Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.Rosen-Gebüsche. Sind wir in dürren Sand geleget/ So werden wir und bleiben bleich. Ein Stock der keine Zweige träget/ Jst keiner frischen Myrte gleich. Drüm laß uns lieben/ wie es gehet/ eh noch der Abendstern anbricht. Wer in der Liebe nichts verstehet/ der braucht der edlen Jugend nicht. VI. Von ihren Küssen. Cyntia wenn sie will küssen/ wil stäts eine satzung wissen/ wie viel sie mir geben soll. Weil sie Tugend stets verübet/ und ihr Maß und Ziel beliebet/ sie hat das Mittel halten woll. So viel sprach ich an dem Rande körner liegen in dem Sande: So viel Naß der Staub annimt/ so viel Küsse/ solst/ mein Leben/ dn stäts meinen Lippen gebeu/ biß in meine Rechnung kömmt. So viel Liechter in den Lüfften: so viel in den Wolcken-Klüfften Sternen Gold verborgen steht/ daß der Jugend auff den Auen/ heimlich pfleget zuzuschauen/ wenn die stille Nacht angeht. So viel will ich dir entlehnen/ wilstu B v
Roſen-Gebuͤſche. Sind wir in duͤrren Sand geleget/ So werden wir und bleiben bleich. Ein Stock der keine Zweige traͤget/ Jſt keiner friſchen Myrte gleich. Druͤm laß uns lieben/ wie es gehet/ eh noch der Abendſtern anbricht. Wer in der Liebe nichts verſtehet/ der braucht der edlen Jugend nicht. VI. Von ihren Kuͤſſen. Cyntia wenn ſie will kuͤſſen/ wil ſtaͤts eine ſatzung wiſſen/ wie viel ſie mir geben ſoll. Weil ſie Tugend ſtets veruͤbet/ und ihr Maß und Ziel beliebet/ ſie hat das Mittel halten woll. So viel ſprach ich an dem Rande koͤrner liegen in dem Sande: So viel Naß der Staub annimt/ ſo viel Kuͤſſe/ ſolſt/ mein Leben/ dn ſtaͤts meinen Lippen gebeu/ biß in meine Rechnung koͤmmt. So viel Liechter in den Luͤfften: ſo viel in den Wolcken-Kluͤfften Sternen Gold verborgen ſteht/ daß der Jugend auff den Auen/ heimlich pfleget zuzuſchauen/ wenn die ſtille Nacht angeht. So viel will ich dir entlehnen/ wilſtu B v
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Roſen-Gebuͤſche.
Sind wir in duͤrren Sand geleget/
So werden wir und bleiben bleich.
Ein Stock der keine Zweige traͤget/
Jſt keiner friſchen Myrte gleich.
Druͤm laß uns lieben/ wie es gehet/
eh noch der Abendſtern anbricht.
Wer in der Liebe nichts verſtehet/
der braucht der edlen Jugend nicht.
VI.
Von ihren Kuͤſſen.
Cyntia wenn ſie will kuͤſſen/
wil ſtaͤts eine ſatzung wiſſen/
wie viel ſie mir geben ſoll.
Weil ſie Tugend ſtets veruͤbet/
und ihr Maß und Ziel beliebet/
ſie hat das Mittel halten woll.
So viel ſprach ich an dem Rande
koͤrner liegen in dem Sande:
So viel Naß der Staub annimt/
ſo viel Kuͤſſe/ ſolſt/ mein Leben/
dn ſtaͤts meinen Lippen gebeu/
biß in meine Rechnung koͤmmt.
So viel Liechter in den Luͤfften:
ſo viel in den Wolcken-Kluͤfften
Sternen Gold verborgen ſteht/
daß der Jugend auff den Auen/
heimlich pfleget zuzuſchauen/
wenn die ſtille Nacht angeht.
So viel will ich dir entlehnen/
wilſtu
B v
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