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Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.

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Rosen-Gepüsche.
DJr/ meine Marnia/ dir schwur ich einen Eyd
Auf doiner Asche dort/ und dort auf deinen Bei-
nen/
Jch wolte keine mehr/ als dich alleine meynen.
Jtzt sol ich treuloß seyn/ jetzt findet sich der Streit.
Hier ist dein Ebenbild. Hier geht mein nenes Leid/
Der Mund/ das braune Haar/ die sehen gleich den
Deinen/
Kein Rosenblat kan sich so miteinander einen/
Als jhre schöne Zucht und deine Trefligkeit.
Was fang ich endlich an mit jhr/ mit mir/ und dir/
Jch bin aufs neue wund. Sie gönnt mir jhre Blicke.
Dich nur/ nur eintzig dich/ dich halt ich nicht zurücke.
Diß ist die neue Pein/ die mich selbst raubet mir.
Sey ruhig Marnia/ laß sich den Eyfer stillen.
LII.
An die versiorbene Marnia/ wegen
seiner neuen Liebe.
SJe ist mir hertzlich lieb/ ich muß es dir gestehen/
Bild meiner ersten Glut/ Sie ist mir hertzlich
lieb.
Laß es nur darüm seyn/ Mein eintzig angetrieb
Hofft nur auf deine Gunst und auf jhr wolergehen.
Leander der bin ich. Du bist der sturm der Seen/
Kalt/ neidisch/ und mein Feind. Vnd sie/ sie ist ein
Dieb.
Bin ich von ihr geraubt/ so dars der Hosnung Sieb/
Nechst andern/ das mich stürtzt mir nicht das Liecht
verdrehen.
Von
L jv
Roſen-Gepuͤſche.
DJr/ meine Marnia/ dir ſchwur ich einen Eyd
Auf doiner Aſche dort/ und dort auf deinen Bei-
nen/
Jch wolte keine mehr/ als dich alleine meynen.
Jtzt ſol ich treuloß ſeyn/ jetzt findet ſich der Streit.
Hier iſt dein Ebenbild. Hier geht mein nenes Leid/
Der Mund/ das braune Haar/ die ſehen gleich den
Deinen/
Kein Roſenblat kan ſich ſo miteinander einen/
Als jhre ſchoͤne Zucht und deine Trefligkeit.
Was fang ich endlich an mit jhr/ mit mir/ und dir/
Jch bin aufs neue wund. Sie goͤnnt mir jhre Blicke.
Dich nur/ nur eintzig dich/ dich halt ich nicht zuruͤcke.
Diß iſt die neue Pein/ die mich ſelbſt raubet mir.
Sey ruhig Marnia/ laß ſich den Eyfer ſtillen.
LII.
An die verſiorbene Marnia/ wegen
ſeiner neuen Liebe.
SJe iſt mir hertzlich lieb/ ich muß es dir geſtehen/
Bild meiner erſten Glut/ Sie iſt mir hertzlich
lieb.
Laß es nur daruͤm ſeyn/ Mein eintzig angetrieb
Hofft nur auf deine Gunſt und auf jhr wolergehen.
Leander der bin ich. Du biſt der ſturm der Seen/
Kalt/ neidiſch/ und mein Feind. Vnd ſie/ ſie iſt ein
Dieb.
Bin ich von ihr geraubt/ ſo darſ der Hoſnung Sieb/
Nechſt andern/ das mich ſtuͤrtzt mir nicht das Liecht
verdrehen.
Von
L jv
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[167/0195] Roſen-Gepuͤſche. DJr/ meine Marnia/ dir ſchwur ich einen Eyd Auf doiner Aſche dort/ und dort auf deinen Bei- nen/ Jch wolte keine mehr/ als dich alleine meynen. Jtzt ſol ich treuloß ſeyn/ jetzt findet ſich der Streit. Hier iſt dein Ebenbild. Hier geht mein nenes Leid/ Der Mund/ das braune Haar/ die ſehen gleich den Deinen/ Kein Roſenblat kan ſich ſo miteinander einen/ Als jhre ſchoͤne Zucht und deine Trefligkeit. Was fang ich endlich an mit jhr/ mit mir/ und dir/ Jch bin aufs neue wund. Sie goͤnnt mir jhre Blicke. Dich nur/ nur eintzig dich/ dich halt ich nicht zuruͤcke. Diß iſt die neue Pein/ die mich ſelbſt raubet mir. Sey ruhig Marnia/ laß ſich den Eyfer ſtillen. LII. An die verſiorbene Marnia/ wegen ſeiner neuen Liebe. SJe iſt mir hertzlich lieb/ ich muß es dir geſtehen/ Bild meiner erſten Glut/ Sie iſt mir hertzlich lieb. Laß es nur daruͤm ſeyn/ Mein eintzig angetrieb Hofft nur auf deine Gunſt und auf jhr wolergehen. Leander der bin ich. Du biſt der ſturm der Seen/ Kalt/ neidiſch/ und mein Feind. Vnd ſie/ ſie iſt ein Dieb. Bin ich von ihr geraubt/ ſo darſ der Hoſnung Sieb/ Nechſt andern/ das mich ſtuͤrtzt mir nicht das Liecht verdrehen. Von L jv

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1650/195>, abgerufen am 28.11.2024.