Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.Rosen-Gepüsche. Gib Hitze/ wie bißher mit aufgeschoßnen Flammen/Ruf alles Feuerwerck auf deiner Post zusammen/ Daß sie auch brennen kan sich und jhr keusches Blut/ Brenn immer Tag und Nacht/ ob schon der fre- che Muth Nicht alsobald erkent den Quell der Liebes-Ammen/ Sie macht es so mit dir/ wie der/ der auf den Dammen Mir endlich noch ein Spiel stat hoher Freundschaft thut. Durch Hitze wird zuletzt das klare Silber rein. Ein Feuer-Ofen zwingt den harten Eisenstein/ Der König des Metalls läst sich auch feige finden/ Brenn Hertze wie du brennst. Jhr auserlesnes Gold Wird noch von deiner Gluht Bergunter hingerollt. Brenn Hertze/ wie du brennst. Sie wird sich wol entzünden. XXXVI. An die unerträgliche Liebe. JSt denn der Himmels. Saal dein rechtes Va- terland? Hat denn die Venus dich/ so/ wie man sagt/ geboren? Jst denn der Nectar dir zu deinen Tranck erkoren? Jst dir denn Ambrosin zur Speise zuerkant? Warüm denn wanderstu alhier durch See und Land?(ren? Warüm hastu denn/ mich zu quälen/ dich verschwo- Warüm denn brennestu den/ der bereit verlohren? Der Freyheit theures Gold/ mit deiner stoltzen Hand? Warüm
Roſen-Gepuͤſche. Gib Hitze/ wie bißher mit aufgeſchoßnen Flammen/Ruf alles Feuerwerck auf deiner Poſt zuſammen/ Daß ſie auch breñen kan ſich und jhr keuſches Blut/ Brenn immer Tag und Nacht/ ob ſchon der fre- che Muth Nicht alſobald erkent den Quell der Liebes-Ammen/ Sie macht es ſo mit dir/ wie der/ der auf den Dam̃en Mir endlich noch ein Spiel ſtat hoher Freundſchaft thut. Durch Hitze wird zuletzt das klare Silber rein. Ein Feuer-Ofen zwingt den harten Eiſenſtein/ Der Koͤnig des Metalls laͤſt ſich auch feige finden/ Brenn Hertze wie du brennſt. Jhr auſerleſnes Gold Wird noch von deiner Gluht Bergunter hingerollt. Brenn Hertze/ wie du brennſt. Sie wird ſich wol entzuͤnden. XXXVI. An die unertraͤgliche Liebe. JSt denn der Himmels. Saal dein rechtes Va- terland? Hat denn die Venus dich/ ſo/ wie man ſagt/ geboren? Jſt denn der Nectar dir zu deinen Tranck erkoren? Jſt dir denn Ambroſin zur Speiſe zuerkant? Waruͤm denn wanderſtu alhier durch See und Land?(ren? Waruͤm haſtu denn/ mich zu quaͤlen/ dich verſchwo- Waruͤm denn brenneſtu den/ der bereit verlohren? Der Freyheit theures Gold/ mit deiner ſtoltzẽ Hand? Waruͤm
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="1"> <pb facs="#f0185" n="157"/> <fw place="top" type="header">Roſen-Gepuͤſche.</fw><lb/> <l>Gib Hitze/ wie bißher mit aufgeſchoßnen Flammen/</l><lb/> <l>Ruf alles Feuerwerck auf deiner Poſt zuſammen/</l><lb/> <l>Daß ſie auch breñen kan ſich und jhr keuſches Blut/</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Brenn immer Tag und Nacht/ ob ſchon der fre-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">che Muth</hi> </l><lb/> <l>Nicht alſobald erkent den Quell der Liebes-Ammen/</l><lb/> <l>Sie macht es ſo mit dir/ wie der/ der auf den Dam̃en</l><lb/> <l>Mir endlich noch ein Spiel ſtat hoher Freundſchaft</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">thut.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Durch Hitze wird zuletzt das klare Silber rein.</l><lb/> <l>Ein Feuer-Ofen zwingt den harten Eiſenſtein/</l><lb/> <l>Der Koͤnig des Metalls laͤſt ſich auch feige finden/</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Brenn Hertze wie du brennſt. Jhr auſerleſnes</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Gold</hi> </l><lb/> <l>Wird noch von deiner Gluht Bergunter hingerollt.</l><lb/> <l>Brenn Hertze/ wie du brennſt. Sie wird ſich wol</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">entzuͤnden.</hi> </l> </lg> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head><hi rendition="#aq">XXXVI</hi>.<lb/><hi rendition="#fr">An die unertraͤgliche Liebe.</hi></head><lb/> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">J</hi>St denn der Himmels. Saal dein rechtes Va-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">terland?</hi> </l><lb/> <l>Hat denn die Venus dich/ ſo/ wie man ſagt/ geboren?</l><lb/> <l>Jſt denn der Nectar dir zu deinen Tranck erkoren?</l><lb/> <l>Jſt dir denn Ambroſin zur Speiſe zuerkant?</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Waruͤm denn wanderſtu alhier durch See und</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Land?(ren?</hi> </l><lb/> <l>Waruͤm haſtu denn/ mich zu quaͤlen/ dich verſchwo-</l><lb/> <l>Waruͤm denn brenneſtu den/ der bereit verlohren?</l><lb/> <l>Der Freyheit theures Gold/ mit deiner ſtoltzẽ Hand?</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Waruͤm</fw><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [157/0185]
Roſen-Gepuͤſche.
Gib Hitze/ wie bißher mit aufgeſchoßnen Flammen/
Ruf alles Feuerwerck auf deiner Poſt zuſammen/
Daß ſie auch breñen kan ſich und jhr keuſches Blut/
Brenn immer Tag und Nacht/ ob ſchon der fre-
che Muth
Nicht alſobald erkent den Quell der Liebes-Ammen/
Sie macht es ſo mit dir/ wie der/ der auf den Dam̃en
Mir endlich noch ein Spiel ſtat hoher Freundſchaft
thut.
Durch Hitze wird zuletzt das klare Silber rein.
Ein Feuer-Ofen zwingt den harten Eiſenſtein/
Der Koͤnig des Metalls laͤſt ſich auch feige finden/
Brenn Hertze wie du brennſt. Jhr auſerleſnes
Gold
Wird noch von deiner Gluht Bergunter hingerollt.
Brenn Hertze/ wie du brennſt. Sie wird ſich wol
entzuͤnden.
XXXVI.
An die unertraͤgliche Liebe.
JSt denn der Himmels. Saal dein rechtes Va-
terland?
Hat denn die Venus dich/ ſo/ wie man ſagt/ geboren?
Jſt denn der Nectar dir zu deinen Tranck erkoren?
Jſt dir denn Ambroſin zur Speiſe zuerkant?
Waruͤm denn wanderſtu alhier durch See und
Land?(ren?
Waruͤm haſtu denn/ mich zu quaͤlen/ dich verſchwo-
Waruͤm denn brenneſtu den/ der bereit verlohren?
Der Freyheit theures Gold/ mit deiner ſtoltzẽ Hand?
Waruͤm
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |