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Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 1. Berlin, 1798.

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kreuzweise binden, gelbe Strümpfe tragen, und immer fort fantastisch lächeln.



Ein Projekt ist der subjektive Keim eines werdenden Objekts. Ein vollkommnes Projekt müßte zugleich ganz subjektiv, und ganz objektiv, ein untheilbares und lebendiges Jndividuum seyn. Seinem Ursprunge nach, ganz subjektiv, original, nur grade in diesem Geiste möglich; seinem Charakter nach ganz objektiv, physisch und moralisch nothwendig. Der Sinn für Projekte, die man Fragmente aus der Zukunft nennen könnte, ist von dem Sinn für Fragmente aus der Vergangenheit nur durch die Richtung verschieden, die bei ihm progressiv, bei jenem aber regressiv ist. Das Wesentliche ist die Fähigkeit, Gegenstände unmittelbar zugleich zu idealisiren, und zu realisiren, zu ergänzen, und theilweise in sich auszuführen. Da nun transcendental eben das ist, was auf die Verbindung oder Trennung des Jdealen und des Realen Bezug hat; so könnte man wohl sagen, der Sinn für Fragmente und Projekte sey der transcendentale Bestandtheil des historischen Geistes.



Es wird manches gedruckt, was besser nur gesagt würde, und zuweilen etwas gesagt was schicklicher gedruckt wäre. Wenn die Gedanken die besten sind, die sich zugleich sagen und schreiben lassen, so ists wohl der Mühe werth, zuweilen nachzusehen, was sich von dem Gesprochnen schreiben, und was sich von dem Geschriebnen drucken läßt. Anmaßend ist es

kreuzweise binden, gelbe Struͤmpfe tragen, und immer fort fantastisch laͤcheln.



Ein Projekt ist der subjektive Keim eines werdenden Objekts. Ein vollkommnes Projekt muͤßte zugleich ganz subjektiv, und ganz objektiv, ein untheilbares und lebendiges Jndividuum seyn. Seinem Ursprunge nach, ganz subjektiv, original, nur grade in diesem Geiste moͤglich; seinem Charakter nach ganz objektiv, physisch und moralisch nothwendig. Der Sinn fuͤr Projekte, die man Fragmente aus der Zukunft nennen koͤnnte, ist von dem Sinn fuͤr Fragmente aus der Vergangenheit nur durch die Richtung verschieden, die bei ihm progressiv, bei jenem aber regressiv ist. Das Wesentliche ist die Faͤhigkeit, Gegenstaͤnde unmittelbar zugleich zu idealisiren, und zu realisiren, zu ergaͤnzen, und theilweise in sich auszufuͤhren. Da nun transcendental eben das ist, was auf die Verbindung oder Trennung des Jdealen und des Realen Bezug hat; so koͤnnte man wohl sagen, der Sinn fuͤr Fragmente und Projekte sey der transcendentale Bestandtheil des historischen Geistes.



Es wird manches gedruckt, was besser nur gesagt wuͤrde, und zuweilen etwas gesagt was schicklicher gedruckt waͤre. Wenn die Gedanken die besten sind, die sich zugleich sagen und schreiben lassen, so ists wohl der Muͤhe werth, zuweilen nachzusehen, was sich von dem Gesprochnen schreiben, und was sich von dem Geschriebnen drucken laͤßt. Anmaßend ist es

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[8/0197] kreuzweise binden, gelbe Struͤmpfe tragen, und immer fort fantastisch laͤcheln. Ein Projekt ist der subjektive Keim eines werdenden Objekts. Ein vollkommnes Projekt muͤßte zugleich ganz subjektiv, und ganz objektiv, ein untheilbares und lebendiges Jndividuum seyn. Seinem Ursprunge nach, ganz subjektiv, original, nur grade in diesem Geiste moͤglich; seinem Charakter nach ganz objektiv, physisch und moralisch nothwendig. Der Sinn fuͤr Projekte, die man Fragmente aus der Zukunft nennen koͤnnte, ist von dem Sinn fuͤr Fragmente aus der Vergangenheit nur durch die Richtung verschieden, die bei ihm progressiv, bei jenem aber regressiv ist. Das Wesentliche ist die Faͤhigkeit, Gegenstaͤnde unmittelbar zugleich zu idealisiren, und zu realisiren, zu ergaͤnzen, und theilweise in sich auszufuͤhren. Da nun transcendental eben das ist, was auf die Verbindung oder Trennung des Jdealen und des Realen Bezug hat; so koͤnnte man wohl sagen, der Sinn fuͤr Fragmente und Projekte sey der transcendentale Bestandtheil des historischen Geistes. Es wird manches gedruckt, was besser nur gesagt wuͤrde, und zuweilen etwas gesagt was schicklicher gedruckt waͤre. Wenn die Gedanken die besten sind, die sich zugleich sagen und schreiben lassen, so ists wohl der Muͤhe werth, zuweilen nachzusehen, was sich von dem Gesprochnen schreiben, und was sich von dem Geschriebnen drucken laͤßt. Anmaßend ist es

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Zitationshilfe: Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_athenaeum_1798/197>, abgerufen am 22.11.2024.