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Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.

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Rosen-Gepüsche.
Weil der helle Tag anbricht/
Alle Nymfen in den Heyden
Gehen nach den frischen Weiden/
Sylvia nur ich allein
Muß von dir verlassen seyn.

Luft und Himmel schallen wieder/
Samt der stummen Wüsteney/
Alles schwinget sein Gefieder
Durch ein süsses Feld-Geschrey
An den kühlen Wasser-Flüssen/
Den noch frühen Tag zu grüssen/
Sylvia nur ich allein
Muß von dir verlassen seyn.
Durch die Nacht hab ich gestanden/
und den Himmel angeschaut/
Ob Matuta bald verhanden/
Ob jhr rothes Haar bethaut.
Aber seit daß sie ist kommen
Hat sie mich mir selbst genommen/
Sylvia/ nur ich allein
Muß von dir verlassen seyn.
Lieblich lacht der Tag die Wiesen/
und den Tag die Felder an/
Die sonst oftermal gepriesen
Seiner Syrinx unser Pan.
Aber Hertze/ Mund und Sinnen
Müssen Traurigkeit beginnen/
Sylvia nur ich allein
Muß von dir verlassen seyn.
Meine Seel ist gantz erstorben/
und
F iij

Roſen-Gepuͤſche.
Weil der helle Tag anbricht/
Alle Nymfen in den Heyden
Gehen nach den friſchen Weiden/
Sylvia nur ich allein
Muß von dir verlaſſen ſeyn.

Luft und Himmel ſchallen wieder/
Samt der ſtummen Wuͤſteney/
Alles ſchwinget ſein Gefieder
Durch ein ſuͤſſes Feld-Geſchrey
An den kuͤhlen Waſſer-Fluͤſſen/
Den noch fruͤhen Tag zu gruͤſſen/
Sylvia nur ich allein
Muß von dir verlaſſen ſeyn.
Durch die Nacht hab ich geſtanden/
und den Himmel angeſchaut/
Ob Matuta bald verhanden/
Ob jhr rothes Haar bethaut.
Aber ſeit daß ſie iſt kommen
Hat ſie mich mir ſelbſt genommen/
Sylvia/ nur ich allein
Muß von dir verlaſſen ſeyn.
Lieblich lacht der Tag die Wieſen/
und den Tag die Felder an/
Die ſonſt oftermal geprieſen
Seiner Syrinx unſer Pan.
Aber Hertze/ Mund und Sinnen
Muͤſſen Traurigkeit beginnen/
Sylvia nur ich allein
Muß von dir verlaſſen ſeyn.
Meine Seel iſt gantz erſtorben/
und
F iij
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[85/0113] Roſen-Gepuͤſche. Weil der helle Tag anbricht/ Alle Nymfen in den Heyden Gehen nach den friſchen Weiden/ Sylvia nur ich allein Muß von dir verlaſſen ſeyn. Luft und Himmel ſchallen wieder/ Samt der ſtummen Wuͤſteney/ Alles ſchwinget ſein Gefieder Durch ein ſuͤſſes Feld-Geſchrey An den kuͤhlen Waſſer-Fluͤſſen/ Den noch fruͤhen Tag zu gruͤſſen/ Sylvia nur ich allein Muß von dir verlaſſen ſeyn. Durch die Nacht hab ich geſtanden/ und den Himmel angeſchaut/ Ob Matuta bald verhanden/ Ob jhr rothes Haar bethaut. Aber ſeit daß ſie iſt kommen Hat ſie mich mir ſelbſt genommen/ Sylvia/ nur ich allein Muß von dir verlaſſen ſeyn. Lieblich lacht der Tag die Wieſen/ und den Tag die Felder an/ Die ſonſt oftermal geprieſen Seiner Syrinx unſer Pan. Aber Hertze/ Mund und Sinnen Muͤſſen Traurigkeit beginnen/ Sylvia nur ich allein Muß von dir verlaſſen ſeyn. Meine Seel iſt gantz erſtorben/ und F iij

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1650/113>, abgerufen am 23.11.2024.