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Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.

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D. S. vierdtes Rosen-Gepüsche.
FRagstu/ warum sich doch bereden deine Wangen/
O schöne Marnia? Laß dich das wundern nicht/
[h]ier dieser treue Mund sagt dir es an/ und spricht:
Du hast die Liebes-glut von meinen Kuß empfangen.
III.
An die Hofnung und Glück.
JCh hab den Port erreicht/ die Hofnung schnell zu
triegen/
und du/ du leichtes Glück/ gehabet euch nun wol/
ich lebe/ wie ich wil/ und liebe/ wie ich sol.
Jhr solt nicht oben mehr/ und ich nicht unten ligen.
IV.
An die Charitille.
Aus des weitberühmten Niederländischen Poeten
Jan Dontzens Lateinischen.
BEgehr ich deiner oft zu Nachts/ O Charitille/
so giebstu zu verstehn/ es sey gar nicht dein Wille/
weil du ein Kind mich heist/ versuche was ich kan/
so wirstu sagen denn: Das Kind ist doch ein Mann.
V.
An Cynthien/
Aus dem Lateinischen.
O mehr und aber mehr als selig war die Stunde/
Da ich dich sah/ und du mich grüßtest mit dem
Munde.
verliebte Cynthia. Vielmehr solt selger seyn
die Nacht. Verstehstu mich/ du Turteltäubelein.
VI. Die
N
D. S. vierdtes Roſen-Gepuͤſche.
FRagſtu/ warum ſich doch bereden deine Wangen/
O ſchoͤne Marnia? Laß dich das wundern nicht/
[h]ier dieſer treue Mund ſagt dir es an/ und ſpricht:
Du haſt die Liebes-glut von meinen Kuß empfangen.
III.
An die Hofnung und Gluͤck.
JCh hab den Port erreicht/ die Hofnung ſchnell zu
triegen/
und du/ du leichtes Gluͤck/ gehabet euch nun wol/
ich lebe/ wie ich wil/ und liebe/ wie ich ſol.
Jhr ſolt nicht oben mehr/ und ich nicht unten ligen.
IV.
An die Charitille.
Aus des weitberuͤhmten Niederlaͤndiſchen Poeten
Jan Dontzens Lateiniſchen.
BEgehr ich deiner oft zu Nachts/ O Charitille/
ſo giebſtu zu verſtehn/ es ſey gar nicht dein Wille/
weil du ein Kind mich heiſt/ verſuche was ich kan/
ſo wirſtu ſagen denn: Das Kind iſt doch ein Mann.
V.
An Cynthien/
Aus dem Lateiniſchen.
O mehr und aber mehr als ſelig war die Stunde/
Da ich dich ſah/ und du mich gruͤßteſt mit dem
Munde.
verliebte Cynthia. Vielmehr ſolt ſelger ſeyn
die Nacht. Verſtehſtu mich/ du Turteltaͤubelein.
VI. Die
N
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[173/0193] D. S. vierdtes Roſen-Gepuͤſche. FRagſtu/ warum ſich doch bereden deine Wangen/ O ſchoͤne Marnia? Laß dich das wundern nicht/ hier dieſer treue Mund ſagt dir es an/ und ſpricht: Du haſt die Liebes-glut von meinen Kuß empfangen. III. An die Hofnung und Gluͤck. JCh hab den Port erreicht/ die Hofnung ſchnell zu triegen/ und du/ du leichtes Gluͤck/ gehabet euch nun wol/ ich lebe/ wie ich wil/ und liebe/ wie ich ſol. Jhr ſolt nicht oben mehr/ und ich nicht unten ligen. IV. An die Charitille. Aus des weitberuͤhmten Niederlaͤndiſchen Poeten Jan Dontzens Lateiniſchen. BEgehr ich deiner oft zu Nachts/ O Charitille/ ſo giebſtu zu verſtehn/ es ſey gar nicht dein Wille/ weil du ein Kind mich heiſt/ verſuche was ich kan/ ſo wirſtu ſagen denn: Das Kind iſt doch ein Mann. V. An Cynthien/ Aus dem Lateiniſchen. O mehr und aber mehr als ſelig war die Stunde/ Da ich dich ſah/ und du mich gruͤßteſt mit dem Munde. verliebte Cynthia. Vielmehr ſolt ſelger ſeyn die Nacht. Verſtehſtu mich/ du Turteltaͤubelein. VI. Die N

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653/193>, abgerufen am 21.12.2024.