Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.Rosen-Gepüsche. Auff den Wiesen in den Klee/biß ich wieder von dir geh/ matt von Küssen einzuschlaffen. Was ein Baum ist sonder Blätter bin ich ohn ein junges Bild. Schlägt der Liebe Donner-Wetter/ hat es schon den Blitz gestillt. Drumb weil ich dich hab' erkohren/ so verbleibe günstig mir. Was ich offt geschworen dir ist und bleibet stets geschworen. Nun so laß dich willig küssen/ und auff küssen weiter nichts. Jch bin nur auff Lust beflissen/ und auff Warheit des Gerichts. Mein Mund sol an deinen kleben. Wenn dein Sinn und meiner wil heltstu mir/ und ich dir/ still/ küssen ist mein liebend Leben. XII. Lauren Abschied an Amaranthen. AMaranthe das ist war/ ich und du wir lieben beyde/ wir besingen Mund und Haar auff der kühlen Sommer-Weyde/ wir besehn das fette Graß/ wie es blanck besilbert stehet/ wie der Phöbus seine Straß im vergüldten Feuer gehet. Ama- C iij
Roſen-Gepuͤſche. Auff den Wieſen in den Klee/biß ich wieder von dir geh/ matt von Kuͤſſen einzuſchlaffen. Was ein Baum iſt ſonder Blaͤtter bin ich ohn ein junges Bild. Schlaͤgt der Liebe Donner-Wetter/ hat es ſchon den Blitz geſtillt. Drumb weil ich dich hab’ erkohren/ ſo verbleibe guͤnſtig mir. Was ich offt geſchworen dir iſt und bleibet ſtets geſchworen. Nun ſo laß dich willig kuͤſſen/ und auff kuͤſſen weiter nichts. Jch bin nur auff Luſt befliſſen/ und auff Warheit des Gerichts. Mein Mund ſol an deinen kleben. Wenn dein Sinn und meiner wil heltſtu mir/ und ich dir/ ſtill/ kuͤſſen iſt mein liebend Leben. XII. Lauren Abſchied an Amaranthen. AMaranthe das iſt war/ ich und du wir lieben beyde/ wir beſingen Mund und Haar auff der kuͤhlen Sommer-Weyde/ wir beſehn das fette Graß/ wie es blanck beſilbert ſtehet/ wie der Phoͤbus ſeine Straß im verguͤldten Feuer gehet. Ama- C iij
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Roſen-Gepuͤſche.
Auff den Wieſen in den Klee/
biß ich wieder von dir geh/
matt von Kuͤſſen einzuſchlaffen.
Was ein Baum iſt ſonder Blaͤtter
bin ich ohn ein junges Bild.
Schlaͤgt der Liebe Donner-Wetter/
hat es ſchon den Blitz geſtillt.
Drumb weil ich dich hab’ erkohren/
ſo verbleibe guͤnſtig mir.
Was ich offt geſchworen dir
iſt und bleibet ſtets geſchworen.
Nun ſo laß dich willig kuͤſſen/
und auff kuͤſſen weiter nichts.
Jch bin nur auff Luſt befliſſen/
und auff Warheit des Gerichts.
Mein Mund ſol an deinen kleben.
Wenn dein Sinn und meiner wil
heltſtu mir/ und ich dir/ ſtill/
kuͤſſen iſt mein liebend Leben.
XII.
Lauren Abſchied an Amaranthen.
AMaranthe das iſt war/
ich und du wir lieben beyde/
wir beſingen Mund und Haar
auff der kuͤhlen Sommer-Weyde/
wir beſehn das fette Graß/
wie es blanck beſilbert ſtehet/
wie der Phoͤbus ſeine Straß
im verguͤldten Feuer gehet.
Ama-
C iij
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