sich bey Zeiten.
Er laͤßt den Anker sitzen, und ergreifet
Das Tau, das hintennach am Anker schleifet.
41. Und schwimmt damit in Eil zum Felsenstrande;
Da faßt er Fuß, und zieht den Anker leicht
Zu sich heran, der an des Schlundes Rande
Die Spitzen einbohrt, und nicht wankt noch weicht.
Das Ungeheuer folgt dem hanfnen Bande,
Gezwungen durch die Kraft, der keine gleicht,
Die Kraft, von der Ein Rucken mehr kann helfen,
Als wie ein Krahn zu ziehn vermag in zwoͤlfen.
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Zitationshilfe: | Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 2. Berlin, 1799, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_athenaeum_1799/272>, abgerufen am 16.02.2025. |