Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.zimmer (in deren eins die Cleopatra vor ein MODESTAE VOLUPTATI, Denn wie manche den wein zur lust trincken zimmer (in deren eins die Cleopatra vor ein MODESTÆ VOLUPTATI, Denn wie manche den wein zur luſt trincken <TEI> <text> <front> <div type="preface"> <p><pb facs="#f0024"/> zimmer (in deren eins die Cleopatra vor ein<lb/> Talend hat ſtreuen laſſen) darein die verlieb-<lb/> te zu ſammen kommen/ gebrauchet worden/<lb/> voraus zu geſchweigen. Roſengepuͤſche abe<lb/> habe ich es nennen wollen/ dieweil ich kein<lb/> ſonderliche Ordnung gehalten und in acht<lb/> genommen habe. Diß ſey kurtzlich die ant-<lb/> wort auf dein ungegruͤndtes vorbringen.<lb/> Wirſtu nu die Roſen mit glimp<supplied>ſſ</supplied>e brechen/<lb/> ſo wird dir kein dorn zu wieder ſein/ wirſtu<lb/> aber mit unvernunfft hinzufahren/ ſo wirſtu<lb/> empfinden/ dz ſie dir mehr als du ihnen ſcha-<lb/> den zu fuͤgen werden. Jch gebrauche mich<lb/> hier einzig und allein deſſen/ das die Roſen<lb/> Jungfern/ das iſt keuſche und reine Blumen<lb/> ſein/ welche niemand zu einigen argen veran-<lb/> laſſen koͤnnen/ und laſſe mir dieſe uͤberſchriffe<lb/> gefallen/ die an einem uͤberaus ſchoͤnen Luſt-<lb/> garten in Niederland ſtehen ſoll.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">MODESTÆ VOLUPTATI,<lb/> NON VANITATI.</hi> </hi> </hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#c">Denn wie manche den wein zur luſt trincken<lb/> das vollſauffen aber andern befehlen/ alſo<lb/> wil ich meine Poetiſche Ergetzligkeit<lb/> auch gedeutet haben.<lb/><hi rendition="#fr">Lebe wol.</hi></hi> </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div><lb/> </front> </text> </TEI> [0024]
zimmer (in deren eins die Cleopatra vor ein
Talend hat ſtreuen laſſen) darein die verlieb-
te zu ſammen kommen/ gebrauchet worden/
voraus zu geſchweigen. Roſengepuͤſche abe
habe ich es nennen wollen/ dieweil ich kein
ſonderliche Ordnung gehalten und in acht
genommen habe. Diß ſey kurtzlich die ant-
wort auf dein ungegruͤndtes vorbringen.
Wirſtu nu die Roſen mit glimpſſe brechen/
ſo wird dir kein dorn zu wieder ſein/ wirſtu
aber mit unvernunfft hinzufahren/ ſo wirſtu
empfinden/ dz ſie dir mehr als du ihnen ſcha-
den zu fuͤgen werden. Jch gebrauche mich
hier einzig und allein deſſen/ das die Roſen
Jungfern/ das iſt keuſche und reine Blumen
ſein/ welche niemand zu einigen argen veran-
laſſen koͤnnen/ und laſſe mir dieſe uͤberſchriffe
gefallen/ die an einem uͤberaus ſchoͤnen Luſt-
garten in Niederland ſtehen ſoll.
MODESTÆ VOLUPTATI,
NON VANITATI.
Denn wie manche den wein zur luſt trincken
das vollſauffen aber andern befehlen/ alſo
wil ich meine Poetiſche Ergetzligkeit
auch gedeutet haben.
Lebe wol.
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