Jndem ich lebhaft wünsche, daß uns bald ein Deutscher Künstler mit eben so schönen Einladungen zum Genuß der alten Poesie beschenken möge, und mich freuen würde, wenn dieser Aufsatz etwas beytrüge die Aufmerksamkeit dahin zu lenken, kann ich nicht vergessen, daß die Dichter auch das ihrige thun müssen, ihre Vorbilder bey uns einheimisch zu machen, und daß unter andern, bey allen Fortschritten in diesem Fache, poetische Uebersetzungen, woraus der Deutsche Leser die sämmtlichen Dramatiker der Griechen und den Pindar nach Würden könnte schätzen lernen, zu den Aufgaben gehören, die immer noch ihren Meister suchen.
Jndem ich lebhaft wuͤnsche, daß uns bald ein Deutscher Kuͤnstler mit eben so schoͤnen Einladungen zum Genuß der alten Poesie beschenken moͤge, und mich freuen wuͤrde, wenn dieser Aufsatz etwas beytruͤge die Aufmerksamkeit dahin zu lenken, kann ich nicht vergessen, daß die Dichter auch das ihrige thun muͤssen, ihre Vorbilder bey uns einheimisch zu machen, und daß unter andern, bey allen Fortschritten in diesem Fache, poetische Uebersetzungen, woraus der Deutsche Leser die saͤmmtlichen Dramatiker der Griechen und den Pindar nach Wuͤrden koͤnnte schaͤtzen lernen, zu den Aufgaben gehoͤren, die immer noch ihren Meister suchen.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0256"n="246"/><p>Jndem ich lebhaft wuͤnsche, daß uns bald ein Deutscher Kuͤnstler mit eben so schoͤnen Einladungen zum Genuß der alten Poesie beschenken moͤge, und mich freuen wuͤrde, wenn dieser Aufsatz etwas beytruͤge die Aufmerksamkeit dahin zu lenken, kann ich nicht vergessen, daß die Dichter auch das ihrige thun muͤssen, ihre Vorbilder bey uns einheimisch zu machen, und daß unter andern, bey allen Fortschritten in diesem Fache, poetische Uebersetzungen, woraus der Deutsche Leser die saͤmmtlichen Dramatiker der Griechen und den Pindar nach Wuͤrden koͤnnte schaͤtzen lernen, zu den Aufgaben gehoͤren, die immer noch ihren Meister suchen.</p><lb/></div></div></body></text></TEI>
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Jndem ich lebhaft wuͤnsche, daß uns bald ein Deutscher Kuͤnstler mit eben so schoͤnen Einladungen zum Genuß der alten Poesie beschenken moͤge, und mich freuen wuͤrde, wenn dieser Aufsatz etwas beytruͤge die Aufmerksamkeit dahin zu lenken, kann ich nicht vergessen, daß die Dichter auch das ihrige thun muͤssen, ihre Vorbilder bey uns einheimisch zu machen, und daß unter andern, bey allen Fortschritten in diesem Fache, poetische Uebersetzungen, woraus der Deutsche Leser die saͤmmtlichen Dramatiker der Griechen und den Pindar nach Wuͤrden koͤnnte schaͤtzen lernen, zu den Aufgaben gehoͤren, die immer noch ihren Meister suchen.
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Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 2. Berlin, 1799, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_athenaeum_1799/256>, abgerufen am 16.02.2025.
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