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Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.

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D. S. ander
Wo die Elster ungetrübet
Jhren Schaum der Elbe giebet.

Floridan sang gleich den Heerden/
Wie sie solten feister werden/
Als ein Kleeblat-Nymfen kam.
Die beeiste Schnee-Gräfinne/
Salanen und Leuco rinne/
Die der Brüste süssen Nam
Jhm vor das schon eingeflösset/
Hatten Haar und Leib entblösset.
Floridan ruft zu den dreyen/
und Rosander half jhm schreyen:
Schöne Nymfen gebt mir was.
Jede wolt auf freyen Gassen
Sich vor andern sehen lassen.
Die Gräfinne suchte das/
und wolt Zipripor dein Leben
Myrthen-Laub dem Schäffer geben.
Salamene gieng nach Rosen/
Nach Violen und Zeitlosen/
An dem Strande hin und her.
Aber sie/ die Leucorinne/
Rief: Jhr Schwestern haltet inne/
Hier/ hier sind ich ohngefehr/
Was zum Ewigkeiten grünet/
und vor unsern Hirten dienet.
Brach darauf die Lorber-Reiser/
Die ein König und ein Weiser/
Als in einem Wapen führt.
Seine Haare wurden Blätter/
Mund

D. S. ander
Wo die Elſter ungetruͤbet
Jhren Schaum der Elbe giebet.

Floridan ſang gleich den Heerden/
Wie ſie ſolten feiſter werden/
Als ein Kleeblat-Nymfen kam.
Die beeiſte Schnee-Graͤfinne/
Salanen und Leuco rinne/
Die der Bruͤſte ſuͤſſen Nam
Jhm vor das ſchon eingefloͤſſet/
Hatten Haar und Leib entbloͤſſet.
Floridan ruft zu den dreyen/
und Roſander half jhm ſchreyen:
Schoͤne Nymfen gebt mir was.
Jede wolt auf freyen Gaſſen
Sich vor andern ſehen laſſen.
Die Graͤfinne ſuchte das/
und wolt Zipripor dein Leben
Myrthen-Laub dem Schaͤffer geben.
Salamene gieng nach Roſen/
Nach Violen und Zeitloſen/
An dem Strande hin und her.
Aber ſie/ die Leucorinne/
Rief: Jhr Schweſtern haltet inne/
Hier/ hier ſind ich ohngefehr/
Was zum Ewigkeiten gruͤnet/
und vor unſern Hirten dienet.
Brach darauf die Lorber-Reiſer/
Die ein Koͤnig und ein Weiſer/
Als in einem Wapen fuͤhrt.
Seine Haare wurden Blaͤtter/
Mund
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[104/0132] D. S. ander Wo die Elſter ungetruͤbet Jhren Schaum der Elbe giebet. Floridan ſang gleich den Heerden/ Wie ſie ſolten feiſter werden/ Als ein Kleeblat-Nymfen kam. Die beeiſte Schnee-Graͤfinne/ Salanen und Leuco rinne/ Die der Bruͤſte ſuͤſſen Nam Jhm vor das ſchon eingefloͤſſet/ Hatten Haar und Leib entbloͤſſet. Floridan ruft zu den dreyen/ und Roſander half jhm ſchreyen: Schoͤne Nymfen gebt mir was. Jede wolt auf freyen Gaſſen Sich vor andern ſehen laſſen. Die Graͤfinne ſuchte das/ und wolt Zipripor dein Leben Myrthen-Laub dem Schaͤffer geben. Salamene gieng nach Roſen/ Nach Violen und Zeitloſen/ An dem Strande hin und her. Aber ſie/ die Leucorinne/ Rief: Jhr Schweſtern haltet inne/ Hier/ hier ſind ich ohngefehr/ Was zum Ewigkeiten gruͤnet/ und vor unſern Hirten dienet. Brach darauf die Lorber-Reiſer/ Die ein Koͤnig und ein Weiſer/ Als in einem Wapen fuͤhrt. Seine Haare wurden Blaͤtter/ Mund

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1650/132>, abgerufen am 23.11.2024.