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Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.

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D. S. drittes


I.
Er liebet.
MEin liebster Freund ist wund/ mit mir
hats nun Gefahr/
weil meine Marnia so plötzlich sich er-
wecket/
und üm mein Hertz herüm ihr Bildnüß aufgestecket.
Mein liebster Freund ist wund/ ich brenne gantz und
gar.
Wo bistu Freyheit nun/ die mein so zartes Haar
mit ihres Goldes Glantz hat allezeit verdecket?
Wo bistu Phöbus hin? Wer hat dich so erschrecket?
Bleib hier/ verlaß mich nicht/ bleib hier mit deiner
Schaar.
Apollo/ ja du bleibst auf meinen Helicon.
So kom und setze dich zu Venus kleinen Sohn/
und meiner Marnien/ die meine Feder reitzen.
Auf! Schönste von der Welt/ dir geb ich eintzig
mich/
Apollo bleibt mir hold/ mein Verß steigt über sich.
Nun mag ich eulen nicht/ ich kan mit Falcken beitzen.
II.
Aus den Anacreon.
Gold ist zuwider mir. Groß Reichthumb mag ich
nicht.
Ein
D. S. drittes


I.
Er liebet.
MEin liebſter Freund iſt wund/ mit mir
hats nun Gefahr/
weil meine Marnia ſo ploͤtzlich ſich er-
wecket/
und uͤm mein Hertz heruͤm ihr Bildnuͤß aufgeſtecket.
Mein liebſter Freund iſt wund/ ich brenne gantz und
gar.
Wo biſtu Freyheit nun/ die mein ſo zartes Haar
mit ihres Goldes Glantz hat allezeit verdecket?
Wo biſtu Phoͤbus hin? Wer hat dich ſo erſchrecket?
Bleib hier/ verlaß mich nicht/ bleib hier mit deiner
Schaar.
Apollo/ ja du bleibſt auf meinen Helicon.
So kom und ſetze dich zu Venus kleinen Sohn/
und meiner Marnien/ die meine Feder reitzen.
Auf! Schoͤnſte von der Welt/ dir geb ich eintzig
mich/
Apollo bleibt mir hold/ mein Verß ſteigt uͤber ſich.
Nun mag ich eulen nicht/ ich kan mit Falckẽ beitzen.
II.
Aus den Anacreon.
Gold iſt zuwider mir. Groß Reichthumb mag ich
nicht.
Ein
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[132/0152] D. S. drittes I. Er liebet. MEin liebſter Freund iſt wund/ mit mir hats nun Gefahr/ weil meine Marnia ſo ploͤtzlich ſich er- wecket/ und uͤm mein Hertz heruͤm ihr Bildnuͤß aufgeſtecket. Mein liebſter Freund iſt wund/ ich brenne gantz und gar. Wo biſtu Freyheit nun/ die mein ſo zartes Haar mit ihres Goldes Glantz hat allezeit verdecket? Wo biſtu Phoͤbus hin? Wer hat dich ſo erſchrecket? Bleib hier/ verlaß mich nicht/ bleib hier mit deiner Schaar. Apollo/ ja du bleibſt auf meinen Helicon. So kom und ſetze dich zu Venus kleinen Sohn/ und meiner Marnien/ die meine Feder reitzen. Auf! Schoͤnſte von der Welt/ dir geb ich eintzig mich/ Apollo bleibt mir hold/ mein Verß ſteigt uͤber ſich. Nun mag ich eulen nicht/ ich kan mit Falckẽ beitzen. II. Aus den Anacreon. Gold iſt zuwider mir. Groß Reichthumb mag ich nicht. Ein

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653/152>, abgerufen am 27.11.2024.