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Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.

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Rosen-Gepüsche.
Die Sammet-Blumen seyn gepriesen/
Weil jhnen keine Zier gebricht.
Küß-Rosen von den Wangen-Wiesen
Verachte warlich keiner nicht.
Ein ander rühme dieser Zier/
Lieb/ die Küß-Rosen gehen für.
Die Lilje wird belobt genennet
Von dem/ der sie recht brauchen kan.
Wer aber die Küß-Rosen kennet/
Setzt Liljen Schnee-Geruch hindan.
Ein ander rühme dieser Zier/
Lieb/ die Küß-Rosen gehen für.
Man hebt das Silber der Narcissen
Hier von der Erden Himmel-an:
Küß-Rosen an den Mundes-Flüssen
Behalten doch die Lobes-Fahn.
Ein ander rühme dieser Zier/
Lieb/ die Küß-Rosen gehen für.
Die Tausentschönen liebt ein jeder/
und zeugt sie andern Blumen vor.
Weiß aber nicht/ daß/ jhm zuwider/
Küß-Rosen steigen mehr empor.
Ein ander rühme dieser Zier/
Lieb/ die Kuß-Rosen gehen für.
Thau-Perlen können früh erguicken
Den gelb-und halb verdorrten Klee.
Kan ich auf Rosen Rosen pflücken/
Entwehnet sich das Schmertzen-weh.
Ein ander rühme dieser Zier/
Lieb/ die Küß-Rosen gehen für.
Nim/
Roſen-Gepuͤſche.
Die Sammet-Blumen ſeyn geprieſen/
Weil jhnen keine Zier gebricht.
Kuͤß-Roſen von den Wangen-Wieſen
Verachte warlich keiner nicht.
Ein ander ruͤhme dieſer Zier/
Lieb/ die Kuͤß-Roſen gehen fuͤr.
Die Lilje wird belobt genennet
Von dem/ der ſie recht brauchen kan.
Wer aber die Kuͤß-Roſen kennet/
Setzt Liljen Schnee-Geruch hindan.
Ein ander ruͤhme dieſer Zier/
Lieb/ die Kuͤß-Roſen gehen fuͤr.
Man hebt das Silber der Narciſſen
Hier von der Erden Himmel-an:
Kuͤß-Roſen an den Mundes-Fluͤſſen
Behalten doch die Lobes-Fahn.
Ein ander ruͤhme dieſer Zier/
Lieb/ die Kuͤß-Roſen gehen fuͤr.
Die Tauſentſchoͤnen liebt ein jeder/
und zeugt ſie andern Blumen vor.
Weiß aber nicht/ daß/ jhm zuwider/
Kuͤß-Roſen ſteigen mehr empor.
Ein ander ruͤhme dieſer Zier/
Lieb/ die Kuß-Roſen gehen fuͤr.
Thau-Perlen koͤnnen fruͤh erguicken
Den gelb-und halb verdorrten Klee.
Kan ich auf Roſen Roſen pfluͤcken/
Entwehnet ſich das Schmertzen-weh.
Ein ander ruͤhme dieſer Zier/
Lieb/ die Kuͤß-Roſen gehen fuͤr.
Nim/
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[15/0043] Roſen-Gepuͤſche. Die Sammet-Blumen ſeyn geprieſen/ Weil jhnen keine Zier gebricht. Kuͤß-Roſen von den Wangen-Wieſen Verachte warlich keiner nicht. Ein ander ruͤhme dieſer Zier/ Lieb/ die Kuͤß-Roſen gehen fuͤr. Die Lilje wird belobt genennet Von dem/ der ſie recht brauchen kan. Wer aber die Kuͤß-Roſen kennet/ Setzt Liljen Schnee-Geruch hindan. Ein ander ruͤhme dieſer Zier/ Lieb/ die Kuͤß-Roſen gehen fuͤr. Man hebt das Silber der Narciſſen Hier von der Erden Himmel-an: Kuͤß-Roſen an den Mundes-Fluͤſſen Behalten doch die Lobes-Fahn. Ein ander ruͤhme dieſer Zier/ Lieb/ die Kuͤß-Roſen gehen fuͤr. Die Tauſentſchoͤnen liebt ein jeder/ und zeugt ſie andern Blumen vor. Weiß aber nicht/ daß/ jhm zuwider/ Kuͤß-Roſen ſteigen mehr empor. Ein ander ruͤhme dieſer Zier/ Lieb/ die Kuß-Roſen gehen fuͤr. Thau-Perlen koͤnnen fruͤh erguicken Den gelb-und halb verdorrten Klee. Kan ich auf Roſen Roſen pfluͤcken/ Entwehnet ſich das Schmertzen-weh. Ein ander ruͤhme dieſer Zier/ Lieb/ die Kuͤß-Roſen gehen fuͤr. Nim/

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1650/43>, abgerufen am 23.11.2024.