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Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.

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Rosen-Gepüsche.
Meiner Liebe Redligkeit
ligt zu Ancker iederzeit/
daß ich/ mehr als feste/ stehe.
Weil ich nun nicht wancken kan/
Ey/ so laß bey iederman
uns das Glück und Vnglück theilen.
Keine Last die ist so schwer/
die nicht halb so leichte wehr/
wenn sie stehet auff zweyen Seulen.
XX.
Er ist verliebet/ an eben selbige.
Höre/ was ich seuffzend singe/
Rosilis/ in meiner Noth.
Ach/ daß es dein Hertz bezwinge!
Ach/ daß meiner Lefzen Tod
diesen Rosen-Mund bestreite/
und der schnelle Stralen-Blitz
sich auf deinen Diener breite?
der an dieser Pforten Sitz
sich betrübet/
weil er in dich ist verliebet.
Jn den warmen Sommer-Zeiten
sucht ein Hirsch den frischen Wald/
und wenn Brunst und Feuer streiten/
Jedes seinen Auffenthalt:
Warum solt dann ich nicht fliehen
unter deinen Rosenstrauch?
Der bey seinen Purpur-blühen/
nicht nach alten Liebesbrauch/
mich
D iij
Roſen-Gepuͤſche.
Meiner Liebe Redligkeit
ligt zu Ancker iederzeit/
daß ich/ mehr als feſte/ ſtehe.
Weil ich nun nicht wancken kan/
Ey/ ſo laß bey iederman
uns das Gluͤck und Vngluͤck theilen.
Keine Laſt die iſt ſo ſchwer/
die nicht halb ſo leichte wehr/
wenn ſie ſtehet auff zweyen Seulen.
XX.
Er iſt verliebet/ an eben ſelbige.
Hoͤre/ was ich ſeuffzend ſinge/
Roſilis/ in meiner Noth.
Ach/ daß es dein Hertz bezwinge!
Ach/ daß meiner Lefzen Tod
dieſen Roſen-Mund beſtreite/
und der ſchnelle Stralen-Blitz
ſich auf deinen Diener breite?
der an dieſer Pforten Sitz
ſich betruͤbet/
weil er in dich iſt verliebet.
Jn den warmen Sommer-Zeiten
ſucht ein Hirſch den friſchen Wald/
und wenn Brunſt und Feuer ſtreiten/
Jedes ſeinen Auffenthalt:
Warum ſolt dann ich nicht fliehen
unter deinen Roſenſtrauch?
Der bey ſeinen Purpur-bluͤhen/
nicht nach alten Liebesbrauch/
mich
D iij
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[33/0053] Roſen-Gepuͤſche. Meiner Liebe Redligkeit ligt zu Ancker iederzeit/ daß ich/ mehr als feſte/ ſtehe. Weil ich nun nicht wancken kan/ Ey/ ſo laß bey iederman uns das Gluͤck und Vngluͤck theilen. Keine Laſt die iſt ſo ſchwer/ die nicht halb ſo leichte wehr/ wenn ſie ſtehet auff zweyen Seulen. XX. Er iſt verliebet/ an eben ſelbige. Hoͤre/ was ich ſeuffzend ſinge/ Roſilis/ in meiner Noth. Ach/ daß es dein Hertz bezwinge! Ach/ daß meiner Lefzen Tod dieſen Roſen-Mund beſtreite/ und der ſchnelle Stralen-Blitz ſich auf deinen Diener breite? der an dieſer Pforten Sitz ſich betruͤbet/ weil er in dich iſt verliebet. Jn den warmen Sommer-Zeiten ſucht ein Hirſch den friſchen Wald/ und wenn Brunſt und Feuer ſtreiten/ Jedes ſeinen Auffenthalt: Warum ſolt dann ich nicht fliehen unter deinen Roſenſtrauch? Der bey ſeinen Purpur-bluͤhen/ nicht nach alten Liebesbrauch/ mich D iij

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653/53>, abgerufen am 23.11.2024.