Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.Rosen-Gepüsche Die gar wenig nützen?Schönheit/ Wind und Liebe Stehn in einem Siebe/ Sonder Preiß und stützen/ Wind. Kind/ blind zu bleiben. Wolan/ laß dich nur immer verführen Deines beröhteten Mundes Zier. Jch/ Jch will bezieren Mit dem Grabesteine Glieder und Gebeine/ und mich selbst verlieren. Noth/ Todt/ Gott ich sterbe. VII Die schädliche und nicht schäd- liche liebe. KAn wol einer mir ansagen/ Daß er sehr verliebet sey? Niemand/ hoff ich/ wird sich klagen über solche Gäuckeley. Venus doch zu Damon spricht: Du/ und Laura gläubt es nicht. Die verliebten Augen-blicke Brennen Hertz und Geister an/ Daß man sich bey rechten Glücke Jn der Brunst nicht kennen kan. Venus doch zu Damon spricht; Du/ und Laura gläubt es nicht Auff den zarten Jungfer-Wangen Blühet Noht/ und reiffet Pein. Dör- A v
Roſen-Gepuͤſche Die gar wenig nuͤtzen?Schoͤnheit/ Wind und Liebe Stehn in einem Siebe/ Sonder Preiß und ſtuͤtzen/ Wind. Kind/ blind zu bleiben. Wolan/ laß dich nur immer verfuͤhren Deines beroͤhteten Mundes Zier. Jch/ Jch will bezieren Mit dem Grabeſteine Glieder und Gebeine/ und mich ſelbſt verlieren. Noth/ Todt/ Gott ich ſterbe. VII Die ſchaͤdliche und nicht ſchaͤd- liche liebe. KAn wol einer mir anſagen/ Daß er ſehr verliebet ſey? Niemand/ hoff ich/ wird ſich klagen uͤber ſolche Gaͤuckeley. Venus doch zu Damon ſpricht: Du/ und Laura glaͤubt es nicht. Die verliebten Augen-blicke Brennen Hertz und Geiſter an/ Daß man ſich bey rechten Gluͤcke Jn der Brunſt nicht kennen kan. Venus doch zu Damon ſpricht; Du/ und Laura glaͤubt es nicht Auff den zarten Jungfer-Wangen Bluͤhet Noht/ und reiffet Pein. Doͤr- A v
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg n="7"> <pb facs="#f0037" n="9"/> <fw place="top" type="header">Roſen-Gepuͤſche</fw><lb/> <l>Die gar wenig nuͤtzen?</l><lb/> <l>Schoͤnheit/ Wind und Liebe</l><lb/> <l>Stehn in einem Siebe/</l><lb/> <l>Sonder Preiß und ſtuͤtzen/</l><lb/> <l>Wind. Kind/ blind zu bleiben.</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <l>Wolan/ laß dich nur immer verfuͤhren</l><lb/> <l>Deines beroͤhteten Mundes Zier.</l><lb/> <l>Jch/ Jch will bezieren</l><lb/> <l>Mit dem Grabeſteine</l><lb/> <l>Glieder und Gebeine/</l><lb/> <l>und mich ſelbſt verlieren.</l><lb/> <l>Noth/ Todt/ Gott ich ſterbe.</l> </lg> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">VII</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#fr">Die ſchaͤdliche und nicht ſchaͤd-<lb/> liche liebe.</hi> </head><lb/> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">K</hi>An wol einer mir anſagen/</l><lb/> <l>Daß er ſehr verliebet ſey?</l><lb/> <l>Niemand/ hoff ich/ wird ſich klagen</l><lb/> <l>uͤber ſolche Gaͤuckeley.</l><lb/> <l>Venus doch zu Damon ſpricht:</l><lb/> <l>Du/ und Laura glaͤubt es nicht.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Die verliebten Augen-blicke</l><lb/> <l>Brennen Hertz und Geiſter an/</l><lb/> <l>Daß man ſich bey rechten Gluͤcke</l><lb/> <l>Jn der Brunſt nicht kennen kan.</l><lb/> <l>Venus doch zu Damon ſpricht;</l><lb/> <l>Du/ und Laura glaͤubt es nicht</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Auff den zarten Jungfer-Wangen</l><lb/> <l>Bluͤhet Noht/ und reiffet Pein.</l><lb/> <fw place="bottom" type="sig">A v</fw> <fw place="bottom" type="catch">Doͤr-</fw><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [9/0037]
Roſen-Gepuͤſche
Die gar wenig nuͤtzen?
Schoͤnheit/ Wind und Liebe
Stehn in einem Siebe/
Sonder Preiß und ſtuͤtzen/
Wind. Kind/ blind zu bleiben.
Wolan/ laß dich nur immer verfuͤhren
Deines beroͤhteten Mundes Zier.
Jch/ Jch will bezieren
Mit dem Grabeſteine
Glieder und Gebeine/
und mich ſelbſt verlieren.
Noth/ Todt/ Gott ich ſterbe.
VII
Die ſchaͤdliche und nicht ſchaͤd-
liche liebe.
KAn wol einer mir anſagen/
Daß er ſehr verliebet ſey?
Niemand/ hoff ich/ wird ſich klagen
uͤber ſolche Gaͤuckeley.
Venus doch zu Damon ſpricht:
Du/ und Laura glaͤubt es nicht.
Die verliebten Augen-blicke
Brennen Hertz und Geiſter an/
Daß man ſich bey rechten Gluͤcke
Jn der Brunſt nicht kennen kan.
Venus doch zu Damon ſpricht;
Du/ und Laura glaͤubt es nicht
Auff den zarten Jungfer-Wangen
Bluͤhet Noht/ und reiffet Pein.
Doͤr-
A v
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |