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Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.

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Rosen-Gepüsche
XLI.
An die unpäßliche Marnia.
DV kömst mir/ Marnia/ recht etwas schläffrig für/
als wie du etwa pflegst/ wenn du bist anfgestan-
den.    (Banden.
Das Haar fleucht üm dich her/ befreyt von allen
Die Wangen haben nicht/ wie sonsten ihre Zier.
Die Lippen sehen blaß/ der Mund ist dürre dir.
Den Augen ist ihr Glantz nicht/ wie zuvor/ verhanden.
Das Hertze wegert sich in deiner Brnst zu stranden/
der gantze Leib ist mat/ und faul/ und schläffrig hier.
Was sol ich/ Marnia/ auß diesem Stande schlies-
sen?
Vielleicht hastu die Nacht zu sehr vergnügen müssen?
Wol felig ist den der/ der dir gestanden bey.
Kömt aber ohn gefehr das/ daß du etwas trübe
und etwas Wässricht siehst/ von deiner heissen Liebe/
so wolt ich/ Lieb/ daß ich desselben Vrsach sey.
XLII.
Nur Marniens Kuß.
DJe Galathee schmatzt/ und reichet lange Küsse.
Sie/ meine Marnia/ gibt was gelinder sie.
Die Doris zwickt darzu/ und naget je und je
des Mundes Widerpart üm die gewünschten Flüsse.
Wolan/ erwehle dir den besten/ der rechte süsse
und recht verzuckert ist. Kein hören das gilt hie/
der Schmack/ nur der vergnügt. Was eine kleine
Müh.
und lange Kurtzweil hat/ das/ das hat Händ und Füsse.
Man
M ij
Roſen-Gepuͤſche
XLI.
An die unpaͤßliche Marnia.
DV koͤmſt mir/ Marnia/ recht etwas ſchlaͤffrig fuͤr/
als wie du etwa pflegſt/ wenn du biſt anfgeſtan-
den.    (Banden.
Das Haar fleucht uͤm dich her/ befreyt von allen
Die Wangen haben nicht/ wie ſonſten ihre Zier.
Die Lippen ſehen blaß/ der Mund iſt duͤrre dir.
Den Augen iſt ihr Glantz nicht/ wie zuvor/ verhanden.
Das Hertze wegert ſich in deiner Brnſt zu ſtranden/
der gantze Leib iſt mat/ und faul/ und ſchlaͤffrig hier.
Was ſol ich/ Marnia/ auß dieſem Stande ſchlieſ-
ſen?
Vielleicht haſtu die Nacht zu ſehr vergnuͤgen muͤſſen?
Wol felig iſt den der/ der dir geſtanden bey.
Koͤmt aber ohn gefehr das/ daß du etwas truͤbe
und etwas Waͤſſricht ſiehſt/ von deiner heiſſen Liebe/
ſo wolt ich/ Lieb/ daß ich deſſelben Vrſach ſey.
XLII.
Nur Marniens Kuß.
DJe Galathee ſchmatzt/ und reichet lange Kuͤſſe.
Sie/ meine Marnia/ gibt was gelinder ſie.
Die Doris zwickt darzu/ und naget je und je
des Mundes Widerpart uͤm die gewuͤnſchten Fluͤſſe.
Wolan/ erwehle dir den beſten/ der rechte ſuͤſſe
und recht verzuckert iſt. Kein hoͤren das gilt hie/
der Schmack/ nur der vergnuͤgt. Was eine kleine
Muͤh.
und lange Kurtzweil hat/ das/ das hat Haͤnd uñ Fuͤſſe.
Man
M ij
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[159/0179] Roſen-Gepuͤſche XLI. An die unpaͤßliche Marnia. DV koͤmſt mir/ Marnia/ recht etwas ſchlaͤffrig fuͤr/ als wie du etwa pflegſt/ wenn du biſt anfgeſtan- den. (Banden. Das Haar fleucht uͤm dich her/ befreyt von allen Die Wangen haben nicht/ wie ſonſten ihre Zier. Die Lippen ſehen blaß/ der Mund iſt duͤrre dir. Den Augen iſt ihr Glantz nicht/ wie zuvor/ verhanden. Das Hertze wegert ſich in deiner Brnſt zu ſtranden/ der gantze Leib iſt mat/ und faul/ und ſchlaͤffrig hier. Was ſol ich/ Marnia/ auß dieſem Stande ſchlieſ- ſen? Vielleicht haſtu die Nacht zu ſehr vergnuͤgen muͤſſen? Wol felig iſt den der/ der dir geſtanden bey. Koͤmt aber ohn gefehr das/ daß du etwas truͤbe und etwas Waͤſſricht ſiehſt/ von deiner heiſſen Liebe/ ſo wolt ich/ Lieb/ daß ich deſſelben Vrſach ſey. XLII. Nur Marniens Kuß. DJe Galathee ſchmatzt/ und reichet lange Kuͤſſe. Sie/ meine Marnia/ gibt was gelinder ſie. Die Doris zwickt darzu/ und naget je und je des Mundes Widerpart uͤm die gewuͤnſchten Fluͤſſe. Wolan/ erwehle dir den beſten/ der rechte ſuͤſſe und recht verzuckert iſt. Kein hoͤren das gilt hie/ der Schmack/ nur der vergnuͤgt. Was eine kleine Muͤh. und lange Kurtzweil hat/ das/ das hat Haͤnd uñ Fuͤſſe. Man M ij

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653/179>, abgerufen am 27.11.2024.