Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.Rosen-Gepüsche. Wol mir/ wenn ich die Hand Dir dreymal solte küssen/ So wird ein Deamant Dich in mein Hertze schliessen/ Kein Todt/ kein rauer Wind Solt mich von dannen wehn/ Müst ich auch gleich geschwind Darüber untergehn. Dein aufgewelbter Leib/ und alle deine Glieder/ Schlägt Jupitern sein Weib An Glantz und Schönheit nieder. Der Griechen Wunderwerck (Hastu dich nur bewegt) Jst gegen dir ein Berg/ Der keine Blumen trägt. Das Haupt/ der Hals/ das Haar/ Der Mund/ die reiffen Brüste/ Die Hand/ das Augenklar/ Sind meines Lebens Lüste. Der Sinnen Macht und Kunst/ So Tugend angelegt/ und was die Schönheit sonst Bey dir verborgen trägt: Diß ist das feste Band/ Mit welchen du kanst binden Den häresten Deamant/ Der auf der Welt zu finden. Der Wangen Gold-Auror/ Der Stirnen Helffenbein. Die C jv
Roſen-Gepuͤſche. Wol mir/ wenn ich die Hand Dir dreymal ſolte kuͤſſen/ So wird ein Deamant Dich in mein Hertze ſchlieſſen/ Kein Todt/ kein rauer Wind Solt mich von dannen wehn/ Muͤſt ich auch gleich geſchwind Daruͤber untergehn. Dein aufgewelbter Leib/ und alle deine Glieder/ Schlaͤgt Jupitern ſein Weib An Glantz und Schoͤnheit nieder. Der Griechen Wunderwerck (Haſtu dich nur bewegt) Jſt gegen dir ein Berg/ Der keine Blumen traͤgt. Das Haupt/ der Hals/ das Haar/ Der Mund/ die reiffen Bruͤſte/ Die Hand/ das Augenklar/ Sind meines Lebens Luͤſte. Der Sinnen Macht und Kunſt/ So Tugend angelegt/ und was die Schoͤnheit ſonſt Bey dir verborgen traͤgt: Diß iſt das feſte Band/ Mit welchen du kanſt binden Den haͤreſten Deamant/ Der auf der Welt zu finden. Der Wangen Gold-Auror/ Der Stirnen Helffenbein. Die C jv
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Roſen-Gepuͤſche.
Wol mir/ wenn ich die Hand
Dir dreymal ſolte kuͤſſen/
So wird ein Deamant
Dich in mein Hertze ſchlieſſen/
Kein Todt/ kein rauer Wind
Solt mich von dannen wehn/
Muͤſt ich auch gleich geſchwind
Daruͤber untergehn.
Dein aufgewelbter Leib/
und alle deine Glieder/
Schlaͤgt Jupitern ſein Weib
An Glantz und Schoͤnheit nieder.
Der Griechen Wunderwerck
(Haſtu dich nur bewegt)
Jſt gegen dir ein Berg/
Der keine Blumen traͤgt.
Das Haupt/ der Hals/ das Haar/
Der Mund/ die reiffen Bruͤſte/
Die Hand/ das Augenklar/
Sind meines Lebens Luͤſte.
Der Sinnen Macht und Kunſt/
So Tugend angelegt/
und was die Schoͤnheit ſonſt
Bey dir verborgen traͤgt:
Diß iſt das feſte Band/
Mit welchen du kanſt binden
Den haͤreſten Deamant/
Der auf der Welt zu finden.
Der Wangen Gold-Auror/
Der Stirnen Helffenbein.
Die
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Zitationshilfe: | Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1650/67>, abgerufen am 16.02.2025. |