Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804. Stauffacher (zu den beiden) Gebt mir die Hand. Es preise sich, wer leinem Mit seinem Leibe pflichtig ist auf Erden, Doch Redlichkeit gedeiht in jedem Stande. Konrad Hunn Das ist Herr Reding, unser Altlandammann. Meier Ich kenn' ihn wohl. Er ist mein Widerpart, Der um ein altes Erbstück mit mir rechtet. -- Herr Reding, wir sind Feinde vor Gericht, Hier sind wir einig. (schüttelt ihm die Hand) Stauffacher Das ist brav gesprochen. Winkelried Hört ihr? Sie kommen. Hört das Horn von Uri! (Rechts und links sieht man bewaffnete Männer mit Wind, lichtern die Felsen herabsteigen) Auf der Mauer Seht! Steigt nicht selbst der fromme Diener Gottes, Stauffacher (zu den beiden) Gebt mir die Hand. Es preiſe ſich, wer leinem Mit ſeinem Leibe pflichtig iſt auf Erden, Doch Redlichkeit gedeiht in jedem Stande. Konrad Hunn Das iſt Herr Reding, unſer Altlandammann. Meier Ich kenn’ ihn wohl. Er iſt mein Widerpart, Der um ein altes Erbſtuͤck mit mir rechtet. — Herr Reding, wir ſind Feinde vor Gericht, Hier ſind wir einig. (ſchüttelt ihm die Hand) Stauffacher Das iſt brav geſprochen. Winkelried Hoͤrt ihr? Sie kommen. Hoͤrt das Horn von Uri! (Rechts und links ſieht man bewaffnete Männer mit Wind, lichtern die Felſen herabſteigen) Auf der Mauer Seht! Steigt nicht ſelbſt der fromme Diener Gottes, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0092" n="78"/> <sp who="#STA"> <speaker> <hi rendition="#g">Stauffacher</hi> </speaker> <stage>(zu den beiden)</stage><lb/> <p>Gebt mir die Hand. Es preiſe ſich, wer leinem<lb/> Mit ſeinem Leibe pflichtig iſt auf Erden,<lb/> Doch Redlichkeit gedeiht in jedem Stande.</p><lb/> </sp> <sp who="#KONHUNN"> <speaker> <hi rendition="#g">Konrad Hunn</hi> </speaker><lb/> <p>Das iſt Herr Reding, unſer Altlandammann.</p><lb/> </sp> <sp who="#MEI"> <speaker> <hi rendition="#g">Meier</hi> </speaker><lb/> <p>Ich kenn’ ihn wohl. Er iſt mein Widerpart,<lb/> Der um ein altes Erbſtuͤck mit mir rechtet.<lb/> — Herr Reding, wir ſind Feinde vor Gericht,<lb/> Hier ſind wir einig.</p><lb/> <stage>(ſchüttelt ihm die Hand)</stage><lb/> </sp> <sp who="#STA"> <speaker> <hi rendition="#g">Stauffacher</hi> </speaker><lb/> <p>Das iſt brav geſprochen.</p><lb/> </sp> <sp who="#WIN"> <speaker> <hi rendition="#g">Winkelried</hi> </speaker><lb/> <p>Hoͤrt ihr? Sie kommen. Hoͤrt das Horn von Uri!</p><lb/> <stage>(Rechts und links ſieht man bewaffnete Männer mit Wind,<lb/> lichtern die Felſen herabſteigen)</stage><lb/> </sp> <sp who="#AUF"> <speaker> <hi rendition="#g">Auf der Mauer</hi> </speaker><lb/> <p>Seht! Steigt nicht ſelbſt der fromme Diener Gottes,<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [78/0092]
Stauffacher (zu den beiden)
Gebt mir die Hand. Es preiſe ſich, wer leinem
Mit ſeinem Leibe pflichtig iſt auf Erden,
Doch Redlichkeit gedeiht in jedem Stande.
Konrad Hunn
Das iſt Herr Reding, unſer Altlandammann.
Meier
Ich kenn’ ihn wohl. Er iſt mein Widerpart,
Der um ein altes Erbſtuͤck mit mir rechtet.
— Herr Reding, wir ſind Feinde vor Gericht,
Hier ſind wir einig.
(ſchüttelt ihm die Hand)
Stauffacher
Das iſt brav geſprochen.
Winkelried
Hoͤrt ihr? Sie kommen. Hoͤrt das Horn von Uri!
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lichtern die Felſen herabſteigen)
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Zitationshilfe: | Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_tell_1804/92>, abgerufen am 16.02.2025. |