Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.Rosen Gepüsche nein/ Edle Marnia/ nein/ Edle Nymse/ nein/sie sollen deinen Schatz noch oftermals anlachen. Drauf hub er alles auf/ und bracht es/ Nymfe/ dir. Nun lieb ich duppelt dich von wegen dein und ihr. LVI. An das Rosenthal. Du bist es Rosenthal/ das mich so traurig sah. Vmb seine Wiesen her mit rothen Augen gehen. Du bist es du/ nur du/ du schienst mir beyzustehen/ als ich betraurete die liebe Marnia. (da/ Nun mach dich wider auf. An deinen Strömen da geht ein schönes Kind/ das lest sich dich bewehen. Den blauen Najaden/ den lispelnden Napeen kömt sie mit ihrer Zier auch gar/ auch gar zu nah. Vnd diß ist meine Glut. Hilf/ hilf vor dieses mal/ du Spielhaus der Natur/ und gib sie mir zu eigen/ ich wil mich gegen dir recht danckbarlich erzeigen/ hilf/ weil du helffen kanst/ du werthes Rosenthal. Wie aber/ fragstu mich üm sie und ihre Sitten? Sie ist bey jenes Laub lebhaftig angeschnitten. LVII. An eine andere. Hier/ wo das klare Gold üm deine Wurtzeln quillt/ und iederman dich ehrt als Königin der Linden/ hier wo man einen Strauß von Rosen pflegt zu bin- den/ und dein Christallenstrom hier durch die Felder trillt/ da hier/ hier nim mein Buch/ des Himmels Eden- bild/ die
Roſen Gepuͤſche nein/ Edle Marnia/ nein/ Edle Nymſe/ nein/ſie ſollen deinen Schatz noch oftermals anlachen. Drauf hub er alles auf/ uñ bracht es/ Nymfe/ dir. Nun lieb ich duppelt dich von wegen dein und ihr. LVI. An das Roſenthal. Du biſt es Roſenthal/ das mich ſo traurig ſah. Vmb ſeine Wieſen her mit rothen Augen gehen. Du biſt es du/ nur du/ du ſchienſt mir beyzuſtehen/ als ich betraurete die liebe Marnia. (da/ Nun mach dich wider auf. An deinen Stroͤmen da geht ein ſchoͤnes Kind/ das leſt ſich dich bewehen. Den blauen Najaden/ den liſpelnden Napeen koͤmt ſie mit ihrer Zier auch gar/ auch gar zu nah. Vnd diß iſt meine Glut. Hilf/ hilf vor dieſes mal/ du Spielhaus der Natur/ und gib ſie mir zu eigen/ ich wil mich gegen dir recht danckbarlich erzeigen/ hilf/ weil du helffen kanſt/ du werthes Roſenthal. Wie aber/ fragſtu mich uͤm ſie und ihre Sitten? Sie iſt bey jenes Laub lebhaftig angeſchnitten. LVII. An eine andere. Hier/ wo das klare Gold uͤm deine Wurtzeln quillt/ und iederman dich ehrt als Koͤnigin der Linden/ hier wo man einen Strauß von Roſen pflegt zu bin- den/ und dein Chriſtallẽſtrom hier durch die Felder trillt/ da hier/ hier nim mein Buch/ des Himmels Eden- bild/ die
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Roſen Gepuͤſche
nein/ Edle Marnia/ nein/ Edle Nymſe/ nein/
ſie ſollen deinen Schatz noch oftermals anlachen.
Drauf hub er alles auf/ uñ bracht es/ Nymfe/ dir.
Nun lieb ich duppelt dich von wegen dein und ihr.
LVI.
An das Roſenthal.
Du biſt es Roſenthal/ das mich ſo traurig ſah.
Vmb ſeine Wieſen her mit rothen Augen gehen.
Du biſt es du/ nur du/ du ſchienſt mir beyzuſtehen/
als ich betraurete die liebe Marnia. (da/
Nun mach dich wider auf. An deinen Stroͤmen
da geht ein ſchoͤnes Kind/ das leſt ſich dich bewehen.
Den blauen Najaden/ den liſpelnden Napeen
koͤmt ſie mit ihrer Zier auch gar/ auch gar zu nah.
Vnd diß iſt meine Glut. Hilf/ hilf vor dieſes mal/
du Spielhaus der Natur/ und gib ſie mir zu eigen/
ich wil mich gegen dir recht danckbarlich erzeigen/
hilf/ weil du helffen kanſt/ du werthes Roſenthal.
Wie aber/ fragſtu mich uͤm ſie und ihre Sitten?
Sie iſt bey jenes Laub lebhaftig angeſchnitten.
LVII.
An eine andere.
Hier/ wo das klare Gold uͤm deine Wurtzeln quillt/
und iederman dich ehrt als Koͤnigin der Linden/
hier wo man einen Strauß von Roſen pflegt zu bin-
den/
und dein Chriſtallẽſtrom hier durch die Felder trillt/
da hier/ hier nim mein Buch/ des Himmels Eden-
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die
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